Reiseinfo Burkina Faso

Nach der Reiseinfo zu Mali folgt jetzt die länderspezifische Übersicht zu Burkina Faso (ehemals Ober-Volta). Auch hier greifen wir wieder auf die Beschreibung der vorletzten Reise zurück, erweitert um aktuelle Infos (fett gedruckt).

Der persönliche Eindruck von einem Land hängt meist stark mit der eigenen Erwartungshaltung zusammen. In Mali fühlten wir uns von den postiven Vorabinfos bestätigt, im Niger verflüchtigte sich unsere skeptische Grundstimmung nach vielen angenehmen Erlebnissen sehr schnell, in Burkina Faso waren unsere Erwartungen wohl zu positiv. Dementsprechend fällt unser Urteil möglicherweise negativer aus, als es das Land vielleicht verdient hätte. Erwartet haben wir ein Land mit guter Infrastruktur, korrekten Beamten und einer beruhigenden Sicherheitslage. Während sich die ersten beiden Punkte bestätigt haben, man spricht nicht ganz zu unrecht von den Preussen Afrikas, stellte sich das Reisen in Burkina jedoch als gefährlicher heraus, wie zuvor angenommen. Vorab zur Info, uns ist nicht passiert und wir würden auch jederzeit wieder in dieses Land reisen. In den Grosstädten, allen voran in der Haupstadt Ouagadougou, muss aber durchaus mit Überfällen gerechnet werden. Ausserdem sind bestimmte Streckenabschnitte, auch auf Hauptstrassen bei Nacht dringend zu meiden, bzw. das Wild zelten in manchen Landesteilen problematisch. Eine Reisewarnung vom Auswärtigen Amt (www.auswaertigesamt.de) wurde mittlerweile ausgesprochen.

- An dieser Stelle gilt anzufügen, daß diese Bewertung von unserer ersten Reise nach Burkina stammt. Wie so oft empfiehlt es sich auch in unserem Fall, einem Land eine zweite Chance zu geben. So empfanden wir den zweiten Aufenthalt in Burkina sehr angenehm, konnten mit den zweitweilig aufdringlichen Händlern in Ouaga (s.u.) viel souveräner umgehen und haben uns über die (im Vergleich zu Mali) angenehm zurückhaltende Landbevölkerung sehr gefreut. Auch auf das Wildzelten haben wir nicht verzichtet -

Was uns ausserdem unanagenehm aufgestossen ist, war die penetrante Verfolgung durch Händler und Geschäftsleute in Bobo und Ouaga. Diese Aufdringlichkeit überrascht, kennt man das sonst doch nur von ausgeprägten Touri-Gebieten und dazu ist Burkina Faso eindeutig nicht zu zählen. Landschaftlich hat das Land, u.a. mit den prägenden Volta-Flüssen und den Nationalparks (z.B. Arly-Nationalpark) manches zu bieten. Wer zuvor jedoch schon andere Länder Westafrikas (z.B. Mali) bereist hat, wird wenig Neues finden. Ähnlich den Nachbarländern Mali und Niger ist das Land sehr arm und leidet immer wieder unter Dürren und Versorgungsengpässen. Diese Probleme treffen den durch die Sahelzone geprägten Norden stärker als den Rest des Landes.

Unsere Hauptreiseroute führte entlang der Achse Faramana - Bobo Dioulasso - Ouagadougou - Fada Ngourma - Nationalpark - Arly - Kantchari. Die Strassen entlang dieser Hauptachse (ausgenommen die Pisten in den Arly-Park) sind durchgehend asphaltiert und problemlos zu fahren (für die Benutzung der Haupstrassen wird eine kleine Maut erhoben). Der Arly-Park sollte über den Osten angefahren werden. Die Westanfahrt ist übel staubig und fast nur mit Geländefahrzeugen zu meistern. Diese Anfahrt ist, neben einer Vielzahl anderer Informationen, im Westafrika-Führer des Reise-KnowHow-Verlags leider falsch dargestellt.

