EM-Start in Warschau

Das Auto ist gepackt und startbereit, das EM-Abenteuer kann beginnen. Doch vor dem Sport wollen wir auch Kultur und Natur nicht zu kurz kommen lassen. Unsere erste Etappe führt uns also nach Dresden mit seiner weltberühmten Altstadt. In der nahegelegenen Sächsischen Schweiz beziehen wir bei Bad Schandau einen Zeltplatz und werden von der widrigen Wetter-Realität eingeholt. Nachts setzt Regen ein und wir sind froh, daß unser neues Dachzelt Wind und Regen ohne Problemen trotzt. Doch gegen die kühlen Temperaturen deutlich unter 10°C hilft auch das beste Zelt nicht viel. Die Nuss-Nougat-Creme ist wenig streichzart, was Birnes Stimmung auf eine harte Probe stellt. Der harten Creme und dem bescheidenen Wetter zum Trotz erwandern wir die Schrammsteine und schauen auch noch in Bad schandau vorbei.

Über die berühmte Bastei geht es am Folgetag nach Polen. Die Autobahn über Wroclaw (Breslau) und Kattowitz ist ein echtes Sahnestück. Wir erreichen Oswiecim, besser bekannt unter dem deutschen Namen Auschwitz, wo wir das ehemalige Vernichtungslager besuchen. Bei dem bedrückenden Besuch rückt das Thema Fußball ganz weit in den Hintergrund. Von Oswiecim ist es nicht mehr weit bis Krakau, das bereits bei unserer Zentralasienreise 2009 auf unserer Besuchsliste stand. Wir finden den Zeltplatz ohne Probleme und treffen auch die ersten (deutschen und holländischen) EM-Touristen, die auf dem Weg in die Ukrane sind. Auch wenn Krakau kein EM-Spielort ist, kann man das Fußballfieber in der Stadt deutlich spüren. Das italienische, holländische und vor allem das englische Team ist in Krakau abgestiegen und wir rennen auch fast in den englischen Mannschaftsbus, der gerade mit den Spielern vom Training ins Hotel zurückkehrt.

Sightseeing in der seit bald vierzig Jahren unter UNESCO-Schutz stehenden Altstadt ist natürlich Pflicht, dann geht es schon weiter nach Warschau. Heute ist EM-Start und wir wollen dort Rainer mit seinen EU-Kollegen aus Brüssel treffen. Nach der Superautobahn nach Krakau sind wir verwöhnt und damit umso enttäuschter als die Fahrt nach Warschau mühselig wird. Besonders hart wird es ab Höhe Lodz. Auf ca. 70km Länge (am Stück!!) wird gebaut. Die vermutlich längste Baustelle der Welt zieht uns den zahn. Auch die Fahrt ins warschauer Zentrum ist nicht ganz einfach, schwere Regenschauer und tausende von aufgeregten Fußballfans erschweren die Fahrt. Manche Straßen sind auch schon wegen der Fanmeile abgesperrt. Schlußendlich gibt es dann am Stadtschloss doch noch das glückliche Treffen mit Rainer. Er lotst uns zu unserer Unterkunft, wo wir das Auto sicher abstellen können, dann stürzen wir uns in das Warschauer EM-Leben. Am Kulturpalast im Herzen der Stadt ist die Fanmeile aufgebaut, die etwa 100 000 Menschen Platz bietet. Hier pulsiert die Action. Für die nächsten Stunden genießen wir hier und in der nahegelegenen Altstadt die Stimmung, die ersten Fuballspiele und natürlich das eine oder andere polnische Bier.

Datum: 08.06.(Tag 5) - Tachometerstand: 271 116km - gefahrene Kilometer: 1379km - Ort: Warschau (Polen)

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