Mit kiloweise Staub über die 10 000km - Grenze

Wir sind in Mali!! Wir überqueren die Grenze nicht, wie geplant, nahe Kedougou, sondern bei Kidira. Der Grenzfluß Faleme führt noch zuviel Wasser so kurz nach der Regenzeit, eine Querung kommt nicht in Frage. Wir ertrinken also nicht im Wasser, dafür aber im Staub. Die Route von Kayes nach Bamako führt durch wunderschöne, dünnbesiedelte Landschaften auf Pisten, die oft nicht als solche zu erkennen sind. Die idyllisch gelegenen Dörfer belegen wir dabei ungewollt mit einem dichten Staubschleier. Bei der einen oder anderen engen Ortsdurchfahrt dürfte unser Fahrzeug wirklich keinen Millimeter breiter oder höher sein. Das Krötle fädelt auch schon mal an einem Strohdach ein.

In der Nähe von Manantali durchbrechen wir die 10 000km Schallmauer und machen bei Nacht Bekanntschaft mit dem örtlichen Militär, die schwerbewaffnet und vier Mann hoch, zu später Stunde an unserem Schlafplatz erscheinen. Die Begegnung löst sich in Wohlgefallen auf, kurz danach ist dann aber das erste materielle Opfer zu beklagen. Neben unseren rotgefärbten Klamotten muß auch der erste Reifen leiden. Das rechte Hinterrad des Krötle verliert nach einem Ausflug in den afrikanischen Busch gewaltig an Luft, Reifenwechsel ist angesagt. Die restlichen Kilometer bis Bamako laufen problemlos und wir liefern uns heiße Rennen, mit den lokalen Hühnerzüchtern, die ihre wertvolle Fracht witzigerweise an die Lenker ihrer Mopeds hängen.

Datum: 30.12.(Tag 84) - Tachometerstand: 57 379km - gefahrene Kilometer: 10 347km (davon 6 746km in Afrika) - Ort: Bamako (Mali)

Reisen: