Reiseinfo Mauretanien

Nach der Reiseinfo zu Mali und Burkina Faso folgt jetzt die länderspezifische Übersicht zu Mauretanien. Auch hier greifen wir wieder auf die Beschreibung der vorletzten Reise zurück, erweitert um aktuelle Infos (fett gedruckt).

Unser Aufenthalt in Mauretanien war dieses mal zu kurz, als daß wir eine vollständige Länderbeschreibung liefern könnten. Ein paar persönliche Eindrücke und Infos wollen wir aber kurz auflisten. Mauretanien ist vor allem der Sahara wegen besuchenswert. Die Städte, allen voran Nouakchott, können bestenfalls durch ihr unkonventionelles Aussehen bzw. ihre Chaotik bestechen. Die Hauptstadt Nouakchott war seinerzeit (ca. 1960) für etwa 50 000Einwohner geplant und hat mittlerweile weit über 500 000Einwohner. Die nächste Trinkwasserquelle ist dutzende von Kilometern entfernt und über der Stadt mit ihrer begrenzten Infrastruktur liegt eine ewige Staubschicht. Der Verkehr ist die pure Anarchie, bei Bedarf werden die roten Ampeln einfach rechts über den nichtvorhandenen Gehsteig überfahren. Hier steht der gestohlene? Mercedes CLS neben dem Eselskarren und das kaputte Fahrzeug aufgebockt in einer vielbefahrenen Kreuzung.

Die Strassen sind mittlerweile besser ausgebaut, vor allem die Strecke Nouadhibou-Nouakchott. Weite Teile von Mauretanien sind jetzt auch für Wohnmobile aus Europa erreichbar. Der Militärputsch im Frühjahr scheint sich nicht nachteilig auf den Tourismus auszuwirken. Es gibt nach wie vor Viele Kontrollen, die Polizisten scheinen aber Kreide zu essen und sind sehr freundlich. Problematisch ist nur der Süden Richtung Grenzübergang Rosso bzw. Diama.

Die vereinfachte Einreise von Marokko, sowie das mittlerweile besser ausgebaute Straßennetz sorgen für eine Zunahme des Tourismus. Die vier sternförmig von Nouakchott abgehenden Hauptstrassen nach Nouadibou, Atar, Nema und Diama sind in meist gutem Zustand (am ehesten fällt die "Strasse der Hoffnung" Richtung Nema in der Qualität ab) und machen die wichtigsten Orte des Landes leicht erreichbar. Viele Kontrollen behindern das Vorwärtskommen; es empfiehlt sich das Mitführen von kopierten Formularen (fiche), die die wichtigsten Daten zu Mitfahrern und Autos (Name, Passnummer, Kennzeichen, usw.) auflisten und direkt an die Beamten ausgegeben werden können. Im anderen Fall sind oft zeitraubende Eintragungen in das "große Buch" die Folge. Der Wunsch nach Geschenken (cadeaus) ist oft zu vernehmen, hat unserem Eindruck nach, aber bei der dritten Reise in fünf Jahren deutlich nachgelassen und kann oft ohne Probleme abgewiesen werden.

Infos für Selbstfahrer:

Visum kann an der Grenze besorgt werden (30,-Euro pro Person). Kosten für die Einreise mit zwei Fahrzeugen und in Deutschland erworbenem Visum: 40 Euro (je 20 für Polizei und Zoll). Ob eine Devisenerklärung und die 20,- Euro Gebühr korrekt sind sei dahingestellt, wir haben in der Hitze auf eine lange Diskussion verzichtet.Versicherung kann in Nouadhibou oder Nouakchott gekauft werden. Laut Aussagen Einheimischer ist die Versicherung nicht unbedingt Pflicht. Wir haben auf einen Abschluß verzichtet. Versicherung wird aber bei verschiedenen Kontrollen verlangt und wir mussten oft lange Diskussionen führen. Bei Unfall (die Unfallgefahr in Nouakchott liegt sicher deutlich höher als in deutschen Städten) ist mit großen Problemen zu rechnen. Unsere Empfehlung: Kleiner Umweg über Nouadhibou kann sicher nicht schaden. Die Ausreise hat uns 45,-Euro gekostet: 20,-Euro für zwei Fahrzeuge bei der Polizei und 20,-Euro für zwei Fahrzeuge beim Zoll, sowie etwa 5,-Euro für die Kommune von Birette. Alle Gebühren scheinen willkürlich erhoben und können sicher durch geschicktes Verhandeln gedrückt werden. Man erhält jeweils eine Quittung, die jedoch kaum das Papier wert ist. Die Fahrt von Rosso nach Diama den Damm entlang ist ebenfalls sehr cadeau-lastig.

Die obengenannte Option, ein Visum an der Grenze zu erstehen sollte noch gelten, wir sind dieses mal mit in Deutschland erworbenem Visum eingereist. Die Kosten für den Zoll betrugen 10,-Euro pro Fahrzeug, weitere Kosten sind nicht angefallen. Autoversicherungen können jetzt auch direkt an der Grenze erworben werden. Günstigere Versicherungen, bzw. Versicherungen mit Gültigkeit für die Nachbarländer sind in den Städten (z.B. Nouakchott) zu erhalten; Stand: November 2006. Kosten für die Versicherung bei 2/4? Wochen Laufzeit, 20,-Euro pro Fahrzeug. Ein Carnet de passage wird nicht benötigt, bei fehlendem Carnet wird ein Laissez-passer ausgestellt. Bei der Ausreise werden ebenfalls 10,-Euro pro Fahrzeug fällig; Abzocke??

Die Strassen sind abgesehen von Teilen der Strecke Nouakchott - Nema in gutem Zustand, allerdings sind nur die genannten Hauptstrassen und wenige Nebenstrecken asphaltiert Nou-Nouadibou, Nou-Atar, Nou-Nema, Nou-Rosso. Auf anderen, vor allem wenige befahrenen Strecken ist GPS oder die Hilfe von einheimischen Führern angeraten. Laut Informationen anderer Reisenderist eine Verladung von Fahrzeugen auf den Zug zwischen Nouadibou und Choum/Zouerat nicht mehr möglich.

(Minimale) Französischkenntnisse sind für das Reisen dringend zu empfehlen.

1,-Euro entspricht etwa 340,-UM. Den besten Kurs erhält man in Nouakchott. Bezahlen in Euro ist oft möglich (z.B. an Tankstellen), der Kurs aber bescheiden.

Die Sicherheitslage im Land ist relativ gut. Aktuelle Informationen finden sich auf den Seiten des Auswärtigen Amtes

(Unser) Einreiseort aus Richtung Marokko: Guerguerat - Nouadibou (Militärkonvoi von Dakhla/Marokko existiert nicht mehr!!)

(Unser) Ausreiseort in Richtung Senegal: Birette - Diama (Damm)

(Unser) Einreiseort aus Richtung Marokko: Guerguerat - Nouadibou

(Unser) Ausreiseort in Richtung Mali: Ayoun el`Atrous/Kobenni - Gogui/Nioro

Unsere Reiseroute: (Nouadibou) - Choum - Atar - Terjit - Nouakchott - Kiffa - Ayoun el´Atrous

(Geheim)tipp: Bergland um Atar, Oase Terjit, Monolith Ben Amira

Allgemeine Infos zu Mauretanien finden Sie auf der Hauptseite im Ordner “Reise”

Bilder zu Mauretanien finden Sie in den Bildergalerien des Reise-Tagebuchs

Alte Reiseeinträge zu Mauretanien finden Sie über die Menüpunkte West/Nordafrika 05/06 bzw. Westafrika 2006

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