Weblog von rolf

Zurück am Meer

Vom Owens Valley geht es in das San Joaquin Valley (Central Valley). Eigentlich kein besonders sehenswertes Reiseziel, wenngleich die mächtige Landwirtschaft beeindruckt (das Central Valley ist die grösste zusammenhängende landwirtschaftlich genutzte Fläche der Welt!!). Auch das beschauliche Porterville langweilt uns eher, doch es bietet sich als gute Basis für den Besuch des Sequoia- und Kings Canyon Nationalparks an.

Beide Nationalparks sind wunderschön und bei weitem nicht so überlaufen wie der weiter nördliche gelegene Yosemite-Park. Wir finden nahe dem Grant Grove Village einen feinen Zeltplatz und lassen die Steaks auf dem Feuer brutzeln. Nach dem gelungenen Mahl gilt es gut aufzuräumen. Wie in den meisten Parks der Sierra Nevada gilt auch hier Bärenwarnug und diese Gesellen schrecken auch nicht davor zurück Autos aufzubrechen um an Fressen jedweder Art zu kommen. Tatsächlich sehen wir im Sequoia am hellichten Tag eine Schwarzbärenmutter mit ihrem Jungtier.

Von Tief nach Hoch

Eigentlich wollen wir am Grand Canyon nur etwas wandern, z.B. vom Canyon Village nach Indian Garden. Doch als sich der Abstieg als gemütlicher Spaziergang herausstellt, wollen wir es wissen. Trotz etlicher Warnschilder einen Ab- und Aufstieg zum/vom Colorado-River am selben Tag tunlichst zu vermeiden, sind wir nicht zu halten. Zu unserem Vorteil ist es nicht sehr warm. Bis zu 400Personen benötigen jedes Jahr fremde Hilfe, weil sie sich auf den Wanderwegen des Grand Canyon, vor allem wegen der Hitze, übernehmen. Spät am mittag sind wir schließlich am Fluß, welch erhebendes Gefühl. Doch unser Siegergefühl mischt sich schnell mit etwas Bange. Kein Wanderer ist mehr unterwegs, wir sind spät gestartet. Nach der

Von 44 auf 0 in fünf Tagen!!

Nachdem sich Juwi mit einer ersten Wasserstandsmeldung von der Pazifikküste gemeldet hat, kommt von uns gleich das Echo aus dem Südwesten mit jeder Menge Bilder und einem kleinen Lagebericht: heiss, heisser, zu heiss!! Liess sich in Las Vegas die Hitze durch die Flucht in die Hotelzimmer noch ganz gut aushalten, ist es im Valley of Fire fast unerträglich. Die ersten Verzweifelten kühlen sich ihr Haupt mit ausgehöhlten Wassermelonen. Wir sind froh, dass unser nächstes Ziel der "Zion Nationalpark" etwas höher gelegen ist. Das verspricht ein paar Grad Abkühlung. Tatsächlich ist es dort deutlich angenehmer und wir können einige schöne Spaziergänge machen. Die Wanderung in den Oberlauf des Canyon ist leider noch wegen "Hochwasser" gesperrt.

Glück im Spiel

Weiter folgen wir der spektakulären Highway 1 Richtung Süden. Kurz bevor wir bei San Simeon ins Landesinnere abbiegen wartet noch einmal ein kleiner Knaller. Hunderte See-Elefanten lungern am Pazifikstrand und sind fast hautnah von den Touristen zu beobachten, ein unglaubliches Schauspiel. Weg von der windigen Pazifikküste steigen die Temperaturen schnell wieder an, am Übernachtungsort Bakersfield im Central Valley haben wir schon wieder deutlich über 30°Celsius.

Am folgenden Tag im Death Valley, das wir nach dem Fahrrad jetzt auch mit dem Auto besuchen, sind wir dann schon bei deutlich über 40°C angekommen. Auch nachts kühlt es kaum ab, sodass nur schwer an Schlaf zu denken ist. Jetzt bekommt man eine gute Vorstellung davon, wie unwirtlich das Tal im Hochsommer sein muss. 57°C ist der bisherige Höchstwert der vor Jahren gemessen wurde. Interessanterweise können wir auch bei diesen Temperaturen den Blick auf den immer noch leicht schneebedeckten!! Telescopemountain genießen, der mit seinen über 3000m das Tal überragt.

Vorübergehender Abschied von Juwi

San Francisco gefällt uns sehr gut. Doch Oli muss dem anstrengenden Nachtleben Tribut zollen. Wir haben unseren ersten Patienten. Auch eine andere Facette der Stadt berührt uns unangenehm. Unser Hotel liegt nahe dem Problemviertel Tenderloin. Was sich hier an Verlierern des amerikanischen Traums vom grossen Geld findet sprengt alle Vorstellungen. Etliche Obdachlose vegetieren in den Strassen; eine krasse Schattenseite der letzten grossen verbliebenen Weltmacht.

Während Britt, Oli und ich mit dem Mietwagen südlich Richtung Pazifikküste fahren, bleibt Juwi noch einige Tage in San Francisco. Er möchte gut gestärkt in die nächsten Radetappen gehen. Er wird entlang der Pazifikküste zur Vancouver-Island (Kanada) radeln um dort wandern zu gehen. Nach dem "Autoausflug" in die amerikanischen Nationalparks, folge ich ihm in vier Wochen zusammen mit Hugo um ihn in Seattle wiederzutreffen. Dann stehen Mitte/Ende Juni die schweren Etappen nach Alaska auf dem Programmzettel. Vorerst heisst es aber eine Träne verdrücken und alles Gute wünschen.

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