USA - Westen

Überraschung gelungen !!!

Am 11.09. geht der Flieger frühmorgens von Seattle nach Philadelphia. Dort ist Alarmstufe "Orange" ausgerufen. Sieben Jahre nach den verheerenden Terror-Anschlägen ist dieses Datum für die Sicherheitskräften weiterhin ein Anlass für erhöhte Wachsamkeit. Auf Rolf, der nicht sonderlich gerne fliegt, wirkt das nicht gerade beruhigend. Als der Pilot für den kompletten Transatlantikflug auch noch starke Turbulenzen ankündigt, geht bei ihm die Stimmung ganz in den Keller. Vor Frankfurt meldet sich der Pilot ungewöhnlicherweise zweimal noch mit dem Hinweis, daß eine sehr unruhige Landung zu erwarten wäre. Auch die Chefstewardess warnt eindringlichst davor die Sitze zu verlassen. Letztendlich landen wir zwar etwas ruppig, aber ohne Probleme in der Heimat.

Abschied von Alaska

Zwei, drei Tage haben wir noch in Anchorage, bevor der Flieger nach Seattle geht. Genug Zeit um alle (Ab-)Reisevorbereitungen zu treffen. Fuer mein Fahrrad ist die Reise durch, ich werde mich vorerst nicht mehr in den Sattel schwingen. Auch Juwi muss sein Bike fuer diesen Flug in einen Karton packen, aber danach stehen noch weitere Fahrradkilometer fuer ihn auf dem Programm. Tief in der Nacht geht der Flug nach "Sueden" (Seattle). Es heisst Abschied nehmen von Jasons Hostel und dem schwaebischen Herbergsvater Markus. Alaska muss von allen amerikanischen Staaten am heftigsten mit dem Problem Alkoholismus kaempfen, was sicher auch mit den kalten, langen Wintern zu tun hat. Dieser Zustand ist auch im Hostel zu spueren und laesst die treuen Herbergsmitarbeiter desoefteren kraeftig schwitzen. Mehrfach werden Personen (waehrend unseres Aufenthalts) zur Ausnuechterung abtransportiert, in einem besonders unangenehmen Fall erscheint die Polizei sogar mit sechs Einsatzfahrzeugen.

Hitzschlag in Kanada

In Seattle müssen wir Hugo leider schon auf den Flughafen bringen. Dummerweise vergisst er seine Knieschmerzen mitzunehmen, drei Tage plage ich mit Problemen im rechten Knie, während Juwi von seinem Rücken gequält wird. Doch bevor wir wieder auf das Fahrrad steigen, gilt es erstmal den Finaleinzug zu feiern. Zusammen mit anderen Reisenden schauen wir das EM-Halbfinale gegen die Türkei. Mit dabei auch Os und Memo aus Istanbul, die die Niederlage gelassen nehmen. Sie ahnen auch nicht, daß eigentlich Juwi, Hugo und ich für den Sieg verantwortlich zeichnen. Durch Trinken von 3Liter Kinderbier (=3 deutsche Tore) haben wir den Weg ins Finale vorbereitet (so bilden wir es uns zumindest ein...).

Wiedersehen am Mount St. Helens

Anscheinend haben wir zu viele Hoffnungen auf Eureka gesetzt. Das ganz grosse Mietwagenangebot wartet leider nicht auf uns und Busse in Richtung Norden sind auch Mangelware. Die zweifellos nett gemeinte Bemerkung eines Avis-Kunden, dass ich dem Marvel-Star Hulk sehr aehnlich sehen wuerde, bringt uns auch nicht weiter. In unserer Verzweiflung mieten wir einen Mini-LKW, dessen Pritsche wir als Schlafplatz nutzen. Endlich kann es wieder mit Karacho gen Norden gehen.

In Oregon angekommen treibt uns nur eine Sorge um, Deutschland spielt in ein paar Minuten gegen Portugal. Es ist nicht einfach in diesen einsamen Regionen um 11:30Uhr am morgen eine offene Kneipe zu finden, die auch noch Fussball zeigt. Tatsaechlich finden wir in Port Orford eine duestere "Hafentaverne" voll mit "fussballbegeisterten" trinkseligen Fischern. Auf mehrfache Nachfrage findet die Bardame wirklich den Fussballkanal und entgegen unserer Befuerchtung bleibt sogar der empoerte Aufschrei der Seeleute aus. Die scheinen ganz belustigt von den eigenartigen Deutschen, die vor und nach jedem Tor ganz eigenartig auf ihren Barhockern rumrutschen und -huepfen.. Yes, 3:2, da machen die "Oregon Sanddunes" noch mehr Spass. Unser Zeltplatz ist fast menschenleer und in den Duenen stoert uns ueberhaupt niemand mehr; ein Sandmeer ganz fuer uns alleine.

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