Da, da, da....

Ja, ja, ja, wir haben es geschafft, wir sind gesund in Astana angekommen!!! Doch zuerst ein kleiner Blick zurueck. Wir quaelen uns etwas muehsam durch die Berge des Ural, hier wird hart und kompromisslos gefahren. Schoener ist dort schon die Landschaft anzuschauen, auch unser Nachtplatz ist traumhaft, wenn nur die laestigen Moskitos nicht waeren. Juwi greift in seiner Not zum Ganzkoerperschutz.

Hinter dem Ural liegen die Weiten Sibiriens. Wir fahren bei Tscheljabinsk in die Ebene ein um gleich darauf nach Sueden Richtung Kasachstan abzubiegen. Ein letzter vergeblicher Versuch der oertlichen Polizei an unseren Geldbeutel zu kommen, dann stehen wir an der russisch-kasachischen Grenze. Die Ausreise aus Russland gestaltet sich sehr umstaendlich. Dummerweise befindet sich in meinen Zollpapieren auch noch ein unverschuldeter Fehler. Der Zoellner zeigt fuer Juwi schon die Fahrtrichtung Kasachstan an, waehrend er bei mir die Rueckreise andeutet. Langes Gefeilsche, dann kann ich endlich ausreisen. Auf kasachischer Seite laeuft die Einreise wesentlich schneller und relativ unkompliziert. Als wir knapp drei Stunden spaeter und trotz etlicher "Drohungen" mit keinem Euro weniger in der Tasche in die "Freiheit" rollen, sind wir schon ziemlich stolz. Jetzt warten "nur" noch knapp 900km bis zur kasachischen Hauptstadt Astana.

Die ersten Kilometer lassen sich auch sehr gut an, die Strasse ist in piekfeinem Zustand. So darf es weitergehen. Erstmals verirren wir uns dann in Kostanay und unser Schlafplatz ist auch nicht ganz optimal gewaehlt. Schnell sind wir von den ortsansaessigen Kasachen aufgestoebert. Aber die Jungs sind uns wohlgesonnen und ich darf zum Zeichen der Freundschaft auch auf einem ihrer Hengste probesitzen. Richtig problematisch wird es am Folgetag. In den ewig weiten Steppen verlieren wir irgendwo den Ueberblick und sind dann in der menschenleeren Gegend zwar noch auf der richtigen Strasse der M36, aber die benutzt ausser uns kein Mensch. Aus gutem Grund, die Fahrbahn ist ein einziger Ruebenacker und wir tun besser daran uns seitlich durch die Felder zu quaelen als im Schritttempo Schlagloecher auszumessen. Das Ziel Astana rueckt in weite Ferne.

Stunden spaeter rollen wir wieder auf Edelasphalt bevor das Schicksal noch einmal ganz hart zuschlaegt. Die restlichen 200km bis Astana scheinen eine einzige lange Baustelle zu sein und es faengt auch noch heftig an zu regnen. Wir rollen von Matschloch zu Matschloch und muessen auch schon mal als Abschleppdienst einspringen. Erst 10km vor Astana wird es wieder besser. Doch es ist mittlerweile dunkel, wir haben viel Verkehr und nur eine bessere Skizze als Stadtplan; wie sollen wir in der grossen Stadt unser Hotel finden. Wir fragen einen Taxifahrer um Hilfe. Der hat noch nie von dem Hotel gehoert und unseren Plan kann er dreimal nicht lesen. im Dreier-Konvoi fahren wir durch die naechtliche Stadt bis wir erkennen muessen, dass wir ohne ihn bessere Aussichten haben das Hotel zu finden. Total erschoepft hangeln wir uns von Bushaltestelle zu Bushaltestelle, wo wir uns anhand der Plaene etwas orientieren k?nnen. Kurz vor Mitternacht frage ich in einer dunklen Seitenstrasse zwei Damen, wo denn die besagte Strasse waere. Die Strasse kennen sie nicht, aber das Hotel ist nur 30m weiter. Uebergluecklich nach einem langen harten Tag, koennte ich ihnen am liebsten um den Hals fallen.

Zwei Tage sp?ter kommen die neuen Mitreisenden an und zusammen erkunden wir die "Plastikstadt" Astana, die wie ein Fremdkoerper in der Steppe Nordkasachstans liegt. Vor Jahren ein voellig unbedeutendes Fleckchen Erde wurde die Stadt 1997 zur Hauptstadt ernannt und seither mit Millioneninvestitionen Prachtbauten aus dem Boden gestampft. Meter fuer Meter wird der Steppe neuer Baugrund abgetrotzt und bis 2030 sollen bereits 1 Mio. Menschen hier leben (aktuell etwa 500 000).

Datum: 19.07.(Tag 21) - Tachometerstand: 231 746km - gefahrene Kilometer: 5846km / davon Europa 4830km / Asien 1016km - Ort: Astana(Kasachstan)

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Kommentare

hey ihr zwei geländewagen "noch" fahrer, ihr kennt mich von diversen seriösen partys und willenlosen geburtstagsfeiern! deshalb melde ich mich hiermit anonym, da ich auf den nächsten partys nicht auf euch angesprochen werden will! nicht wegen mir, wegen euch! birnes kommentar find ich passend und sehr gelungen. auch die bilder des laufenden bierkrugs find ich sehr amüsant. das kotzbecken ist natürlich mein favorit. ist schon bestellt, freu mich drauf! hoffentlich kommts nicht so spät:-) ihr habt auf jeden fall wieder geniale bilder, auch wenn ihr manchmal drauf seit. weiter so und lassts ordentlich rollen. gruß vom anonymen vw-kutscher

Isabel,ich hoffe Du kannst ein bißchen entspannen...;-) Grüße an alle und auf ein gesundes Wiedersehen....! Eure Rudi