Reiseinfo Mauretanien

Unser Aufenthalt in Mauretanien war dieses mal zu kurz, als daß wir eine vollständige Länderbeschreibung liefern könnten. Ein paar persönliche Eindrücke und Infos wollen wir aber kurz auflisten. Mauretanien ist vor allem der Sahara wegen besuchenswert. Die Städte, allen voran Nouakchott, können bestenfalls durch ihr unkonventionelles Aussehen bzw. ihre Chaotik überraschen. Die Hauptstadt Nouakchott war seinerzeit (ca. 1960) für etwa 50 000Einwohner geplant und hat mittlerweile weit über 500 000 Einwohner. Die nächste Trinkwasserquelle ist dutzende von Kilometern entfernt und über der Stadt mit ihrer begrenzten Infrastruktur liegt eine ewige Staubschicht. Der Verkehr ist die pure Anarchie, bei Bedarf werden die roten Ampeln einfach rechts über den nichtvorhandenen Gehsteig überfahren. Hier steht der gestohlene? Mercedes CLS neben dem Eselskarren und das kaputte Fahrzeug aufgebockt in einer vielbefahrenen Kreuzung.

Reiseinfo Marokko

Anhand der beigefügten Karte läßt sich unsere Reiseroute verfolgen (sorry, Karte folgt später). Die wichtigsten Reisestationen waren: Tanger-Chefchauen-Fes-Erg Chebbi-Dadestal-Ait Ben Haddou-Marakesch-Essaouira-Agadir-Antiatlas-Westsahara. In drei bis vier Wochen läßt sich das Land gut bereisen und man bekommt einen ausreichenden Überblick über die landschaftliche und kulturelle Vielfalt. Wer mit dem Gedanken spielt den Kontinent Afrika auf eigene Faust zu bereisen, der findet in Marokko das ideale Land für einen ersten Einstieg. Die Infrastruktur, vor allem die Straßen, sind für afrikanische Verhältnisse sehr gut. Das Reisen im eigenen Fahrzeug (auch ohne Allrad) ist unproblematisch. Die Grenzer sowie die lokale Polizei sind angehalten die Touristen zuvorkommend zu behandeln, dementsprechend wird man an den unzähligen Kontrollen meist direkt durchgewunken (ausgenommen Westsahara). Die größeren Städte verfügen über hilfsbereite (Touristen??)Polizei, die einen bei Problemen gerne unterstützt. Arabisch- oder Französischkenntnisse sind, abgesehen von den wenig von Touristen bereisten Gebieten, nicht unbedingt vonnöten.

Trans-Sahara-Express

In Dakhla gesellen sich Yannik und Thoma zu unserer Gruppe und wir starten zu fünft die Tour Richtung Mauretanien. Seit geraumer Zeit besteht kein Konvoi-Zwang mehr für den südlichen Teil der West-Sahara, sodaß wir es selbst in der Hand haben unser Reisetempo frei zu wählen und eigenständig einen schönen Nachtplatz in der Wüste suchen können. Die Überquerung der Grenze folgt am nächsten Morgen. Wie 2001 müssen wir alleine das Minengebiet im Niemandsland zwischen Marokko und Mauretanien durchqueren, entscheiden uns dieses mal aber für die richtige Route und sind schon in wenigen Minuten auf der mauretanischen Seite.

Westsahara

In Ait Herbil führt uns der Weg nach 100 Pistenkilometer wieder auf den Asphalt. In gestrecktem Galopp bewegen wir uns nach Süden. Verzö?gert wird unsere Kilometerfresserei nur durch zahlreiche Stopper und durch einen Bauern, der uns für ein kurzzeitig ausgeliehenes Feuerzeug fast ins Fahrzeug springt und danach beinahe in Dankbarkeit stirbt. Der Abstand zwischen den Ortschaften wird in der Westsahara immer gewaltiger (ein Stopper nehmen wir in die nächste Stadt mit, die dann erst nach 280km am Horizont erscheint) und die Polizeikontrollen immer häufiger (der politische Status der Westsahara ist bis heute nicht abschliessend geklärt und die Polizei- bzw. Militärpräsenz wesentlich h?öher als in anderen Landesteilen).

Der Antiatlas

Es heißt Abschied nehmen von Annett, die uns nach drei Wochen der Mitreise in Agadir verläßt. Mit Annett verlassen uns auch ein paar digitale Bilder, die wir während der ersten ernsthaften Polizeikontrolle in Marokko löschen müssen. Bevor wir uns dann auf den Weg in den Süden machen, statten wir der Familie Akazou in Anza einen Kurzbesuch ab. Die Gastfreundschaft in Marokko ist überwältigend und verzeiht auch großzügig unsere bescheidenen Arabisch- bzw. Französischkenntnisse (vielen Dank für den sehr netten Abend!!).

Von Agadir geht es in den Antiatlas Richtung Tafraoute. Die Gegend ist landschaftlich wunderschön und wir finden einen genialen Zeltplatz bei den "Painted Rocks". Hier hat sich der belgische Künstler Jean Verame verewigt und mit Hilfe von 20 000kg Farbe etliche Felsbrocken angemalt; auch ein Hobby... Tafraoute ist der Ausgangspunkt einer spektakulären Fahrt, die uns etwa 100km auf einsamen Pisten durch eine sensationelle Gegend mit Canyons und Flußoasen führt. Die GPS-Koordinaten der Tour haben wir in Agadir von einem französischen Pärchen erhalten.

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