Wild zelten macht Spass

Wir verlassen Tozeur bei trübem Wetter in Richtung Chott El-Jerid dem größten Salzsee der Sahara. Kurz danach sind wir komplett von der salzigen Wasserfläche umgeben (siehe Bild 10A,11A). Nördlich von Kebili durchqueren wir den Chott El-Fejaj. Dann welch Überraschung für unsere entzündete Augen, das erste mal seit Wochen sehen wir wieder saftige Blumenwiese und bald darauf folgen blühende Bäume (Bild 12A bis 16A). Wir haben die Sahara vorerst hinter uns gelassen (die nächste Begegnung mit der Wüste folgt in zwei Wochen, wenn wir Richtung Libyen fahren). Die Landschaft ist mittlerweile intensivst wirtschaftlich genutzt und bis in den letzten Winkel erschlossen. Das erschwert es uns einen geeigneten Platz für die Nacht zu finden.

Reiseinfo Mali

Unser Besuch in Mali liegt schon einige Tage zurück, da ist es an der Zeit endlich eine kleine Reise-Empfehlung abzugeben:

Mali ist der Juwel in der Krone Westafrikas sagt der Reiseführer von Lonely Planet und dem können wir uns eigentlich nur anschließen. Dieses Land hat in vielerlei Hinsicht gehalten was uns vorher versprochen wurde. Mali bietet mit Mopti, Djenne, u.a. sicher einige der interessantesten Städte dieser Region. Außerdem ist es landschaftlich sehr abwechslungsreich geprägt durch die Sahara und der sich anschließenden Sahelzone im Norden und den Fluß Niger, der als die Lebensader das Land durchfließt. Die Menschen sind von ausgesprochener Freundlichkeit und trotz der für westafrikanische Verhältnisse relativ hohen Zahl an Besuchern hält sich die Belästigung durch Touristenjägern doch ziemlich in Grenzen. Überhaupt sind die Menschen, die Märkte und das tägliche Leben mit den Hühnern am Fahrradlenker, Ziegen auf Gepäckträger und Busdach, überladenen Fahrzeugen aller Art eine der Attraktionen.

Mit Vollgas nach Tunesien

Das nächste Etappenziel nach El Menia lautet Ghardaia. Obwohl wir uns noch tief in der Sahara befinden, wird die Infrastruktur zusehends besser und die Dichte der Ortschaften, bzw. der Oasen nimmt zu. Auch Ghardaia ist von riesigen Palmenhainen umgeben. Die Siedlungen im Tal des Wadi (Oued) M´Zab sind UNESCO Weltkulturerbe und mit ihren Altstädten sehenswert. Bewohnt werden sie von den berberstämmigen Mozambiten, die hier ungestört nach ihren islamisch-puritanische Glaubensvorstellungen leben können. Wir besichtigen den alten Kern von Beni Isguen, der nur in Begleitung eines Führers betreten werden darf. Die Männer tragen kleine Käppis, die Frauen sind meist weiß verschleiert mit einem Sehschlitz für nur ein Auge. Auf dem Krämermarkt, der nur Männern zugänglich ist, hat sich der seltsame Brauch erhalten, dass alle Waren versteigert werden. Das Sammelsurium an Ramsch ist unvergleichlich und die Geräuschkulisse beeindruckend.

Der Himmel weint

Klack-klack-klack...Gleichförmig wie ein Metronom gibt der Tacho des Krötle Geräusche von sich. Heute steht die Königsetappe unserer gesamten Reise auf dem Programm. Laut Michelin-Karte 657km asphaltierte Strasse von Tamanrasset bis Ain-Salah. Das Asphalt aber eben nicht immer Asphalt nach unserem Verständnis bedeutet, müssen wir schnell registrieren. Am Abend vorher sind wir wieder zum Touareg-Tee eingeladen worden, der immer in drei Runden ausgeschenkt und dessen Zubereitung jedesmal feierlich zelebriert wird. Als wir anschließend auch noch zum Essen eingeladen werden kommt es zu einem historischen und überaus amüsanten Moment. Proland möchte trotz seinem Vegetarier-Dasein nicht zurückstehen und die Gefühle unserer Gastgeber verletzen. Er springt über seinen Schatten und schiebt zum ersten mal nach über 13 (in Worten dreizehn!!) Jahren wieder, das ihm angebotene, Fleisch in den Mund. Ironie des Schicksals, härter hätte es Proland kaum treffen können. Der unförmige Bollen Fleisch besteht fast nur aus Fett, stammt aus dem Höcker des Kamels und ist selbst für europäische Fleischessermägen kaum geniessbar. Das Vegetarierdasein hätte kaum drastischer beendet werden können. Eine fulminante Rückkehr in die Carnivoren-Szene; Chapeau Proland!!

Ankunft in Algerien

Seit Arlit ist uns kein Fahrzeug mehr begegnet, um so mehr sind wir erschreckt, als nachts tief in der Wüste immer wieder Motorengeräusche zu hören sind und sich Lichtkegel durch die Dünen schieben. Trotz aller positiven Erfahrungen im Niger, lässt sich ein gewisser Restrespekt vor den Reisewarnungen und den negativen Meldungen aus dem Bereich Nordniger, bzw. Südalgerien nicht ganz abstreifen. So löschen wir alle Lichter und hoffen, dass uns die redlichen oder unredlichen Gesellen nicht entdecken. Am nächsten Tag nehmen wir wieder tonnenweise Sand unter die Räder und donnern mit Pressgas durch den längsten

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