Hochmotiviert machen wir uns am folgenden Tag auf den Weg. Für heute ist kein schweres Gelaeuf zu erwarten und wir haben die Reifen wieder auf 3 bar hochgepumpt. Den bestehenden Spuren ist leicht zu folgen und wir kommen gut voran. Dann folgt aber eine Piste, die vom Militaer für schnelle Truppenbewegungen in den Süden geschoben wurde. Kilometerweise herrscht bockelhartes Wellblech vor und das Ausweichen neben die Piste ist wegen den fiesen, kaum zu erkennenden Bodenwellen auch kaum von Vorteil (Bild 20A,21A). Bald koennen wir dann auch wieder unsere Verlustliste erweitern, eine Thermoskanne geht bei dem Gewackle zu Bruch und kurz darauf bricht der vierte!! Türgriff im Kroetle.
Wie aus dem Nichts treffen wir in dieser verlassenen Gegend dann auf einen Kontrollposten. Ob es sich um Polizei oder Militaer handelt, ist bei den gewagten Uniformen, die zumeist aus Jogginganzügen bestehen, nicht zu erkennen. Wir werden zum Tee eingeladen und revanchieren uns mit Gummibaerchen und Zigaretten. Wir gehen als Freunde auseinander und sind froh, dass sie uns nicht genoetigt haben von ihrem auf der Waescheleine haengenden Fleisch zu probieren (Bild 22A bis 24A). Via dem Fünf-Seelen-"Ort" Wau-en-Kebir bewegen wir uns weiter. Bei der moeglicherweise unnoetigen Umfahrung eines Militaerpostens geraten wir boese in ein Fesch-Fesch-Feld (Staubfeld). Die Bilderserie 27A bis 33A sagt hierzu sicher mehr als viele Worte. Wir verbringen eine weitere einsame Nacht in der Wüste bei der uns Birne mit gekonnten Fussballeinlagen unterhaelt (Bild 34A bis 35A). Nur noch wenige Kilometer trennen uns vom Weltwunder Wau-en-Namus (=Mückenkrater). Vor dem Krater warten aber noch zwei Sandfelder. Also mal wieder volle Pulle rein, festhaengen, graben, schieben, Luft rauslassen, rauskaempfen, wieder Luft reinpumpen. Wir haben da schon Routine. Bei der Pumpaktion kommt überraschenderweise ein Fahrzeug angefahren. Die Jungs sind wieder geschickt getarnt, doch mit unserem geschulten Auge erkennen wir, dass die Kumpels mal wieder zu einem dieser supereinsamen Militaer-Wüstenposten gehoeren. Mit einer Flag auf dem Pickup und der Kalaschnikow im Anschlag koennen wir sie unschwer von herkoemmlichen Wüstenfahrern unterscheiden. Die Jungs haben uns aus der Ferne erspaeht. Sie sind in Alarmbereitschaft, da sich für die Sonnenfinsternis eine 40-koepfige amerikanische Reisegruppe angekündigt hat, die vor Anschlaegen geschützt werden soll. Zum Glück kochen wir die Mannschaft beim Thema Fussball warm und schon haben wir weitere Freunde (Bild 40A). Kurz darauf ist das Ziel erreicht, wir stehen am Kraterrand des Wau-en-Namus (Bild 41A). Von vielen als Weltwunder gehandelt, ist der Blick in den Krater wirklich beeindruckend (Bild 42A bis 44A). Wir schlagen unser Nachtlager auf und machen uns zu Fuss zu den verschiedenfarbigen Kraterseen und dem neuen Vulkankegel auf (Bild 47A bis 54A).
Datum: 22.03.(Tag 166) - Tachometerstand: 68 059km - gefahrene Kilometer: 21 027km (davon 17 426km in Afrika) - Ort: Wau-en-Namus (Libyen)
Bilduntertitel von Gastautor Joerg Langohr:
20A - Kroetle voran
21A - die volle Strassenbreite wird ausgenutzt
22A - merkwürdiger Talisman
23A - cooler Polizeiposten im Teambild
24A - Fleisch an der Leine
25A - Wüsten-Mosaik
26A - ein Opfer der letzten Dürreperiode
27A - jetzt wird's staubig, Teil 1
28A - jetzt wird's staubig, Teil 2
29A - jetzt wird's staubig, Teil 3
30A - jetzt wird's staubig, Teil 4
31A - jetzt wird's staubig, Teil 5
32A - jetzt wird's staubig, Teil 6
33A - geschafft!!
34A - Wüsten-Maradonna - Teil 1
34a_A - Wüsten-Maradonna - Teil 2
35A - Wüsten-Maradonna - Teil 3
37A - pittoreske Wüsten-Autogramme
38A - kurzes Schwaetzchen im Nichts
39A - Luft-Pumpen-Action
40A - VfB mit Kalaschnikow
41A - die Weltreisenden am Wau en Namus
42A - Wau en Namus - Ansicht links
43A - Wau en Namus - Ansicht mitte
44A - Wau en Namus - Ansicht rechts
45A - Ramses, der 37.
46A - Eigelb auf Blau mit Mücke
47A - ab in den Krater
48A - bunte Kraterseen
49A - die Gipfelstürmer
50A - Achtung, hier stinkts
51A - Wau en Namus - Ansichten
52A - Wau en Namus - Ansichten
53A - Wau en Namus - Ansichten
54A - Wau en Namus - Ansichten