Türkei

Hoch hinaus (English version, see below)

Zum dritten mal quälen wir uns bei eisigen Temperaturen in der Dämmerung aus dem Dachzelt. Wieder ist der Wind eigentlich zu stark für einen Ballonflug. Doch die Ballonfahrer wollen wohl auch endlich Geld verdienen und machen dieses mal Ernst. Die Sache steigt!!! Nach der halbstündigen Vorbereitung unseres Fluggeräts sitzen wir mit einer Gruppe aufgeregter Japaner im Korb und steigen mit großer Geschwindigkeit in den Himmel; gigantisch!!! Leider ist es (wie erwähnt) wirklich etwas windig und wir werden rasch von Göreme und Cavusin nach Nordwesten abgetrieben. Viel zu schnell ist so das wunderbare Erlebnis, über Kappadokien zu schweben, vorbei.

Programmänderung

Es regnet die ganze Nacht. Eigentlich nicht schlimm, da aber auf unserer Route Richtung Sivas zwei 2000er-Pässe warten, möchte ich mir garnicht ausmalen wie hoch dort oben der Schnee liegt. Ursprünglich wollten wir ja vor Ercincan Richtung Elazig abbiegen und den Nemrut Dag besuchen. Die "Kurden-Krise" im Südosten des Landes lässt aber auch uns nicht unberührt. Unser letzter Mitfahrer telefoniert wie wild als er von den Nemrut Dag Plänen hört und meint dann, laut seinen Quellen sei die Region momentan wegen den Militäraktionen für Touristen gesperrt. Wir entscheiden uns nach langem Zögern für die Sicherheitslösung und peilen von Ercincan Kayseri und Kappadokien an. Damit umgehen wir etwaiigen Ärger mit dem türkischen Militär stehen aber einmal mehr vor heftig verschneiten Pässen.

Der große Regen kommt

Wir sind in Batumi der zweitwichtigsten (und drittgrößten) Stadt Georgiens. Seit dem Wegfall Abchachiens sind die Schwarzmeer-Strände um Batumi das Sommer-Hauptreiseziel der Georgier. Mit der subtropischen Vegetation, den Bergen im Hintergrund und den ganz ansprechenden Stränden ist das durchaus verständlich. Wir sind jedoch zur falschen Jahreszeit da. Es gießt wie aus Kübeln, seit Kutaisi sehen wir nur noch grauen Himmel und ein Ende ist nicht abzusehen. Selbst der Regen gewohnte Ire im Hotel beklagt sich bitterlich über die Verhältnisse. Auf dem Fernseher flimmern die Bilder von den Demonstrationen in Tiflis und draußen fällt an einem Tag mehr Regen wie in vielen Regionen Irans im ganzen Jahr. Wir warten nur noch darauf, dass das Schwarze Meer über die Ufer tritt.

Wir sind drin!!

Die durchaus sehenswerte Landschaft Zentral- und Ostanatoliens durchfahren wir im Eiltempo. Auf den relativ guten Strassen erreichen wir einen hohen Schnitt, sodass wir früher als erwartet Dogubayazit am Fusse des Ararat erreichen. Der 5137m hohe Gipfel, auf dem Noah bekanntlich mit seiner Arche landete, thront majestaetisch über der Grenzstadt. Diese selbst bietet wenig ausser einer grossen Anzahl Militaer. Vermutlich die nahen Grenzen zum Iran und Armenien, sowie die Kurdenproblematik sind der Grund für diese massive Praesenz. Gibt der Ort nichts her, so ist die Bergwelt beeindruckend und der Ishak-Pasha-Palast liegt wunderschoen über unserem Zeltplatz.

Ab nach Ankara

Nach der aufregenden ersten Nacht in Istanbul machen wir erstmal beschauliches Touri-Programm. Unser Hotel liegt nahe der Sultan Ahmet Moschee (Blaue Moschee) und somit perfekt um von hieraus die Aya Sofia, den Topkapi-Palast, die Zisternen und den nahegelegenen Bazar zu erwandern. Auch den Sprung über das Goldene Horn nach Galatasaray und das Ausgehviertel Beyoglu nehmen wir in Angriff. Zu unserer Freude macht auch das Wetter perfekt mit.

Nach drei Tagen Istanbul stehen dann die Zeichen schon wieder auf Aufbruch. Ankara, die Hauptstadt der Türkei ruft. Schnell ist die Bosporus-Brücke und damit Asien erreicht. Mit ihr lassen wir auch den hektischen Verkehr zurück. Nach Izmit ist dann sowenig Verkehr auf der dreispurigen Autobahn, daß sich sogar die LKW-Fahrer auf dem Mittelstreifen zum Pläuschen treffen. Am Abend haben wir den neu ausgebauten Esenboga-International-Airport in Ankara erreicht. Von hier muß Isabel leider schon wieder abreisen und umgekehrt landet mit Matthias ein weiterer Mitfahrer aus Deutschland.

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