Afrika in drei Tagen!!

Endlich da, dachte ich als meine Räder die ersten Meter auf marokkanischem Boden zurücklegten!!!! Aber jetzt erst eimal von vorne. Rolf war schon gute zwei Wochen unterwegs und neidisch schaute ich täglich ins Tagebuch ob sich wieder was getan hatte. Meinen letzten Arbeitstag hinter mich gebracht, machte ich meinen Mercedes G urlaubstauglich. Alles was man für ausgedehnte Wüstentouren benötigt musste mit - aber nein noch viel mehr, da Rolf "nur" bis Marokko vorgefahren war, hatte er vorerst auf Reservekanister und andere Wüstenausrüstung verzichtet. So hatte ich, angefangen mit drei Reservereifen und 12 a 20 Liter Dieselkanistern auch noch jede Menge Essen und Ersatzteile dabei.

Am Sonntag den 22.10 sollte es losgehen, was aber zuerstmal den Abschied von Nina, meiner Freundin, bedeutete!! Als diese traurige Hürde genommen war ging es mit grossen Schritten durch Europa, vorbei an vielen schönen Orten verbrachte ich meine erste Nacht der Reise auf einer matschigen Wiese ca. 150 km vor Barcelona. Der darauffolgende Tag begann und endete wie der vorherige, sich einen schnellen LKW schnappen und im Windschatten mit knapp 100km\h die Landschaft an sich vorbei fliegen sehen. Die Nacht kurz vor Granada, verbrachte ich unweit der Autobahn, so daß ich mich gleich wieder vor Sonnenaufgang auf den Weg gen süden machen konnte. Das Fährticket schon auf der Autobahn gekauft, machte ich mich auf den Weg nach Algeciras; daß auf dem Ticket stand, das Fahrzeug wiege nur 1,1 Tonnen beunruhigte mich schon etwas, da ich genaugenommen mindestens 2,6 Tonnen auf die Waage brachte!! Aber auch schon im Süden von Spanien nimmt man das nicht so genau und niemand auf der Fähre nahm Anstoss daran. Die Überfahrt nach Tanger war gediegen und ich konnte nochmal richtig durchatmen bevor die Zollformalitäten und der doch etwas andere Verkehr mich zurück in die afrikanische Realität holen würden. Beides lief dann aber doch leichter wie gedacht; nach kurzer zeit war ich vom Zollbereich freigegeben und konnte weiter. Noch schnell den ersten Bankomat ansteuern und raus aus Tanger, mit der Fahrweise war ich ja lange vertraut und so brachte auch das keine Überraschungen mit sich.

Kurz vor Casablanca nächtigte Ich auf einem Parkplatz und kochte mir unter Beobachtung einer Ratte ein warmes Süppchen.Da es bis Marrakech nicht mehr weit war konnte ich bischen mehr auf die kleinen Dinge des Alltags achten - und da waren sie wieder, die völlig überladenen Autos, die Ziegenhirten am Straßenrand, die winkenden Kinder, aber auch die Esel, die hier kein leichtes Leben haben. Mit dem Stadtplan an meiner Seite traute ich mich in das Gewirr von Marrakech hinein. Kurz vor dem Stadtzentrum empfing ich dann die SMS von Rolf in welchem Hotel sie sich befinden. Toll, dachte ich; abgemacht war, Wir treffen uns am Flughafen und er hilft mir bei der Einfahrt in die chaotische Stadt, die schon so manchem zum Verhängniss wurde. Aber so schwer war es dann doch nicht, da ich noch vom Vorjahr in etwa die Lage eines Parkplatzes wusste. Dort angekommen parkte ich das Auto neben Rolfs Mobil, so als ob es die grösste Selbsverständlichkeit der Welt sei sich irgendwo in Marroko zu treffen. Auch das Hotel war schnell gefunden und die Freude war beiderseits riesengroß als ich Rolf, Oli und Sven dort antraf. Den Abend über gab es so einiges zu erzählen, und es wurden gleich auch neue Pläne geschmiedet wie es weiter gehen soll - Ihr könnt Euch also jetzt schon auf unsere neuen Abenteuer freuen!! Juwi