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Traumschluchten im Hohen Atlas

Der Erg Chebbi treibt uns mit wüstem Wüstenwind weiter. Schnell raus aus den Sanddünen bevor es zu ungemütlich wird. Nahe Merzouga gibt es dann eine schöne Überraschung. Der temporäre Wüstensee Dayet Sri ist nach den starken Frühjahrsniederschlägen voller Wasser und in der Entfernung können wir Flamingos sehen. Auch eine große Herde Dromedare nutzt die saftigen Weiden.

Nächste Station ist Rissani mit seinem großen Sonntagsmarkt. Der Eselsparkplatz ist vielleicht nicht mehr so beeindruckend wie in vergangenen Jahren, aber des Gebrülle der Langohren ist doch noch sehens- und hörenswert. Fast noch beeindruckender ist aber die nahegelegene Ksar Abouam (=Lehmsiedlung), die noch von 200 Familien bewohnt wird und unter anderem Schauplatz der Dreharbeiten für "Himmel über der Wüste" war.

Ab in den Süden

Das Wetter berappelt sich langsam, doch immer wieder verbringen wir auch in Fes eine Mahlzeit im Fahrzeug. Eigentlich könnten wir ja ganz cool nach Süden ins Trockene abdüsen, doch auch wir sind vom Flugverbot in Deutschland betroffen. Unsere künftigen Mitreisenden Janice und Gerhard hängen in Deutschland fest; Gerhard muß schlußendlich seine Mitreise ganz absagen, Janice kommt mit zwei Tagen Verspätung. Es hätte uns härter treffen können, nützen wir also die Zeit in Fes aus. Wir besuchen die schönen Thermalquellen von Moulay Yacoub und lassen uns gediegen durchkneten, dann folgt die obligatorische Tour durch Fes. Wir vertrauen uns einem Führer an, gilt doch die Altstadt von Fes als die Größte von ganz Afrika und die Gassen sind mehr als verwinkelt. Prompt verirren wir uns auch, als wir alleine unterwegs sind. Völlig hilflos müssen wir uns von Einheimischen aus der Medina führen lassen.

Sondereinsatz im Hagelsturm

War es bisher schon feuchtkalt, so setzt das Wetter jetzt noch einen drauf. Zum wiederholten male drohen finstere Gewitterwolken (allein an diesem Tag erleben wir vier Gewitterschauer). Klugerweise verziehen wir uns nicht gleich in das Dachzelt, sondern wollen den Sturm im Auto abwarten. Starke Winde kommen auf, Blitze fahren vom Himmel, die ersten Tropfen fallen und dann wird es auf einmal verdaechtig laut; es hagelt!! Und die Koerner sind von einer beachtlichen Groesse. Mit diesem Naturereignis haben wir Ende April in Nordafrika wirklich nicht mehr gerechnet (am Ende wird es in der Region Meknes sogar an drei aufeinander folgenden Tagen hageln).

Bald wird geschwitzt!

Es ist soweit, das Visa ist da, der Flug ist gebucht, die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Australien und Neuseeland will ich etwa ein Jahr mit dem Fahrrad ab mitte Mai erkunden. Grob steht auch die Reiseroute, aber im Vergleich zu den letzten Touren will ich diesmal auf eine genau Planung verzichten um mir mehr Spontanität und somit mehr Freiheit zu genehmigen. Wer doch genaueres wissen will, dem sei erstmal gesagt das die Reise in Australien startet, in Perth, und die erste Etappe Darwin sein wird!! Wie ich dann in den Südosten der Insel komme bleibt vorerst noch offen, bevor ich nach Neuseeland übersetzte und die Inseln dort auch unter meine Reifen nehme!

Im Affentheater von Azrou

Waren wir auf der Tour durch den Mittleren Atlas noch die großen Exoten, so sind wir jetzt zurück auf den Touristenpfaden. Der Zeltplatz in Azrou steht voll mit Wohnmobilen, die vornehmlich französische Kennzeichen tragen. Bevor wir nach dem Natur- den Kulturtrip durch die Königsstädte Marokkos angehen, planen wir in Azrou noch einmal ein sehr profanes Programm. Wir wollen den benachbarten Zedernwald mit der größten Zeder Marokkos besuchen und vor allem seine exotischen Bewohner treffen.

Die alte Zeder ist längst abgestorben und wir sind, glaube ich, die letzten Besucher, die sich überhaupt noch die Mühe machen die Zeder zu fotografieren. Längst ist der alte Baum von einer weit größeren Attraktion abgelöst worden, die halbzahmen Berberaffen. Beim letzten Besuch hier waren wir schon begeistert, dieses mal ist es genial. Die frechen Affen begrüßen uns wie alte Freunde und schnell sind wir die großen Stars. Unsere Popularität verdanken wir vermutlich unseren mitgeführten Knabbereien. Studentenfutter von "Gut und günstig" kommt im wahrsten Sinne des Wortes tierisch gut an im Affenwald.

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