Operation Spreisel, bzw. "erste Hilfe" ohne Narkose

In Luxor stürzen wir uns sofort wieder in das Kulturleben und müssen feststellen, dass wir nicht ganz alleine sind. Der Karnaktempel platzt aus allen Naehten (Bild 74A). Zum Vergleich ist es interessant einen Blick auf die Bilder unserer Aegyptenreise 1989 zu werfen. Doch zurück zum Karnaktempel. Dieser Tempel ist eine der Sehenswürdigkeiten Luxors, bzw. Aegyptens überhaupt. Die maechtige Saeulenhalle ist in ihren Dimensionen einzigartig auf der Welt (Bild 75A bis 78A). Ueber zwei Jahrtausende war dieser Tempel das bedeutendste Heiligtum der Aegypter.

Die Bilder 70A bis 72A erzaehlen von unserem Leben auf dem Zeltplatz. Bild 73A zeigt einen unkonventionellen Transport. Bild 79A zeigt ein ungewoehnliches Strassenschild mit Leuchtdioden. Der heimliche Hoehepunkt dieses Tagebucheintrags ist aber die folgende, mit der Audiodatei Operation Hugo und den Bildern 80A bis 82A illustrierte, Anekdote:

Dieser Herausforderung fühlte Ich mich allein nicht gewachsen, das merkte ich als mir seine schweissnassen Haende staendig entglitten.........!!

Um es vorwegzunehmen es war keine Amputation die auf der Audiodatei zu hoeren ist. Auf dem Bild 82A ist, wenn man genau hinsieht,der Holzspreiser der Hugo (Name wurde von der Redaktion geaendert) die Todesschreie entlockte, zu erkennen. Der gelernte Forstwirt hatte sich diesen kapitalen Fremdkoerper bei einer Reparaturaktion zugezogen und, man wird es kaum für moeglich halten, es bis zum Abend verheimlicht. Das ganze Team musste mit anpacken als es an das blutige Entfernen ging. Nina durfte seine Hand halten, Proland war wie so oft mit seinem Aufnahmegeraet zur Stelle (es lohnt!! in die Datei reinzuhoeren), Rool machte, trotz heftigster Bewegungen des Patienten, gestochen scharfe Bilder, und ich durfte mit einer Nadel versuchen den Spreisser zu entfernen ohne das Hugo in Ohnmacht fiel! Das ganze gestaltete sich schwieriger wie gedacht, nicht nur dass er mit seinen Schreien unser Trommelfell fast zum Platzen brachte, auch sollte ich ihn nach Moeglichkeit mit der Nadel nicht berühren, den allein der Anblick dieses spitzen Gegenstandes setzte er mit Schmerzen gleich!!! Nach unzaehligen Versuchen brachen wir letztendlich die OP ab, da es einfach nicht moeglich war ohne Vollnarkose Hugo den Fremdkoerper fachgerecht zu entfernen. In einem Alleinversuch startete Hugo etwas spaeter nochmal einen Anlauf - mit den Ergebniss es einfach herauswachsen zu lassen!! Kurz darauf musste er uns leider verlassen, da wir aber per e-mail ein Lebenszeichen von ihm erhalten haben scheint es geklappt zu haben. Wir hatten auf der gesamten Reise viele Herausforderungen, aber keine stellte uns vor groessere Schwierigkeiten und brachte uns so viel Spass wie diese! Danke hiermit an das ganze Team, die alles erfolgreich dokumentiert haben.

MfG Juwi

Datum: 13.04.(Tag 188) - Tachometerstand: 71 381km - gefahrene Kilometer: 24 349km (davon 20 748km in Afrika) - Ort: Luxor (Aegypten)

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