Vorübergehender Abschied von Juwi

San Francisco gefällt uns sehr gut. Doch Oli muss dem anstrengenden Nachtleben Tribut zollen. Wir haben unseren ersten Patienten. Auch eine andere Facette der Stadt berührt uns unangenehm. Unser Hotel liegt nahe dem Problemviertel Tenderloin. Was sich hier an Verlierern des amerikanischen Traums vom grossen Geld findet sprengt alle Vorstellungen. Etliche Obdachlose vegetieren in den Strassen; eine krasse Schattenseite der letzten grossen verbliebenen Weltmacht.

Während Britt, Oli und ich mit dem Mietwagen südlich Richtung Pazifikküste fahren, bleibt Juwi noch einige Tage in San Francisco. Er möchte gut gestärkt in die nächsten Radetappen gehen. Er wird entlang der Pazifikküste zur Vancouver-Island (Kanada) radeln um dort wandern zu gehen. Nach dem "Autoausflug" in die amerikanischen Nationalparks, folge ich ihm in vier Wochen zusammen mit Hugo um ihn in Seattle wiederzutreffen. Dann stehen Mitte/Ende Juni die schweren Etappen nach Alaska auf dem Programmzettel. Vorerst heisst es aber eine Träne verdrücken und alles Gute wünschen.

Auf dem Weg Richtung Süden passieren wir Santa Cruz mit seinem Vergnügungspark, danach das beschauliche Capitolia und machen Stopp für die Nacht in Monterey. Der berühmte Küstenort begeistert mit seiner schönen Lage am Meer. Bekannt ist er auch für seine grossen Meeresbewohner. Bei einer "Whale-watching-tour" hat man nahezu eine 100%-Garantie einen der grossen Meeressäuger zu sehen. Auch wir schiffen ein und fahren mit der "Princess of Monterey" raus auf die wilde See. schnell finden sich am Ende des Schiffes die ersten Touristen zum "Fische füttern", auch mir ist es mehr als blümerant. Doch dann lassen die ersten Buckelwale alle Übelkeit vergessen. Sogar ein paar mächtige Sprünge für die staunenden Schiffspassagiere sind drin; beeindruckend!!

Über Carmel (hier war vor Jahren Clint Eastwood Bürgermeister) mit seinem tollen weißen Strand rollen wir weiter. Ein paar tolle Bilder von der "Bixbie-Bridge", dann schlagen wir im Big Sur Statepark zwischen den Mammutbäumen unser Lager auf. Das Feuer knistert gemütlich, doch mehr als ein paar mickrige Würstchen bringt Oli nicht von seiner Erkundungstour zurück. Ganze 2000 Menschen wohnen in dem grossen Big Sur County, da darf man keine gutsortierte Fleischtheke an jeder Ecke erwarten. Egal, die schöne Atmosphäre auf dem Zeltplatz entschädigt!!

Datum: 13.05.(Tag 35) - Tachometerstand Juwi: 1966+?km / Tachometerstand Rolf: 1859km - davon USA (Juwi) 1966+?km / davon USA (Rolf) 1859km - davon Kanada (Juwi) 0km / davon Kanada (Rolf) 0km - Ort: Big Sur State Park / Kalifornien (USA)

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