Turkmenistan

Spiessrutenfahren im Iran

Wir wollen in Ashgabat nicht auf unsere Fahrzeuge verzichten also müssen wir sie erstmal hauptstadtfein machen. Verkehrsteilnehmer mit staubigen Fahrzeugen müssen schon mal mit einem Strafzettel rechnen. Interessante Regelung in einer Stadt, die eigentlich mehr oder wenig in der Wüste liegt. Aber Ashgabat sieht auch wirklich geleckt aus, überall sind die Strassenfeger im Einsatz und die unzähligen weissen Marmorgebäude verleihen der Stadt einen gewissen Glanz. Noch glänzender sind die zahlreichen Turkmenbashi-Statuen. Der neurotische vormalige Staatsführer N?yazow hatte ein Faible für Gold. Nicht immer sind diese Statuen aber einfach zu fotografieren. Turkmenistan wird im Reiseführer als das Nordkorea Zentralasiens bezeichnet. Seit dem Tod Nyazows hat sich wohl manches geändert/verbessert, aber auch wir werden von Polizei und Militär immer wieder mißtrauisch beäugt und uns das Ablichten bestimmter Gebäude verboten. In einem der wenigen Internetcafes wird uns der Pass abgenommen und unsere Namen in eine Liste eingetragen. Auch die Hotels und wichtige Restaurants der Stadt sollen laut Reiseführer verwanzt sein. Ob das wirklich stimmt wissen wir nicht, zur Sicherheit verwenden wir für delikate politische Begriffe Codewörter wie FC Bayern oder Kirschkuchen. Bei der Auswertung von potentiellen Hotelkameras wären die Beamten sicherlich auch nur belustigt beim Anblick der geizigen Touristen, die aus Geldknappheit auf dem Hotelbalkon kochen.

Im Laufschritt durch Turkmenistan

Aehnlich Bukhara ist Khiva wegen seiner sehenswerten Altstadt bei Reisenden sehr beliebt. Wir treffen viele Europaer, u.a. auch Motorrad-Micha aus Regensburg, den wir schon vom Pamir Highway kennen. Die UNESCO-Weltkulturerbestaetten nehmen wir gruendlich vor das Objektiv und auch die Autos bekommen noch einmal Pflege. Beim weissen Riesen wird die zuvor notduerftig reparierte Auspuffhalterung endlich geschweisst.

Vor Nukus campen wir wild in der Wueste, dann stehen wir am naechsten Morgen noch vor Grenzoeffnung am usbekisch-turkmenischen Schlagbaum. Wir rechnen bei Aus- wie Einreise mit maechtig Papierkrieg und werden nicht enttaeuscht. Die gewohnt freundlichen Usbeken halten uns ueber 2h bei der Ausreise fest, obwohl wir ihnen keine Schikane vorwerfen koennen und ausser uns auch kein weiteres Fahrzeug an der Grenze steht!! Aber hier gibt es halt noch ein Papierchen und da fehlt noch eine Unterschrift und der Azubi, der die ominoesen Schulhefte mit unseren Daten fuellen muss, schaut eben immer wieder gerne parallel Fernsehen.

Länderinfo Turkmenistan

Nach der Betrachtung der Republik Kasachstan werfen wir dieses mal einen Blick auf ein Land, das ganz selten im Mittelpunkt westlicher Schlagzeilen steht, die Republik Turkmenistan. Diese unauffällige Rolle hat sicher auch damit zu tun, daß sich das Land außenpolitisch für neutral erklärt. Mit bedingt durch seine Regierungsform befindet sich das Turkmenistan politisch zudem in einer relativen internationalen Isolation.Nach anfänglicher Öffnung des Landes für den internationalen Tourismus zu Beginn der 90er Jahre ist das Land heute auch reisenden Ausländern gegenüber eher abweisend. Bemerkenswert ist die Tatsache, daß in Turkmenistan Gas und Strom für die gesamte Bevölkerung kostenlos sind.