Weblog von juwi

Ohne Geld nach Papua Neuguinea

Zum zweiten Mal fand ich mich zum Sonnenuntergang an der "Horseshoe Bay" auf Magnetic Island ein. Magnetisch ist die Insel allerdings nicht, wie einst Captain Cook dachte, weil sein Schiffskompass nicht mehr funktionierte oder vielleicht doch? Der Sonnenuntergang zumindest war es für mich. Ich gesellte mich zu einer anderen Reisenden, die ich vom Campingplatz kannte, da ein Sonnenuntergang schon zu zweit bewundert werden sollte. Dann musste ich doch noch die Position wechseln – immer auf der Suche nach einem guten Motiv.

Kaum war ich ein paar Schritte gegangen, fand ich eine Geldbörse. Auch das noch (ein paar Tage vorher hatte ich schon ein Handy gefunden und musste den Besitzer ausfindig machen)! Wo das nächste Fundbüro ist wusste ich nicht und bis zur Polizei

Zum Cape Tribulation und zurück

Hat es sich wirklich gelohnt, frage ich mich? Über 150 km hin und das Gleiche wieder zurück. Bei vorausgesagtem schlechten Wetter und dem stetig aus dem Süden kommenden Wind, der mich mal beschleunigte aber nach dem Umdrehen doch stark abbremste! Die Antwort heißt ganz klar: JA! Cape Tribulation, das ist der Ort, an dem der Regenwald (gelistet unter Unesco Weltnaturerbe) bis an den Strand reicht. Hier leben 36 % der Säugetiere, 50 % der Vögel und 60 % der Schmetterlinge, die in Australien vorkommen und das auf einer Fläche von nur 0,01 % Australiens. Das klingt ja ganz gut oder nicht? Aber um dort anzukommen, musste ich ja wie gesagt erst mal hinstrampeln.

Regen im Regenwald

Alles ist nass und klebt auf der Haut, zum Glück ist es nicht kalt. Ausziehen, abtrocknen und dann zum Essen, das zwischen dem zweiten und dritten Tauchgang serviert wird. Vor ein paar Tagen war ich noch mitten in der Wüste unterwegs und jetzt hier - am Great Barrier Reef direkt vor der Küste Australiens steige ich in das feuchte Reich von Neptun herab. Tennant Creek sagte ich am späten Abend „Lebewohl“ aus dem Bus heraus, fuhr vorbei an der Minenstadt „Mt Isa“ und dank des freundlichen Busfahrers erreichte ich am Abend dann Townsville - nicht wie von mir gebucht „Woodstock“ das gute 40 km vor Townsville liegt, aber 50 Dollar günstiger ist.

Kälterekord in Alice Springs

Noch einmal zog es mich zum Sonnenuntergang hinaus zum Ayers Rock. Zusammen mit hunderten anderen wollte ich dem Farbwechsel des Monolithen beim Sonnenuntergang beiwohnen. Diesmal hatte ich Glück. Bei blauem Himmel konnte ich in aller Ruhe zusehen und endlich die jedermann bekannten „Postkarten-Motive“ schießen. Morgens stieg ich dann wieder frierend auf meinen Drahtesel denn Kings Canyon hieß das nächste Ziel. Was ebenfalls ein „Muss“ ist hier im Zentrum Australiens. Die Strecke bis zum Abzweig brachte keine Überraschungen. Die hatte ich schon mal abgeradelt und auch der Nachtplatz war mir bekannt.

Von +34 Grad auf -2 Grad

Oh ist das kalt! Mir frieren fast die Finger ab. Dabei habe ich doch Beinlinge, ein langes winddichtes Oberteil, Handschuhe und sogar Neopren-Überschuhe an! Die Beine sind müde und Hunger habe ich auch schon, obwohl es gerade erst 10.30 Uhr ist. Das liegt wohl an der langen Etappe gestern - 204 km!!

In Darwin hatte ich es mir noch gut gehen lassen mit meinem täglichen Bad im Pool, einem Besuch des „Mindil Beach Sunset Market“ mit dem dazu gehörenden Sonnenuntergang am Strand und den spannenden Fußballspielen der WM. Wobei das nicht gerade leicht war, mitten in der Nacht - um 3.00 Uhr - aufzustehen und in die Stadt zu laufen, um das Deutschlandspiel zu sehen.

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