es wird nicht einfacher…

So angekommen dachte ich nachdem mir der Regen schon wieder den ganzen Tag zugesetzt hatte!! Das Hostel in Port Angeles ist günstig und sagen wir mal … „einfach“!! Jetzt heißt es auf kleinem Platz alles trocken zu bekommen, aber auch das klappt – schließlich muß ich nur mit einer Person das Sechsbettzimmer teilen – und mit meinem Fahrrad das direkt an meinem Bett lehnt! In Nordkalifornien hatte ich das letzte mal gutes Wetter, da machte es noch Spass trotz aufkommendem Gegenwind durch die Redwoods zu fahren und hier und da eine paar Elk (Wapitihirsche) zu sehen ( nicht zu verwechseln mit den Europäischen Elchen !!!) die direkt und unerschrocken am Straßenrand grasten.

Aber was sich schon so langsam unheilvoll ankündigte nahm in Oregon dann seinen Lauf und wurde nicht besser, kaltes Regenwetter mit viel Wind und Nebel stellte sich mir in den Weg. Sobald ich aus dem warmen Schlafsack draußen war hieß es frühstücken und schnell zusammenpacken, denn kalt wurde mir schnell in den kurzen Radklamotten und Regensachen. Beim Radeln ging es dann solang gut bis ich an den ersten Anstieg kam, da schwitzt man und bei der Abfahrt friert man dann – so ist es immer ein leidiges hin und her zwischen Jacke auf und Jacke zu…

Von der schönen Küste Oregons habe ich leider nicht viel gesehen, da es entweder zu stark regnete oder Nebel mir die Sicht versperrte. Das Weniges was zu sehen war, war allerdings sehr schön!! Sanddünen die sich über 60 Kilometer erstrecken, jede Menge vorgelagerte Inseln, ja auch Seehunde, Otter, Wale, und Weißkopfseeadler sah ich und immer wieder diese Radfahrer die (intelligenterweise) von Nord nach Süden pilgern – immer mit dem Wind! Wie habe ich sie beneidet um den Rückenwind. Aber viele von ihnen – das erste mal auf einer Radtour - rechneten nicht mit so schlechtem Wetter. Sie beneideten mich um meine Schlechtwetterausrüstung!!

In Seaside/Oregon hatte ich mir dann zwei Ruhetage verdient, die ich in einem Hostel auch ausgiebig ausgekostet habe! Im (Staate) Washington wurde es auch nicht viel besser. Einen Tag hatte ich regenfrei, aber das war es dann auch – Regenwetter und Kälte hatten mich wieder!! Industriell geprägte Forstwirtschaft war meist von der Straße aus zu sehen, die „abgeernteten“ Flächen sehen dann auch nicht so schön aus – Kahlschlag - ganze Berghänge. Diese Flächen werden dann einfach wieder bepflanzt und in ??Jahren wieder abgeerntet. So kann man öfter auf Schilder lesen, daß es sich hier schon um die zweite oder dritte Pflanzung handelt!

Die Straßen waren viel befahren von Holztransporten und dementsprechend war es auch dreckig, so daß man dann schnell eine Einheitsfarbe von Kopf bis Fuß hatte, wenn einen ein paar von diesen Trucks einnebelten. Die letzten Kilometer in der USA waren autobahnähnlich und gewährten manchmal einen Blick gen Norden – „Kanada“!! Siehe da, da scheint anscheinend die Sonne, mal sehen wie lange!! ;-)

Viele Grüße auch an die „Paradies biker“ von Maulbronn – juwi

Kilometerangaben und Bilder folgen!!

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Kommentare

Ja lieber Juwi, nachdem wir Dich am Vorabend noch bemitleidet hatte, wie Du im beginnenden Regen Dein Abendbrot abbrechen musstest und frustriert schon gegen 9 Uhr ins Zelt schluepftest, haben wir am Morgen voller Hochachtung aus unserem Wohnmobil Deine Reisevorbereitungen beobachtet und erst mal in Ruhe geduscht. Unser zugerufenes "Gute Fahrt" hattest Du gerade noch gehoert und bist zu uns nochmals gedreht. Hier ist dazu das Situationsfoto. Als wir, nachdem wir dann selbst Richtung Port Angeles(P.A.)unterwegs waren Dich nach einigen Kilometern ueberholt hatten und in P.A. bitterlich froren, dachten wir an Dich, ob Alaska in diesem Jahr wohl eine gute Wahl war. Nun,immerhin gibts noch wenig Mosquitos. Was Du verpasst hast ist die tolle Westkueste der Olympic Halbinsel. Der Campingplatz am River Ho im Regenwald war toll und trocken. Wir hatten ein langes Lagerfeuer am Fluss und der Mosses Trail ist einfach unschlagbar. Seit den Mammutbaumrefugien in Californien (Mariposa Grove und Sequoia Kings Canyon) haben wir nie so riesige Baeume gesehen. Hier sind es Sitka und Douglasfichten mit bis zu 70 m Hoehe und 2,5 m Durchmesser. Absoluter Urwald, alles liegt kreuz und quer und die Moosbehaenge der Baeume verwandels diese in Geistergestalten. Nurselogs - das ist ein Stichwort, dass Du mal eruieren solltest. Und dann die wilde Kueste mit den Straenden. Wir haben uns ein bisschen geaergert, dass wir die Olympic Halbinsel nicht von Aberdeen im Uhrzeigersinn bis zum Ho Rivervalley und zurueck gefahren sind. Das haette uns den langen Umweg ueber P.A. gespart, andererseits haetten wir Dich dann nicht in Dosewallips getroffen! Wir verfolgen Dich auf Deiner weiteren Route und wuenschen weiterhin guten Mut. Hier in Seattle regnets nun seit 3 Tagen und die Temperaturen liegen tagsueber bei 12 Grad - in Koeln sinds 25! kucki