Auf nach Burkina Faso

Timbuktu macht uns mit seiner staubigen Atmosphäre den Abschied leicht. Doch bevor wir auf die geteerte Strasse nach Bobo Dioulasso (Burkina Faso) einbiegen können, wartet noch einmal 200km bockelhartes Wellblech auf uns (Ein Hör-Kostprobe hierzu hängt dem Tagebucheintrag "Timbuktu" an). In Douentza müssen wir deshalb erst einmal gehörig durchatmen und die Autos entstauben. In der nahegelegenen Falaise finden wir einen perfekten Schlafplatz.

Die Weitereise nach Burkina Faso gestaltet sich die meiste Zeit wenig aufregend, haben wir die Strecke doch schon zwei Wochen zuvor in die andere Richtung befahren. Spektakulär ist dann aber die Durchfahrt des Ortes "Marche". Der Ort wird seinem Namen gerecht (dt.= Markt) und lässt einen bestenfalls im Schrittempo zwischen Marktbuden, Eselskarren, Ziegen, Hühnern u.a. hindurchschleichen. Hier sind weniger die Allradfähigkeiten der Fahrzeug, sondern mehr Fahrer mit bandnudelbreiten Nervensträngen gefragt. Wie erwartet überwinden wir auch dieses Hindernis und reisen ohne zuvor erworbenes Visum via Koury und Faramana in Burkina Faso (ehemals Ober-Volta) ein.

Reiseinfo Gambia

Der Besuch von Gambia liegt zwar schon einge Tage zurück, jetzt folgt endlich unsere persönliche "Reiseempfehlung" zu diesem Land:

Unsere Tage in Gambia waren geprägt von dem Besuch bei unseren Freunden von Fun and Fairplay Gambia, der touristische Aspekt musste etwas zurückstehen. Von einem Besuch bzw. einer Fahrt ins Hinterland entlang des Gambia-River haben wir abgesehen. Dieser Landesteil stellt sicherlich den interessantesten Teil des Landes dar, die Strassen sollen aber laut Informationen anderer Reisenden in einem sehr schlechten Zustand sein.

Gambia ist neben Senegal am stärksten vom Pauschaltourismus geprägt. Viele leicht erreichbare Strände und die englische Landessprache ziehen vor allem Briten an. Die Einheimischen sind wie überall in Westafrika sehr freundlich, allerdings macht sich an vielen Stellen der Einfluss des Tourismus und wenig zielgerichteter Hilfsprojekte negativ bemerkbar. Vielerorts wird man als Reisender gern als der berühmte Geldbeutel auf zwei Beinen angesehen und die Diebstahldelikte sind in den Großstadtbereichen von Serekunda, Banjul und Bakau etwas angestiegen.

Timbuktu - oder wie man Reiseführer zwischen den Zeilen liest (Autor: Oliver Handlos)

"In Timbuktu tut sich so unheimlich viel!" (Irene, Entwicklungshelferin aus der Schweiz)

Erzählt man Interessierten, dass man nach Mali reise, so wissen viele nicht genau wo das liegt und fragen nach - sofern sie nicht Bali verstanden haben. Anerkennendes Nicken setzt dann ein, wenn man sagt "in Mali liegt Timbuktu, am Niger". Timbuktu - das hat Klang und Rang im Traveller-Ranking. Timbuktu - das ist "das Ziel aller Sehnsüchte" (Reise Know-How "Westafrika"). Timbuktu - "a fascinating place unlike all other places in the Sahara" (Lonely Planet)."Timbuktu" - so heißt auch ein Roman des Amerikaners Paul Auster, über einen gleichnamigen Hund.

Von Hombori nach Timbuktu

Wir bewegen uns von Hombori Richtung Westen und übernachten am Fuss der "Hand der Fatma". Der Nachtplatz ist wunderschön, doch der Nachtwind bläst uns fast die Dachzelte von den Autos. Gerädert steigen wir am nächsten Tag aus unseren Nachtlagern. Doch die Energie ist schnell zurück. Bei der Besteigung des Nebengipfel des Hombori Tondo haben wir Blut geleckt und sind heiss auf die nächste Bergwanderung. Heute wollen wir die "Hand der Fatma" ansteigen. Diese 650m frei aufragende Felswand ist ein Eldorado für Kletterer und zieht auch zahlreiche Free-Climber aus Europa an.

Eigentlich wollten wir dann über Eselspfade Richtung Burkina Faso abbiegen. Kurzfristig haben wir uns aber umentschieden und fahren zurück nach Douentza und biegen dort auf die Piste nach Timbuktu ein. Der sagenumwobene Ort "am" Niger ist eine von drei Weltkulturerbe-Stätten in Mali. Umso mehr sind wir enttäuscht als wir uns nach 200km fieser Piste in der staubigen Stadt wiederfinden. Wenig ist übrig geblieben vom Glanz vergangener Tage. Mehr zu Timbuktu finden Sie die nächsten Tage in einem Beitrag von unserem Mitfahrer Oliver Handlos.

Von Bandiagara nach Hombori

Nach der dreitägigen Wandertour sind jetzt wieder unsere Fahrzeuge gefragt. Wir überqueren das Hochplateau von Bandiagara und "steigen" auf der Ostseite ab in die Gondo-Ebene. Am Fuss der Abbruchkante bewegen wir uns auf sandigen Pfaden Richtung Norden. Die Landschaft ist wunderschön und kaum erschlossen, was die Orientierung mit den Fahrzeugen etwas erschwert. Prompt bohren wir uns auch in einem der wenigen Orte mit den Autos tief in die engen Gassen und haben alle Mühe vor etwa 200 Zuschauern die Daimler auf handtuchbreitem Raum zu wenden. Auch die Suche nach geeigneten Nachtplätzen gestaltet sich in der savannenartigen Landschaft immer schwieriger. Trotz der geringen Besiedlung wird jeder Zeltplatz schnell entdeckt. Die Einheimischen sind sehr freundlich und wenig aufdringlich, allerdings ist es doch oft unangenehm, wenn man jede, auch noch so kleine Tätigkeit, unter ständiger Beobachtung durchführen muss.

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