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Wo geht es nach? .. wie bitte, Tee? Ja, gerne!! (English version, see below)

Der Ramadan geht zu Ende und damit werden die Iraner noch gastfreundlicher als zuvor. Auf der Weiterfahrt von Isfahan in den Norden bin ich wegen der schlechten Ausschilderung oft genötigt die Einheimischen nach dem Weg zu fragen. Oft läuft die Fragerei dann auf eine Einladung zum Tee oder gleich zum Essen hinaus. Bin ich schon satt, dann muss ich die Kekse, Äpfel, Trauben oder auch mal eine Melone eben mit auf den Weg zu nehmen.

Nach Isfahan ist Ali Sadr, nahe Hamadan, die nächste Station. Die große, beeindruckende Höhle steht teilweise unter Wasser und wird per Boot erkundet. Auf dem zugehörigen, riesigen Freizeitgelände bin ich zwei Nächte lang fast der einzige Gast. Da zudem in der Höhle gruseligerweise mehrfach das Licht ausfällt, der einzige Souvenirstand am Höhleneingang in Flammen aufgeht und einer der Kassierer meint, "er ist Single, ich bin allein unterwegs, man könnte sich doch später mal treffen" lässt mir den Ort leicht suspekt erscheinen. Ich bin nicht ganz unglücklich als es nach Takab weitergeht.

Weltkulturerbe Persepolis (English version, see below)

Oli nimmt den Bus Richtung Teheran um von dort den Heimflug anzutreten, ich selbst nehme die Strecke Isafahan-Shiraz unter die Räder. Nahe Shiraz wartet mit der Ausgrabungsstätte Persepolis einer der kulturellen Höhepunkte des Iran und außerdem Matthias, von dem wir uns vor der Bergtour getrennt haben. Die Fahrt gen Süden ist relativ fade, erst vor Sa`adat Shahr wird die Landschaft spektakulärer und vor allem auch grüner; hier wird intensiv Landwirtschaft betrieben.

Persepolis, von den Einheimischen meist Takht-e Jamschid genannt, kann auf eine lange Geschichte zurückschauen. Etwa 515 v.Chr. wurde die Anlage vom Achämeniden-Herrscher Darius gegründet. Auch Alexander der Große hinterließ hier auf seinem Zug nach Indien seine, wenn auch negativen, Spuren. Nahe der Ruinen finde ich zum ersten mal im Iran, einen offiziellen "Campingplatz". Der hat zwar, nach europäischem Verständnis wenig Ähnlichkeit damit, aber in Ermangelung an anderen Touristen lässt es sich hier prima nächtigen.

..und dahinter enthüllt sich langsam der Garten Eden (English version, see below)

Isfahan, wie Pierre Loti es so blumig beschreibt, ist unser nächstes Ziel. Doch dafür müssen wir erst die Kavir-Wüste hinter uns lassen. Im einsamen Wüstennest Jandaq wollen wir schnell tanken, Brot kaufen und dann weiter. Doch wir haben unsere Rechnung ohne die iranischen Feiertage gemacht. Heute wird der Geburtstag von Imam Ali gefeiert, eine bei den Schiiten hochverehrte Person, kein Laden hat offen. Da die von uns Befragten keine offene Bäckerei anbieten können, fühlen sie sich selbst in der Pflicht. Ehe wir uns versehen, sind wir eingeladen und verbringen den ganzen Tag damit zu essen, Leute und den Ort kennen zu lernen. Wenn es nach unseren freundlichen Gastgebern gehen würde, dann säßen wir noch heute in Jandaq. Da wir unser Ziel Isafahan aber nicht ganz aus den Augen verlieren wollen, nehmen wir am Abend Abschied und fahren noch einige Kilometer in die Wüste hinaus.

Vom Wasser zur Wüste (English version, see below)

Der Tag am Meer kommt genau richtig um sich die Anstrengung der Vulkanbesteigung aus dem Pelz zu schütteln. Viel länger wollen wir in Mahmut Abbad aber nicht bleiben. Die Strände am Kaspischen Meer sind nicht wirklich Traumstrände und es warten einige andere Ziele, die einen Besuch wert sind, u.a. das Wüstengebiet der Dasht-e Kavir.

Wir verlassen den dichtbesiedelten Küstenbereich am Kaspischen Meer und fahren wieder in das Alborzgebirge. Natürlich müssen wir mit unserem Ersatznummernschild (siehe Bilder) nicht lange auf die ersten Polizeikontrollen warten, doch auch dieses mal werden wir, wie immer, absolut korrekt von den iranischen Behörden behandelt. Sensationell grün ist der Iran auf der Alborz-Nordseite und wir fühlen uns mehr in ein Alpental versetzt, als in den "Wüstenstaat" Iran. Kaum sind wir aber über den 2018m hohen Guduk Pass ist es vorbei mit der reichen Vegetation, auf der Südseite der Berge wartet karge Vegetation und kurz darauf die Wüste. Bevor wir in die Wüste einbiegen tanken wir noch schnell für 1,3Cent den Liter Diesel (kein Witz!!) und lassen uns durch Semnan und Damghan von den superhilfsbereiten Iranern leiten. Die Ausschilderung ist schlecht, aber jeder nach-dem-Weg-Gefragte versucht nach bestem Wissen zu helfen. Ist die Sache zu kompliziert, steigt man schnell aufs Moped und fährt als Pfadfinder vorneweg!!

Geschafft!!!!!!!!! (English version, see below)

Matthias zieht es an das Kaspische Meer, für die restlichen Iranfahrer steht die Besteigung des Damavand (höchster Vulkan Asiens mit 5671m NN) auf dem Programmzettel. Mit unserem Bergführer Hossein geht es in das Alborz-Gebirge. Weit kommen wir aber nicht, da wegen einer Baustelle die Pass-Strasse komplett gesperrt ist; also warten bis um 16:30Uhr die Blockade aufgehoben wird. Für Reisende gibt es während des Ramadan kein Fastengebot, so können wir parallel zur Fußballübertragung vom Asien-Cup die nötige Grundlage für die Bergtour anfuttern. Da der iranische Meister Isfahan nach Elfmeterschießen in Japan auch noch gewinnt, treten wir ganz gelöst die Weiterfahrt ins Bergdorf Nandal an. Vorher stellen wir den VW-Bus in Gazaneh an der Ostflanke des Berges ab, hier wollen wir in drei Tagen wieder vorbeikommen.

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