Spiessrutenfahren im Iran
Gespeichert von rolf am 18. September 2009 - 9:54Wir wollen in Ashgabat nicht auf unsere Fahrzeuge verzichten also müssen wir sie erstmal hauptstadtfein machen. Verkehrsteilnehmer mit staubigen Fahrzeugen müssen schon mal mit einem Strafzettel rechnen. Interessante Regelung in einer Stadt, die eigentlich mehr oder wenig in der Wüste liegt. Aber Ashgabat sieht auch wirklich geleckt aus, überall sind die Strassenfeger im Einsatz und die unzähligen weissen Marmorgebäude verleihen der Stadt einen gewissen Glanz. Noch glänzender sind die zahlreichen Turkmenbashi-Statuen. Der neurotische vormalige Staatsführer N?yazow hatte ein Faible für Gold. Nicht immer sind diese Statuen aber einfach zu fotografieren. Turkmenistan wird im Reiseführer als das Nordkorea Zentralasiens bezeichnet. Seit dem Tod Nyazows hat sich wohl manches geändert/verbessert, aber auch wir werden von Polizei und Militär immer wieder mißtrauisch beäugt und uns das Ablichten bestimmter Gebäude verboten. In einem der wenigen Internetcafes wird uns der Pass abgenommen und unsere Namen in eine Liste eingetragen. Auch die Hotels und wichtige Restaurants der Stadt sollen laut Reiseführer verwanzt sein. Ob das wirklich stimmt wissen wir nicht, zur Sicherheit verwenden wir für delikate politische Begriffe Codewörter wie FC Bayern oder Kirschkuchen. Bei der Auswertung von potentiellen Hotelkameras wären die Beamten sicherlich auch nur belustigt beim Anblick der geizigen Touristen, die aus Geldknappheit auf dem Hotelbalkon kochen.