Marokko

Reiseinfo Marokko

Anhand der beigefügten Karte läßt sich unsere Reiseroute verfolgen (sorry, Karte folgt später). Die wichtigsten Reisestationen waren: Tanger-Chefchauen-Fes-Erg Chebbi-Dadestal-Ait Ben Haddou-Marakesch-Essaouira-Agadir-Antiatlas-Westsahara. In drei bis vier Wochen läßt sich das Land gut bereisen und man bekommt einen ausreichenden Überblick über die landschaftliche und kulturelle Vielfalt. Wer mit dem Gedanken spielt den Kontinent Afrika auf eigene Faust zu bereisen, der findet in Marokko das ideale Land für einen ersten Einstieg. Die Infrastruktur, vor allem die Straßen, sind für afrikanische Verhältnisse sehr gut. Das Reisen im eigenen Fahrzeug (auch ohne Allrad) ist unproblematisch. Die Grenzer sowie die lokale Polizei sind angehalten die Touristen zuvorkommend zu behandeln, dementsprechend wird man an den unzähligen Kontrollen meist direkt durchgewunken (ausgenommen Westsahara). Die größeren Städte verfügen über hilfsbereite (Touristen??)Polizei, die einen bei Problemen gerne unterstützt. Arabisch- oder Französischkenntnisse sind, abgesehen von den wenig von Touristen bereisten Gebieten, nicht unbedingt vonnöten.

Trans-Sahara-Express

In Dakhla gesellen sich Yannik und Thoma zu unserer Gruppe und wir starten zu fünft die Tour Richtung Mauretanien. Seit geraumer Zeit besteht kein Konvoi-Zwang mehr für den südlichen Teil der West-Sahara, sodaß wir es selbst in der Hand haben unser Reisetempo frei zu wählen und eigenständig einen schönen Nachtplatz in der Wüste suchen können. Die Überquerung der Grenze folgt am nächsten Morgen. Wie 2001 müssen wir alleine das Minengebiet im Niemandsland zwischen Marokko und Mauretanien durchqueren, entscheiden uns dieses mal aber für die richtige Route und sind schon in wenigen Minuten auf der mauretanischen Seite.

Westsahara

In Ait Herbil führt uns der Weg nach 100 Pistenkilometer wieder auf den Asphalt. In gestrecktem Galopp bewegen wir uns nach Süden. Verzö?gert wird unsere Kilometerfresserei nur durch zahlreiche Stopper und durch einen Bauern, der uns für ein kurzzeitig ausgeliehenes Feuerzeug fast ins Fahrzeug springt und danach beinahe in Dankbarkeit stirbt. Der Abstand zwischen den Ortschaften wird in der Westsahara immer gewaltiger (ein Stopper nehmen wir in die nächste Stadt mit, die dann erst nach 280km am Horizont erscheint) und die Polizeikontrollen immer häufiger (der politische Status der Westsahara ist bis heute nicht abschliessend geklärt und die Polizei- bzw. Militärpräsenz wesentlich h?öher als in anderen Landesteilen).

Der Antiatlas

Es heißt Abschied nehmen von Annett, die uns nach drei Wochen der Mitreise in Agadir verläßt. Mit Annett verlassen uns auch ein paar digitale Bilder, die wir während der ersten ernsthaften Polizeikontrolle in Marokko löschen müssen. Bevor wir uns dann auf den Weg in den Süden machen, statten wir der Familie Akazou in Anza einen Kurzbesuch ab. Die Gastfreundschaft in Marokko ist überwältigend und verzeiht auch großzügig unsere bescheidenen Arabisch- bzw. Französischkenntnisse (vielen Dank für den sehr netten Abend!!).

Von Agadir geht es in den Antiatlas Richtung Tafraoute. Die Gegend ist landschaftlich wunderschön und wir finden einen genialen Zeltplatz bei den "Painted Rocks". Hier hat sich der belgische Künstler Jean Verame verewigt und mit Hilfe von 20 000kg Farbe etliche Felsbrocken angemalt; auch ein Hobby... Tafraoute ist der Ausgangspunkt einer spektakulären Fahrt, die uns etwa 100km auf einsamen Pisten durch eine sensationelle Gegend mit Canyons und Flußoasen führt. Die GPS-Koordinaten der Tour haben wir in Agadir von einem französischen Pärchen erhalten.

Essaouira-Agadir

Parallel zur Küste fahren wir Richtung Süden. Essaouira und Diabat (ehemals Heimat von Jimi Hendrix und Bob Marley) liegt schnell hinter uns. Die hügelige Landschaft ist schön, aber unspektaulär, der Aufreger dieser Strecke sind die Kletterziegen. Im Gebiet südlich von Essaouira werden bevorzugt Arganienbäume angepflanzt. Diese Bäume sind die Leibspeise der Ziegen. Aus diesem Grund ist es keine Seltenheit Bäume zu entdecken, in deren Wipfeln etliche Ziegen stecken. Die Ziegen schrecken nicht davor zurück für die Blätter des Baumes mehrere Meter hoch zu klettern.

Agadir ist der Abflugort von Annett, die uns hier verlässt. Außerdem ist es der ideale Standort um unsere Reserven aufzufrischen und die Fahrzeuge in Schuß zu bringen bevor wir die Sahara in Richtung Mauretanien und Senegal durchqueren. Agadir wurde bei einem Erdbeben im Jahre 1960 großflächig zerstört und in den Jahren danach im modernen Stil wieder aufgebaut. Die Stadt (400 000 Einwohnern) besitzt ein komplett anderes Bild als die restliche Städte Marokkos und ist sehr stark durch den Tourismus geprägt. So ist denn unser privater Höhepunkt von Agadir nicht der Besuch der Souks (Basar), sondern die Speisekarte eines lokalen Restaurants (siehe Anhang).

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