Timbuktu - oder wie man Reiseführer zwischen den Zeilen liest (Autor: Oliver Handlos)

"In Timbuktu tut sich so unheimlich viel!" (Irene, Entwicklungshelferin aus der Schweiz)

Erzählt man Interessierten, dass man nach Mali reise, so wissen viele nicht genau wo das liegt und fragen nach - sofern sie nicht Bali verstanden haben. Anerkennendes Nicken setzt dann ein, wenn man sagt "in Mali liegt Timbuktu, am Niger". Timbuktu - das hat Klang und Rang im Traveller-Ranking. Timbuktu - das ist "das Ziel aller Sehnsüchte" (Reise Know-How "Westafrika"). Timbuktu - "a fascinating place unlike all other places in the Sahara" (Lonely Planet)."Timbuktu" - so heißt auch ein Roman des Amerikaners Paul Auster, über einen gleichnamigen Hund.

Von Hombori nach Timbuktu

Wir bewegen uns von Hombori Richtung Westen und übernachten am Fuss der "Hand der Fatma". Der Nachtplatz ist wunderschön, doch der Nachtwind bläst uns fast die Dachzelte von den Autos. Gerädert steigen wir am nächsten Tag aus unseren Nachtlagern. Doch die Energie ist schnell zurück. Bei der Besteigung des Nebengipfel des Hombori Tondo haben wir Blut geleckt und sind heiss auf die nächste Bergwanderung. Heute wollen wir die "Hand der Fatma" ansteigen. Diese 650m frei aufragende Felswand ist ein Eldorado für Kletterer und zieht auch zahlreiche Free-Climber aus Europa an.

Eigentlich wollten wir dann über Eselspfade Richtung Burkina Faso abbiegen. Kurzfristig haben wir uns aber umentschieden und fahren zurück nach Douentza und biegen dort auf die Piste nach Timbuktu ein. Der sagenumwobene Ort "am" Niger ist eine von drei Weltkulturerbe-Stätten in Mali. Umso mehr sind wir enttäuscht als wir uns nach 200km fieser Piste in der staubigen Stadt wiederfinden. Wenig ist übrig geblieben vom Glanz vergangener Tage. Mehr zu Timbuktu finden Sie die nächsten Tage in einem Beitrag von unserem Mitfahrer Oliver Handlos.

Von Bandiagara nach Hombori

Nach der dreitägigen Wandertour sind jetzt wieder unsere Fahrzeuge gefragt. Wir überqueren das Hochplateau von Bandiagara und "steigen" auf der Ostseite ab in die Gondo-Ebene. Am Fuss der Abbruchkante bewegen wir uns auf sandigen Pfaden Richtung Norden. Die Landschaft ist wunderschön und kaum erschlossen, was die Orientierung mit den Fahrzeugen etwas erschwert. Prompt bohren wir uns auch in einem der wenigen Orte mit den Autos tief in die engen Gassen und haben alle Mühe vor etwa 200 Zuschauern die Daimler auf handtuchbreitem Raum zu wenden. Auch die Suche nach geeigneten Nachtplätzen gestaltet sich in der savannenartigen Landschaft immer schwieriger. Trotz der geringen Besiedlung wird jeder Zeltplatz schnell entdeckt. Die Einheimischen sind sehr freundlich und wenig aufdringlich, allerdings ist es doch oft unangenehm, wenn man jede, auch noch so kleine Tätigkeit, unter ständiger Beobachtung durchführen muss.

Per pedes durch das Dogon-Land (English version, see below)

Ein weiteres Unesco-Weltkulturerbe wartet auf uns, das Dogon-Land. Westlich von Mopti, nahe an der Grenze zu Burkina Faso erstreckt sich das Bandiagara-Hochplateau, Heimat des legendenumrankten Volkes der Dogon. Der für afrikanische Verhältnisse enorme Tourismus hat dieser Region und seinen Bewohnern sicher viel von seinem Charme und seiner Authenzität genommen. Trotz allem ist ein Besuch dieser Gegend ein Höhepunkt jeder Mali-Reise.

Wir entscheiden uns für eine dreitägige Wandertour entlang der östlichen Abbruchkante des Felsplateaus Richtung Norden. Augangsort ist Bandiagara, die wichtigsten Stationen sind Kani Kombole, Ennde, Indelou und Binematou. Unser Führer ist vom Stamme der Dogon und spricht neben etlichen lokalen Dialekten ein

In Mopti und um Mopti herum

Der letzte Eintrag liegt kaum einen Tag zurück und doch gibt es schon wieder einiges zu berichten und vor allem einige Bilder zu bestaunen. Der Weg von Djenne nach Mopti verläuft auf gutem Asphalt und nahezu ohne Zwischenfälle. Auch der Verfolgung durch einen Motorradpolizisten und seinen Vortrag über die örtlichen Verkehrsregeln begegnen wir mit der nötigen Gelassenheit, sodaß wir ziemlich entspannt an unserem Tagesziel aufschlagen. Gut für uns, denn für Mopti kann man garnicht entspannt genug sein.

Es ist Markt in der drittgrößten Stadt des Landes. Die Stadt am Zusammenfluß von Niger und Bani ist mehr als sehenswert und durch ihre exponierte Lage an der Lebensader Fluß immer sehr lebendig und vibrant. An Markttagen wird der Stadtbummel durch das hektische Treiben erst recht zu einer äußerst kurzweiligen, aber auch fast schon nervenaufreibenden Angelegenheit. Den Abend beschließen wir auf dem Zeltplatz mit Musik. Der Beitrag der örtlichen Band wird durch gekonnte Einlagen des hauseigenen Türstehers abgerundet.

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