Iran

..und dahinter enthüllt sich langsam der Garten Eden (English version, see below)

Isfahan, wie Pierre Loti es so blumig beschreibt, ist unser nächstes Ziel. Doch dafür müssen wir erst die Kavir-Wüste hinter uns lassen. Im einsamen Wüstennest Jandaq wollen wir schnell tanken, Brot kaufen und dann weiter. Doch wir haben unsere Rechnung ohne die iranischen Feiertage gemacht. Heute wird der Geburtstag von Imam Ali gefeiert, eine bei den Schiiten hochverehrte Person, kein Laden hat offen. Da die von uns Befragten keine offene Bäckerei anbieten können, fühlen sie sich selbst in der Pflicht. Ehe wir uns versehen, sind wir eingeladen und verbringen den ganzen Tag damit zu essen, Leute und den Ort kennen zu lernen. Wenn es nach unseren freundlichen Gastgebern gehen würde, dann säßen wir noch heute in Jandaq. Da wir unser Ziel Isafahan aber nicht ganz aus den Augen verlieren wollen, nehmen wir am Abend Abschied und fahren noch einige Kilometer in die Wüste hinaus.

Vom Wasser zur Wüste (English version, see below)

Der Tag am Meer kommt genau richtig um sich die Anstrengung der Vulkanbesteigung aus dem Pelz zu schütteln. Viel länger wollen wir in Mahmut Abbad aber nicht bleiben. Die Strände am Kaspischen Meer sind nicht wirklich Traumstrände und es warten einige andere Ziele, die einen Besuch wert sind, u.a. das Wüstengebiet der Dasht-e Kavir.

Wir verlassen den dichtbesiedelten Küstenbereich am Kaspischen Meer und fahren wieder in das Alborzgebirge. Natürlich müssen wir mit unserem Ersatznummernschild (siehe Bilder) nicht lange auf die ersten Polizeikontrollen warten, doch auch dieses mal werden wir, wie immer, absolut korrekt von den iranischen Behörden behandelt. Sensationell grün ist der Iran auf der Alborz-Nordseite und wir fühlen uns mehr in ein Alpental versetzt, als in den "Wüstenstaat" Iran. Kaum sind wir aber über den 2018m hohen Guduk Pass ist es vorbei mit der reichen Vegetation, auf der Südseite der Berge wartet karge Vegetation und kurz darauf die Wüste. Bevor wir in die Wüste einbiegen tanken wir noch schnell für 1,3Cent den Liter Diesel (kein Witz!!) und lassen uns durch Semnan und Damghan von den superhilfsbereiten Iranern leiten. Die Ausschilderung ist schlecht, aber jeder nach-dem-Weg-Gefragte versucht nach bestem Wissen zu helfen. Ist die Sache zu kompliziert, steigt man schnell aufs Moped und fährt als Pfadfinder vorneweg!!

Geschafft!!!!!!!!! (English version, see below)

Matthias zieht es an das Kaspische Meer, für die restlichen Iranfahrer steht die Besteigung des Damavand (höchster Vulkan Asiens mit 5671m NN) auf dem Programmzettel. Mit unserem Bergführer Hossein geht es in das Alborz-Gebirge. Weit kommen wir aber nicht, da wegen einer Baustelle die Pass-Strasse komplett gesperrt ist; also warten bis um 16:30Uhr die Blockade aufgehoben wird. Für Reisende gibt es während des Ramadan kein Fastengebot, so können wir parallel zur Fußballübertragung vom Asien-Cup die nötige Grundlage für die Bergtour anfuttern. Da der iranische Meister Isfahan nach Elfmeterschießen in Japan auch noch gewinnt, treten wir ganz gelöst die Weiterfahrt ins Bergdorf Nandal an. Vorher stellen wir den VW-Bus in Gazaneh an der Ostflanke des Berges ab, hier wollen wir in drei Tagen wieder vorbeikommen.

Ankunft in Teheran (English version, see below)

Am zweiten Tag in Tabriz lassen wie es ruhig angehen, Sightseeing steht auf dem Programm. Wir besuchen den riesigen Bazar und die blaue Moschee, mehr Programm muss heute nicht sein. Wartet doch am naechsten Tag mit dem Erwerb des iranischen Nummernschilds einen Riesenbaustelle. Den Ablauf des Prozedere zu beschreiben würde den Rahmen des Tagebuchs sprengen. Kurz, es war eine wahre Odyssee durch die iranische Bürokratie und wir sind heilfroh, als wir um 12:30Uhr den Weg nach Teheran antreten.

Geplant war eine Abfahrt für 9:00Uhr, das bedeutet wir haben für die 600km bis zur Hauptstadt deutlich weniger Zeit als erhofft. Oli soll um 20:30Uhr am internationalen Flughafen ankommen und erwartet natürlich unsere Anwesenheit. Die Autobahn ist super und die Maut-Kassiers lassen uns mehrfach umsonst passieren, als sie hoeren, dass wir aus Deutschland kommen. Doch was fehlt sind Tankstellen und was noch mehr fehlt sind Tankstellen mit Diesel. Als schliesslich der Tank nur noch ein paar Tropfen aufweist, sinkt bei mir die Stimmung parallel zur Tanknadel. Zum Glück bleibt Matthias ganz cool und wir k?nnen abseits der Autobahn nach laengerer Suche eine Tanke mit Diesel finden (erkennbar an der langen LKW-Schlange). Freundlich und hilfsbereit, wie die Iraner sind, dürfen wir ganz nach vorne fahren.

Wir sind drin!!

Die durchaus sehenswerte Landschaft Zentral- und Ostanatoliens durchfahren wir im Eiltempo. Auf den relativ guten Strassen erreichen wir einen hohen Schnitt, sodass wir früher als erwartet Dogubayazit am Fusse des Ararat erreichen. Der 5137m hohe Gipfel, auf dem Noah bekanntlich mit seiner Arche landete, thront majestaetisch über der Grenzstadt. Diese selbst bietet wenig ausser einer grossen Anzahl Militaer. Vermutlich die nahen Grenzen zum Iran und Armenien, sowie die Kurdenproblematik sind der Grund für diese massive Praesenz. Gibt der Ort nichts her, so ist die Bergwelt beeindruckend und der Ishak-Pasha-Palast liegt wunderschoen über unserem Zeltplatz.

Seiten