Kasachstan

Alles in Wodka

Die Tage in Almaty und in Kasachstan neigen sich dem Ende zu. Nachdem uns der Norden teilweise als eines der unwirtlichsten Fleckchen Erde erschien, das uns bisher in all den Jahren begegnet ist und uns am ersten Tag in Almaty gleich ein Rowdy auf die Autos gestiegen ist, gefaellt uns der Suedosten von Tag zu Tag besser. Mira und ihre Freunde und Familie verwoehnen uns im Uebermass und in Almaty wird es einem nicht langweilig. Immer wieder warten neue Ueberraschungen auf uns, schoene Museen, Einkaufscenter mit integrierter Eislaufbahn, die Schaschlikstrasse (heisst wirklich so!!) fuer hungrige Ausfluegler, ein abwechslungsreiches Nachtleben und dicke Autos, dass einem das Auge traent. In der Stadt sehen wir tiefergelegte Porsche, sehr interessant, wenn man bedenkt, dass die Autos wegen den schlechten Strassen ausserhalb Almatys kaum ueber das Ortsschild hinausfahren koennen.

Willkommen in den Bergen

Astana ist Geschichte, wir bewegen uns mit grossen Schritten Richtung Gebirge. Doch bevor wir bei Almaty die ersten 4000er-Gipfel zu Gesicht bekommen, wartet auf uns noch einmal 1300km Steppe, die kurz nach Karaganda in Halbwueste und spaeter in Wueste uebergeht. In Karaganda besuchen wir einen Gedenkfriedhof, der an die Opfer der sowjetischen Gulags erinnert. Erbarmunglos muessen die Bedingungen in den Arbeitslagern gewesen sein. Allein schon das Klima ist erbarmungslos, eiskalte Winter mit schneidigem Wind werden abgeloest von bruetend heissen Sommern. Auch wir haben mit der Hitze zu kaempfen und messen etwa 70°C auf unserer Motorhaube. Passend dazu gibt es eine weitere, der unzaehligen Baustellen, da klebt der Staub in jeder Ritze.

Da, da, da....

Ja, ja, ja, wir haben es geschafft, wir sind gesund in Astana angekommen!!! Doch zuerst ein kleiner Blick zurueck. Wir quaelen uns etwas muehsam durch die Berge des Ural, hier wird hart und kompromisslos gefahren. Schoener ist dort schon die Landschaft anzuschauen, auch unser Nachtplatz ist traumhaft, wenn nur die laestigen Moskitos nicht waeren. Juwi greift in seiner Not zum Ganzkoerperschutz.

Hinter dem Ural liegen die Weiten Sibiriens. Wir fahren bei Tscheljabinsk in die Ebene ein um gleich darauf nach Sueden Richtung Kasachstan abzubiegen. Ein letzter vergeblicher Versuch der oertlichen Polizei an unseren Geldbeutel zu kommen, dann stehen wir an der russisch-kasachischen Grenze. Die Ausreise aus Russland gestaltet sich sehr umstaendlich. Dummerweise befindet sich in meinen Zollpapieren auch noch ein unverschuldeter Fehler. Der Zoellner zeigt fuer Juwi schon die Fahrtrichtung Kasachstan an, waehrend er bei mir die Rueckreise andeutet. Langes Gefeilsche, dann kann ich endlich ausreisen. Auf kasachischer Seite laeuft die Einreise wesentlich schneller und relativ unkompliziert. Als wir knapp drei Stunden spaeter und trotz etlicher "Drohungen" mit keinem Euro weniger in der Tasche in die "Freiheit" rollen, sind wir schon ziemlich stolz. Jetzt warten "nur" noch knapp 900km bis zur kasachischen Hauptstadt Astana.

Länderinfo Kasachstan

Wie im letzten Tagebucheintrag angekündigt legen wir auf der Hauptseite jetzt wieder einen Ordner mit Infos zur geplanten Reiseroute und den zu besuchenden Ländern an. Wer schon mal reinklicken möchte, dem sei der Ordner Die Reise mit ans Herz gelegt. Für alle Klick- und Lesefaulen listen wir in Stenoform ein paar Daten zum ersten Kandidaten der Reihe "Länderinfo" auf: Kasachstan.

Ländername: Republik Kasachstan; Kasachisch: Kazakstan Respublikasy - Landesfläche: 2.724.900 km², damit das neuntgrößte Land der Erde - Bevölkerung: 15,6 Mio. Einwohner (Stand: Februar 2008) - Bevölkerungsdichte: 5,4 Einwohner/km² - Landessprache: Kasachisch (Staatssprache), Russisch - Hauptstadt: Astana - Nationalfeiertag: 16. Dezember - Unabhängigkeit: Unabhängigkeitserklärung 16.12.1991 - Währung: Tenge, 1 EUR = 167,8 Tenge (Durchschnitt 2007)