- Die Route 2006: Djibo - Ouagadougou - Bobo Diolasso - Koloko -

Infos für Selbstfahrer: Laut Reiseführer und Anfrage bei der burkinischen Botschaft in Deutschland, sollte das Visum vorab in Deutschland oder in einer Vertretung in einem der Nachbarländer (z.B. Bamako-Mali) beantragt werden. In unserem Fall war es aber auch kein Problem, das Visum direkt an der Grenze (Grenzort: Faramana) zu erhalten. Die Kosten lagen mit 10 000CFA (=15€) pro Nase sogar niedriger als beim Erwerb eines Visums auf der Vertretung von Burkina Faso in Deutschland. Ein Mehrländervisum (zusätzlich Niger, Benin,..) war Mitte Januar 2006 nicht zu erhalten. Für das Fahrzeug besteht keine Carnet-Pflicht. Bei der Fahrzeugversicherung wurde unsere zuvor in Senegal gelöste Versicherung akzeptiert. Für Reisende, die im Besitz eines zuvor erworbenen Visums und Carnets sind, fallen weder bei der Einreise noch bei der Ausreise Kosten an.

- Im Dezember 2006 sind wir mit in Deutschland ausgestellten Visa eingereist; nach unserem Eindruck haben sich die Beamten in Baraboule dafür überhaupt nicht interessiert. Eine Einreise ohne Visum wäre vermutlich ohne Probleme und eventuell an diesem wenig frequentierten Grenzübergang auch kostenlos möglich gewesen. Die Kosten für den Zoll in Djibo lagen, wegen fehlendem Carnet, bei 5000CFA/7-8 Euro pro Laissez Paisser/Fahrzeug -

Die Hauptstrassen sind meist geteert und in akzeptablem Zustand. Grössere Pisten sind in der Trockenzeit staubig und bestehen meist aus beinhartem Wellblech. Kleinere Pisten verzweigen oft und verlieren sich leicht, bzw. sind in der Regenzeit unbefahrbar. Wichtige Verbindungspisten werden nach starken Regenfällen auch gesperrt. Auf vielen Streckenabschnitten wird ein Fahrzeug mit viel Bodenfreiheit benötigt.

Die Versorgungslage ist in Ouaga und Bobo sehr gut. Ausserhalb der Städte hängt die versorgungslage von Jahreszeit und Ernte ab.

(Minimale) Französischkenntnisse sind für das Reisen dringend zu empfehlen. In ländlichen Gebieten sprechen die Einheimische oft nur lokale Stammessprachen was die Kommunikation erschwert.

Mit der Visa-Karte kann in Grossstädten an Geldautomaten CFA gezogen werden. Ohne Geheimnummer entfällt diese Möglichkeit logischerweise und es besteht auch keine Chance in der Bank mit der Karte Geld einzulösen. Die MasterCard wird unseres Wissens nirgends akzeptiert. Es empfiehlt sich außerhalb der Städte Bargeld (oder Travellerschecks) mitzuführen. 1,-Euro entspricht etwa 665,-CFA.

(Unser) Einreiseort aus Richtung Mali: Kouri - Faramana

(Unser) Ausreiseort in Richtung Niger: Kantchari - Foetchango

(Unser) Einreiseort aus Richtung Mali: Boni - Baraboule/Djibo (Zoll)

(Unser) Ausreiseort in Richtung Mali: Koloko - Sikasso

Unser Geheimtipp: Arly-Nationalpark, vor allem für Besucher ohne Nationalpark-Erfahrung in Ost- oder Südafrika.

Allgemeine Infos zu Burkina Faso finden Sie auf der Hauptseite im Ordner “Reise”

Bilder zu Burkina Faso finden Sie in den Bildergalerien des Reise-Tagebuchs

Alte Reiseeinträge zu Burkina Faso finden Sie über die Menüpunkte West/Nordafrika 05/06 bzw. Westafrika 2006

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Kommentare

Juhu - endlich wieder online!! Klasse Diashow Rool!!! Der naechste G von mir ist so gut wie gekauft.

Gruß G - juwi

Ps. wer braucht nen dicken Audi??