Marokko

Nachtrag zur Reise

In den nächsten Tagen werden wir immer wieder Bilder, Filmchen und Informationen zu der letzten Reise nachreichen. Den Anfang machen wir mit einem Übernachtungstipp für potentielle Marokkofahrer und Bergwanderer. Wer eine Besteigung des Jbel Toubkal, seines Zeichens der höchste Berg Marokkos, respektive Nordafrikas (4167m NN), plant, dem wird meist Imlil als Ausgangspunkt empfohlen. Noch näher am Fuss des Berges befindet sich Aremd, etwa zwei Kilometer (auf abenteuerlicher Piste) hinter Imlil gelegen. Hier bietet sich die Gelegenheit günstig auf dem kleinen Zeltplatz oder in der Herberge von Omar id Mansour (besser bekannt als Omar le rouge - der rote Omar) zu nächtigen. Für uns war das der optimale Ausgangspunkt für den zweitägigen Gipfelsturm.

Mit Vollgas in die Radarfalle

Wir wollen zügig die landschaftlich meist wenig attraktive Westsahara durchqueren um das nächste Etappenziel, Mauretanien, zu erreichen. Vor Laayoune beginnen die leidigen Polizeikontrollen. Wir haben eben den ersten Posten und ein unscheinbares Strassenschild passiert, geben wieder Gas, als die Radarfalle zuschnappt. Auf bolzengerader Strecke ohne jegliche Bebauung gilt 40km/h. Laut Aussagen der Gesetzeshüter sind Wir anscheinend schon im Zentrum von Laayoune und an einem Unfallschwerpunkt angekommen. Schwer vorstellbar zwei Kilometer vor den ersten Häusern der Stadt. Doch alles Wehklagen und Verhandeln hilft nicht, wir müssen

Mit Vollgas durch den Antiatlas (English version, see below)

Nach dem Badespaß in Tissint nehmen wir Kurs auf den Antiatlas. Observiert werden wir dabei von unzähhligen Militärs, die die Straße für einen durchreisenden Rallyetross überwachen. Im Antiatlas, der sicherlich zum landschaftlich schönsten gehört, was Marokko zu bieten hat, sind wir wieder alleine. Ueber kleinste Holperpisten fräsen wir uns vorbei an Dromedaren und Nomadenzelten rein in die Berge nach Tafraoute. In der Phantasielandschaft um die Painted Rocks schlagen wir unsere Zelte auf.

Da bekanntlich der Rastende rostet machen auch wir im Antiatlas nicht ewig Station. Das ganze Team ist nach kleinen Magenunpässlichkeiten einzelner Teilnehmer wieder fit und freut sich auf das Meer. Nahe Tiznit erreichen wir bei Aglou Plage den Atlantik und stürzen uns in die Fluten. Nach einigen trüben Tagen haben wir endlich auch wieder die Sonne auf unserer Seite. Die nächste Station ist Sidi Ifni, das lange Zeit unter spanischer Verwaltung stand.

Vom Draa-Tal in die Wüste

Wir verlassen bei M´Hamid die Teerstrasse und sind froh mit dem Draa-Tal auch die vielbefahrene Touristen-Route zu verlassen. Die raffinierten Souvenirhändler schaffen wir uns somit vom Leib. Bei aller Freundlichkeit kann die Geschäftstüchtigkeit doch etwas nerven. Da werden dann schon auch mal Autopannen vorgetäuscht um den helfenden Touristen als "Dankeschön" zum "Tee" ins Teppichgeschäft zu locken. Im Hohen Atlas ist der Aspirin-Trick in Mode, bei dem der naive Tourist mit leidendem Blick nach einer Kopfwehtablette befragt wird. Als Dank folgt die obligatorische Einladung in den Laden für ein kleines Revanche-Geschenk. Das Geschenk gibt es dann, wenn überhaupt, nur im Paket mit weiteren Einkäufen und dem Laden selbst entkommt man nur wieder mit grösster Mühe.

Die Schwenkerbrothers kommen an

Julia Roberts soll in town (Marrakesch) sein, sogar von Tom Hanks ist die Rede. Aber nicht diese Hochkaräter aus der Filmszene (ständig huscht ein amerikanisches Filmteam durch die Medina) beunruhigt das Team, sondern die Ankunft von Bernd, Marc und Michael, besser bekannt als Groove, Hose und Ascher, die Schwenkerbrothers.

Wir packen die Drei ins Gepäck und ziehen von Marrakesch über den Hohen Atlas in den Süden. Die Gipfel sind strahlend weiss, bis etwa auf die Höhe von 3000m NN liegt Schnee. Nicht zu glauben, daß wir kaum zehn Tage vorher auf dem höchsten Gipfel des Atlas allenfalls kleinste Schneereste gefunden haben. Über den Tizi n`Tichka gelangen wir nach Süden und biegen via Ait Ben Haddou und Ouazarzate in das Draa-Tal ein. Die Landschaft und das saftige Grün hier tief im wüstenhaften Süden Marokkos ist fantastisch. Das Draa-Tal bildet eine lange Oase, die sich bis nahe an die algerische Grenze nach Mhamid erstreckt.

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