Wir bewegen uns weiter durch Schlesien und stoßen überall auf deutsche Geschichte. Viele Friedhöfe beherbergen noch Gräber und Grabsteine mit deutschen Inschriften. Doch wir wollen auch ein besonders finsteres Kapitel unserer Vergangenheit nicht ausblenden. Wir besuchen Oswiecim, den meisten besser bekannt unter seinem deutschen Namen Auschwitz. Über eine Million Menschen, vor allem Juden haben hier und im Nachbarlager Birkenau ihr Leben gelassen. Man meint die Geschichte und ihre fürchterlichen Geschehnisse zu kennen, doch der Beklemmung dieser Orte kann man sich nicht entziehen. Ganz benommen verlassen wir nach dem mehrstündigen Besuch die Vernichtungslager.

Fast schon irritiert sind wir von der Leichtigkeit mit der uns Krakau begegnet. Die wunderbar erhaltene Altstadt, Weltkuturerbe der ersten Stunde, und die fröhliche Lebensart der Einheimischen in Sommerstimmung nimmt uns vom ersten Moment an für sich ein. Wir bleiben drei Nächte und genießen den Aufenthalt in vollen Zügen. Ins Erscheinungsbild passen wir auch ganz gut. Man könnte meinen, daß in Polen kurze Haare Vorschrift für junge Männer wäre. Doch auf Regen folgt Sonnenschein und eben umgekehrt auch wieder Regen. So ziehen nicht nur immer wieder dunkle Wolken auf, auch für uns naht eine traurige Stunde. Olis Reisetage sind gezählt, sein Flieger wartet in Warschau. Also nehmen wir die letzten 300 Autokilometer mit ihm in Angriff und verbringen noch einen gemeinsamen Tag in der polnischen Hauptstadt. Am 08.07. um 12:55 hebt er ab, von jetzt an sind wir bis Astana auf uns alleine gestellt. Etwa 5000km und drei schwer zu querende Grenzen warten auf uns bis in der kasachischen Hauptstadt die nächsten Mitreisenden zusteigen. Toitoitoi; Daumen drücken, daß unsere Fahrzeuge und unser Sitzfleisch solange durchhalten!!

Datum: 08.07.(Tag 10) - Tachometerstand: 227 464km - gefahrene Kilometer: 1564km / davon Europa 1564km / Asien 0km - Ort: Warschau (Polen)