Zeit abzutauchen

Nach der ganzen Fahrerei gönnte ich mir in Trujillo etwas Ruhe am Strand und erkundete die Gegend mit dem Rad. Aber das nächste Erlebnis ließ nicht lange auf sich warten. Nach La Ceiba ging es küstennah an den Bergen entlang und führte mich durch viele Palmölplantagen.

Im Hafen konnte ich meinen Toyota abstellen, dann ging es mit der Schnellfähre nach Utila. Eine ganze Woche gönnte ich mir ein kleines Zimmer auf dieser überschaubaren Insel. Bei der Tauchschule, wo ich vor genau 20 Jahren meinen Tauchschein gemacht habe, machte ich acht Tauchgänge und schaute mir die herrliche Unterwasserwelt genauer an. Die See war nicht immer ruhig und so hatten wir so manches Mal einen wilden Ritt bis wir an den Tauchplätzen waren, was den Delfinen, die uns einmal begleiteten, aber nichts ausmachte. Nach ca. 40 Minuten unter Wasser und nur einem kurzen Neoprenanzug war man, trotz 27 Grad Wassertemperatur, doch froh sich auf Deck etwas aufzuwärmen, was in der Karibik ja schnell geht!

Ansonsten erkundete ich die Insel etwas zu Fuß oder schnorchelte vom Steg aus. Auch hierbei konnte man viel sehen, mehrmals konnte ich Barrakudas beobachten, die, wie ihre Beute, ganz schöne Sprünge machten. Nach Sonnenuntergang wurde es dann gefährlich auf den schmalen Straßen. Mopeds und Quads düsten umher und man meinte, es wäre unter Strafe gestellt, das Licht anzumachen. Da machte das Gehen nicht unbedingt Spaß. Die Woche ging viel zu schnell vorbei und der wilde Ritt mit der Fähre nach La Ceiba stand an. Die Besatzung war gut damit beschäftigt, Tüten zu verteilen, wegen des Seegangs. Trotz der schnellen Überfahrt von nur 50 Minuten, wurden doch so einige Seekrank und ein unangenehmer Geruch wehte einem immer wieder um die Nase.

In der wichtigen Industriestadt San Pedro Sula teile ich mir den schönen Garten einer Brauerei mit einem anderen Toyotacamper. Das gute war, dass man für das Übernachten nichts bezahlen musste, sondern einfach in dem Restaurant konsumieren sollte - ein gutes Geschäftsmodell meiner Meinung nach. Bis nach Copan, der wichtigsten Mayastätte Honduras, ging es recht zügig.

Die 15 Dollar waren gut investiertes Geld, um die gut gepflegten Ruinen zu bewundern. Früh morgens war ich, bis auf ein paar Arbeiter, alleine auf der Anlage und konnte zudem noch jede Menge Aras sehen. Die Aras wurden schon von den Maya verehrt. Jetzt werden sie hier gefüttert und es werden ihnen Nistmöglichkeiten angeboten. Aber auch in dem Hotelgarten, wo ich übernachten durfte, waren diese lautstarken Vögel immer wieder zu sehen.

Nach nur 90 Minuten an der Grenze durfte ich nach Guatemala einreisen. Alle zu durchlaufenden Stellen von Honduras UND Guatemala waren in einem Gebäude, zudem war noch alles beschriftet - wenn das nur immer so wäre! Von einem Parkplatz aus ging es zügig auf den Vulkan bei Ipala, wo eine herrliche Lagune im Krater zu sehen war. Auch das nächste Ziel war eine Lagune, die ich über enge und steile Straßen erreichen wollte. Aber kurz vor dem Ziel war die Straße dann wegen einer Feierlichkeit gesperrt, also alles wieder zurück und umplanen. Von der Finca Escondida aus soll die Sicht auf den 2552 m hohen Vulkan Pacaya sehr schön sein, was im Moment die Wolken verhindern, aber ich habe ja noch morgen früh.

03.o3.2023 - Tag 108 der Reise Kilometer mit dem Rad: 2203 km Mit dem Auto: 5759 km

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