Libyen

Reiseinfo für Libyen

Vor etwa drei Monaten haben wir den Wüstenstaat hinter uns gelassen, Zeit für einen kleinen ReiserückblicK:

Der Auftakt ist wenig verheissungsvoll. Eilt Libyen ja so oder so schon der Ruf eines, was die Formalitäten betrifft, schwierigen Reiselandes voraus, so toppt die nahende Sonnenfinsternis noch einmal die Zustände. Ohne begleitenden Führer geht gar nichts. Die Abwicklung der Visa-Vergabe verzögert sich, weil das sogenannte Sonnenfinsternis-Kommitee erst noch tagen und über unsere Einreise befinden muss. In unserem Fall bedeutet das; wir müssen zurück in das eben verlassene Tunesien und am nächsten Tag einen neuen Versuch starten

Internet und Champions-League im Wüsten-Nichts oder wie die Libyer 'ihre' SoFi zelebrieren

Die Nachbetrachtung zur Sonnenfinsternis vom 29.03.2006 ist ein Beitrag unseres Gastautors und temporären Mitfahrers Jörg Langohr. Die Bilder stammen von Frank Wallinger.

Es war der Tag des tränenreichen Abschieds von den Weltreisenden. Während sich die beiden G-Mercedes um die Aufnahme nach Ägypten bemühten, mussten wir mit unserem liybschen Führer im Gepäck die erste Etappe auf unserem langwierigen Weg über Tunis nach Hause in Angriff nehmen. Als letzter Höhepunkt unserer Reise stand aber noch die Visualisierung der totalen Sonnenfinsternis auf dem Programm. Das wollten wir uns wirklich nicht entgehen lassen, denn für die mussten wir ja schliesslich und immerhin 120,- Euro pro Nase bei Visumsausstellung auslegen (frecherweise ja auch die Weltreisenden, obwohl die schon einen Tag vor der SoFi nach Ägypten ausgereist waren!!).

3 1/2 Wochen mit den Weltreisenden - zwei Augenzeugen berichten:

Sonntag, der 04.03.'06 - nach einer knapp 24-stündigen - Ueberfahrt von Marseille nach Tunis werden wir von den 3 Weltreisenden persoenlich am Hafen von La Goulette abgeholt. Geloeste Stimmung und freudiges Wiedersehen sowie ein vorsichtiges Herantasten an das Weltreisenden-Leben folgen. Wobei sich Juwi, der unerschütterliche Alles-Fahrer (bislang alle Kilometer hinterm Steuer erlebt), Proland, der selbsternannte welterfahrene Traveller (maximal relaxt in allen Lebenslagen) und nicht zuletzt Rolf, der grosse Routenmacher und quattro-linguale Maxi-Organiser(mit seinem Mix aus deutsch, englisch, spanisch und Anfaenger-Franzoesisch überwindet er alle Grenzen und Polizei-Kontrollen) gerade erst von einem vergleichsweise edlen 9-taegigen Hotel-Aufenthalt 'erholen' mussten und gar nicht wirklich allzu übermotiviert auf die vor Ihnen stehende Camping-Phase mit uns erscheinen. Die erste Frage zum Einstieg beim Begrüssungscafe von Rolf an uns 'und wann geht jetzt noch einmal Eure Faehre zurück von Tunis?' laesst uns auch in etwa erahnen, dass da zumindestens in Teilen an die dezent uns beneidete Rückkehr nach good old Teutschland gedacht wird...

Zur Sonnenfinsternis nach Aegypten

Der Abschied von Walli und Birne naht. Aus diesem Grund wollen wir uns nahe an der Grenze einen Uebernachtungsplatz suchen, damit wir uns am folgenden Tag schnell Richtung Aegypten und das Landy-Team dann umgekehrt mit dem Führer Richtung Tunesien absetzen koennen. Das sollte eigentlich keine grosse Aktion sein, doch wir haben die Rechnung ohne den libyschen Polizeiapparat gemacht. Nahe der Grenze sind die Beamten sowieso schon übergenau und einen Tag vor der Sonnenfinsternis und den zu erwartenden Touristenmassen liegen die Nerven bei ihnen komplett blank. Wir haben kaum an der Strasse angehalten um über den Schlafplatz zu diskuttieren, da steht schon das erste Polizeiauto da. "Wild zelten?" - "zu gefaehrlich!! Wir koennten neben der Wache schlafen!!". "Ein Hotel?" - "gibt es schon, aber dahin sollten wir lieber in Begleitung fahren!!". Also fahren wir im

Von der Wüste an das Mittelmeer

Auf der Strasse kommen wir auf bolzengerader Strecke gut voran. Es herrscht, wie nicht anders zu erwarten in dieser einsamen Gegend, wenig Verkehr. Die Landschaft ist monoton, Abwechslung bieten nur ein Riesenspalier an Strommasten, vereinzelte Riesenlaster auf ihrem Weg in den Sudan, Gummireste tausender zerfetzter Reifen und immer wieder einzelne Oelfelder und die zugeh?oerigen Raffinerien (Bild 10A bis 13A). Einen kurzen Stopp machen wir bei einer der Roehrenproduktionsstaetten für das Great-Man-Made-River-Project (Bild 14A, 15A). Nach Vollendung der Bauarbeiten sollen Millionen Menschen durch die künstlichen unterirdischen Flüsse versorgt werden. Diese beziehen ihr Wasser aus den riesigen Reservoirs, die unter dem Wüstenboden der Sahara schlummern. Die Versorgung durch Oberflaechenwasser ist in Libyen kaum moeglich. Libyen ist der einzige Flaechenstaat der Welt, der keinen Fluss besitzt der ganzjaehrig Wasser führt.

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