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Mit drei Stoßdämpfern nach Niamey (English version, see below)

Ouagadougou, die Hauptstadt von Burkina Faso, haben wir in südöstlicher Richtung verlassen. Zuvor haben wir in der deutschen Botschaft unseren Zweitpass mit dem algerischen Visum abgeholt. Jetzt steht der Sahara-Überquerung via Niger und Algerien vorerst nichts mehr im Wege. Bevor wir in den Niger einreisen, wollen wir noch den Nationalpark "Arly" und seinen Nachbarn den Nationalpark "W" besuchen. Beide gelten als die tierreichsten Parks in ganz Westafrika. Die Fahrt nach Arly gestaltet sich, wie gewohnt, recht staubig und wir kommen mit dem obligatorischen Staubüberzug im Herzen des Parks an. Dort werden wir auch schon von einigen Warzenschweinen und einer Horde Paviane erwartet.

Reiseinfo Senegal

Hier kommt unsere persönliche Reiseempfehlung für den Senegal: Wer von Norden, von Mauretanien her, in den senegal einreist wird zuerst einmal kalt erwischt, vor allem wenn er das erste mal, bzw. mit dem eigenen Fahrzeug diese Region bereist. Wahlweise nimmt er den Weg über Rosso und wird dann, speziell die Fahrzeugbesitzer, an der Grenze gepflegt auseinandergenommen oder er hoppelt über den Damm Richtung Diama und ärgert sich dort entweder über die mauretanischen oder die senegalesischen Grenzbeamten, alias -banditen, oder am besten über beide. Ist die Grenze überwunden warten noch etliche "Freunde" von der Polizei vor St.Louis auf ahnungslose Autofahrer.

Reisen in Westafrika (Gastautor: Oliver Handlos)

Aus gegebenem Anlass gibt es noch einmal einen Beitrag von Oliver Handlos. Der Eintrag ist 1:1 seinem Mail entnommen, das er uns nach seiner Rückkehr nach Deutschland geschickt hat. Zur Information: Wir haben uns in Bobo Dioulasso (Burkina Faso) von Oli verabschiedet. Er ist mit dem Bus nach Bamako (Mali) gefahren um dort den Flieger nach Europa zu nehmen. Wir sind weiter Richtung Osten nach Ouagadougou weitergefahren)

Subject: Himmel und Hölle From: Oliver Handlos To: Rolf Langohr

bon jour le bic

hallo Rolf,

Gruß aus dem Eiswinter! Bin am Montag morgen in Berlin angekommen. Aber das war ein hartes Stück Arbeit bis dahin!

Im Land der Aufrechten

Burkina Faso, das Land der Aufrechten bzw. der Preußen Westafrikas, erwartet uns wie versprochen mit einer guten Infrastruktur und korrekten Beamten. Das aber im, laut Reiseführer, drittärmsten Land der Welt wie überall in Westafrika die Kunst der Improvisation regiert, muss nicht weiter verwundern. Es ist einfach unglaublich anzusehen, wie einen an vielen Stellen Plakate anlachen, die davor warnen die Fahrzeuge zu überladen (Botschaft, ein überladenes Fahrzeug schadet den Strassen und den Fahrzeugen selbst) und im nächsten Moment Buschtaxis auftauchen, die jeder Beschreibung spotten. Den Vogel schiesst ein Peugeot 504 Caravan ab. Im Fahrzeug befinden sich etwa 14 Insassen, auf dem Dach sind weitere Personen und 2m hoch Gepäck. Als wenn das noch nicht genug wäre, sitzt noch eine Person im Rahmen des Beifahrerfensters, ein Bein im Auto, der Rest außerhalb. So werden nicht nur kleine Strecken in Städten, sondern auch große Strecken im Überlandverkehr (in diesem Fall nach Bobo Dioulasso) zurückgelegt.

Auf nach Burkina Faso

Timbuktu macht uns mit seiner staubigen Atmosphäre den Abschied leicht. Doch bevor wir auf die geteerte Strasse nach Bobo Dioulasso (Burkina Faso) einbiegen können, wartet noch einmal 200km bockelhartes Wellblech auf uns (Ein Hör-Kostprobe hierzu hängt dem Tagebucheintrag "Timbuktu" an). In Douentza müssen wir deshalb erst einmal gehörig durchatmen und die Autos entstauben. In der nahegelegenen Falaise finden wir einen perfekten Schlafplatz.

Die Weitereise nach Burkina Faso gestaltet sich die meiste Zeit wenig aufregend, haben wir die Strecke doch schon zwei Wochen zuvor in die andere Richtung befahren. Spektakulär ist dann aber die Durchfahrt des Ortes "Marche". Der Ort wird seinem Namen gerecht (dt.= Markt) und lässt einen bestenfalls im Schrittempo zwischen Marktbuden, Eselskarren, Ziegen, Hühnern u.a. hindurchschleichen. Hier sind weniger die Allradfähigkeiten der Fahrzeug, sondern mehr Fahrer mit bandnudelbreiten Nervensträngen gefragt. Wie erwartet überwinden wir auch dieses Hindernis und reisen ohne zuvor erworbenes Visum via Koury und Faramana in Burkina Faso (ehemals Ober-Volta) ein.

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