Georgien

Reiseinfo Georgien

Den Abschluß unserer Länderbetrachtungen (der Vorderasienreise) samt gesammelter Reiseinfo machen wir mit Georgien. Wir waren zwar kaum eine Woche in diesem Land, aber der eine oder andere Leser ist sicher dankbar für ein paar Erfahrungswerte. - Georgien setzt auf die Karte Tourismus und versucht durch Fernseh-Werbung im Ausland auf sich aufmerksam zu machen, doch Massentourismus muss niemand befürchten. Zu sehr leidet das kleine Land unter der politischen instabilen Lage als daß es für große Reiseanbieter interessant wäre. Die Touristenströme aus der früheren Sojwetunion sind auch versiegt, bleiben in der Mehrzahl unverdrossene Rucksacktouristen, vor allem aus

Der große Regen kommt

Wir sind in Batumi der zweitwichtigsten (und drittgrößten) Stadt Georgiens. Seit dem Wegfall Abchachiens sind die Schwarzmeer-Strände um Batumi das Sommer-Hauptreiseziel der Georgier. Mit der subtropischen Vegetation, den Bergen im Hintergrund und den ganz ansprechenden Stränden ist das durchaus verständlich. Wir sind jedoch zur falschen Jahreszeit da. Es gießt wie aus Kübeln, seit Kutaisi sehen wir nur noch grauen Himmel und ein Ende ist nicht abzusehen. Selbst der Regen gewohnte Ire im Hotel beklagt sich bitterlich über die Verhältnisse. Auf dem Fernseher flimmern die Bilder von den Demonstrationen in Tiflis und draußen fällt an einem Tag mehr Regen wie in vielen Regionen Irans im ganzen Jahr. Wir warten nur noch darauf, dass das Schwarze Meer über die Ufer tritt.

Der große Schnee kommt

Wir nehmen Abschied von unseren Wachhunden in Vardzia und fahren durch die Mtkvari-Schlucht zur toll gelegenen Kvertvisi-Burg. Isabel darf den Kuhhirten als Cowgirl zur Seite stehen und eine Runde mit der Rinderherde mitreiten. Dann erreichen wir nach der Fahrt durch schöne Herbstlandschaft das etwas trostlose Akhalsikhe. Der grösste Ort der Region nahe der türkischen Grenze ist kein wirklicher Pupillenschmaus. Passend zum grauen Ort hat es schwer zu regnen begonnen. Trost finden wir in unserem netten Motel, wir haben Satellitenfernsehen und können genialerweise Sportschau glotzen!! Vor den drei letzten Spielen fängt der Receiver an zu spinnen und es ist ihm kein Bild mehr zu entlocken, schöne Pleite. Kurz darauf ist mir die Ursache klar, der Regen hat sich in heftigen Schneefall gewandelt. Draußen scheint die Welt im Schnee zu versinken.

Die große Kälte kommt (English version, see below)

Mit den UNESCO-Weltkulturerbeklöstern Sanahin und Haghpat beenden wir unsere Kul-Tour im Debed-Canyon. Zwischen den beeindruckenden Gotteshäusern liegt als Kontrapunkt das schaurig-graue Alaverdi. In dem trueben Herbstwetter gibt die Stadt mit ihren riesigen Schornsteinen ein trostloses Bild ab. Nicht viel attraktiver wirkt danach Vanadzor und das immer noch an den Folgen eines Erdbeben leidende Gyumri. So schön oft die Natur, so ernüchternd sehen dafür manche Orte in Armenien aus. Wir sind auf Georgien gespannt, das als nächstes Ziel wartet.

Der Grenzort Bavra ist hoch gelegen und das Wetter hat sich in den letzten zwei Tagen merklich abgekühlt. Windig und unfreundlich ist das Wetter an der Grenze. Im Gegensatz zu den Grenzbeamten, die uns gewohnt langsam aber freundlich abfertigen. Der armenische Grenzposten ist eine einzige Baustelle und es ist ein wahres Wunder, dass der Zollbeamte seinen Rechner samt Drucker aktiviert bekommt. Richtig krass ist dann aber das georgische Gegenstück. Der löchrige Asphalt ist weg und wir quälen uns ueber eine Matschpiste bis zu einem Stück Trassierband. Auch hier gibt es eine Baustelle, die allerdings sehr tot wirkt. Die Formalitaeten werden in Containern abgewickelt. Beim Zoll sitzen fünf gelangweilte Gangstervisagen und parallel läuft, bzw. flimmert in rot-weiß ein Porno auf dem Büro-Fernseher. Das Durchsuchen des Wagens ist den Kollegen gleich zu anstrengend, immerhin findet sich einer, der bereit ist mir in mühevoller Kleinarbeit meine Autopapiere auszustellen. Passend zur korrekten aber muehsamen Einreise laufen dann die ersten 25km in Georgien. Eine ueble Lehm- und Matschpiste erwartet uns.