La Zona Cafetera

Der Ruhetag in Popayan nutze ich um, wie schon geschrieben, mir die Stadt und das rege Treiben auf dem Plaza Mayor anzuschauen wie auch das Abklingen sämtlicher Festivitäten zu beobachten, leider war ich einen Tag zu spät dran um die Umzüge, die an Ostern hier stattfinden zu genießen. Popayan ist nicht nur für das alles bekannt, es kann auch mit insgesamt 11 Präsidenten aufwarten die von hier stammten und Kolumbien Regierten. Während der Osterwoche war jede Brücke oder Stadt fest in Militärischer Hand, mancherorts war in jeder Straße ein paar Soldaten und gepanzerte Fahrzeuge zu sehen, das nahm jetzt, auf dem weg nach Norden, ab.

Cali war mein nächster Stopp. In den 90er noch in der Hand von Drogenkartellen ist es seit den Festnahmen der wichtigsten Persönlichkeiten 1995 doch einiges sicherer geworden und rühmt sich als „Salsa Hauptstadt Südamerikas“. Überall ertönen Abends die rhythmischen Klänge und man kann direkt auf der Tanzfläche einen Tanzkurs machen. Vom „Monumenta Las Tres Cruses“ versprach ich mir einen Überblick über die dritt größte Stadt Kolumbiens, aber wie die Tage zuvor war die Sicht leider schwer eingeschränkt und ich konnte die Stadtgrenzen nur erahnen.

Gestärkt von zwei Ruhetagen, blieb ich nicht auf der Panamerikana sondern wählte einen längeren und anstrengenderen weg durch die Berge. Schnell lies ich die Zuckerrohrfelder, die die Täler um Cali prägen, zurück und fand mich zwischen Bananenstauden und Kaffeesträucher wieder, etwas kühler und schon gut gebräunt meinte ich eines morgens keine Sonnencreme auftragen zu müssen, aber ab mittags holte ich das schnell nach um größere Schäden zu vermeiden.

Die Vulkane und Berge vom nahegelegenen „Los Nevados“ National Park ,waren leider nur Abends mal kurz zu sehen aber auch sonst machte es Spaß durch die „La Zona Cafetera“ zu radeln die, wie der Name schon sagt; vom Kaffeeanbau geprägt ist. Im Tal zurück erwarteten mich wieder Temperaturen jenseits der 30 Grad Marke. Anfangs ging es noch auf einer gut ausgebauten Straße am Rio Cauca entlang, bevor der Seitenstreifen verschwandt und die Straße erneut in die Berge eintauchte. Wenig Platz, Lkwfahrer die anscheinend schon mit dem Leben abgeschlossen haben und ein Anstieg von 1800 Höhenmeter waren nicht gerade das was man sich wünscht als Radfahrer. Zwischen 4-7 km/h quälte ich mich in der Hitze hinauf, den Blick stetts im Rückspiegel oder auf den Entgegenkommenden Verkehr gerichtet. Den auch wenn ich auf der Straße war hindert was niemand zu überholen und mich so manches mal in den Straßengraben zu drängen.

Da ist man so manches mal froh wenn man endlich ein „Hotel“ findet, Fenster gibt es oft nicht, Türen lassen sich nicht abschließen und die Matratze ist nur eine eine Decke. Das ganze kostet aber oft nicht mehr wie 5 Euro die Nacht und die Mückenstiche werden auch nicht extra berechnet. Als Abendessen gönne ich mir für günstige 2-4 Euro die übliche Hausmannskost - Suppe (oft mit Hühnerkrallen) dann ein Stück Fleisch (oder Hühnchen) Bohnen, Reis mit ner Cola.

Bei der rasanten Abfahrt nach Medellin kann ich dann auch endlich überholen und so manches mal die angegebene Geschwindigkeit überschreiten (Rekord : 60 km/h zu schnell). Wie so oft wurde ich auch hier wieder von Rennradfahrer angesprochen, die es hier in Kolumbien jede menge gibt, aber schnell verlegte wir das doch etwas anstrengende Gespräch in eine Bäckerei - bei Kaffee und etwas süßem lässt es sich doch besser reden über das „woher und wohin“. In Medellin, mit 2.6 Millionen Einwohner die zweit größte Stadt Kolumbiens, hab ich das Hostel gleich gefunden und mir ein Bett gesichert. Die nächsten Tage heißt es entspannen und die Stadt anschauen.

Datum: 10.04.(Tag 26 ) - Tachometerstand: 1695km / davon Equador 660km / - davon Kolumbien 1035km / - Ort: Medellin(Kolumbien)

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Kommentare

Hei Juwi, bist Du mittlerweile ein Schönwetter-Radler? 1695km am Tag 26, das haben wir auch schon anders erlebt. Liegt der Schwerpunkt jetzt eher auf Cafe-Besuche, Schnittchen und Salsa oder was sonst so landestypisch in Kolumbien angeboten wird? ;-))

Wir freuen uns auf die nächsten Einträge! Beste Wünsche aus der Heimat, Rolf

Hallo Rolf, dachte eigentlich das du als "Kolumbienexperte" mich da verstehen kannst. Was mich etwas ausbremst sind die zu leistenden Höhenmeter, die hitze,der Verkehr und die nicht immer guten Straßenverhältnisse.Aber was schreib ich den da, ich hab doch schon bewiesen das ich viel radeln kann und will mich in dem kurzurlaub ja auch erholen :-) Viele Grüße vom frühstückenden Juwi

..bellen! Das gilt auch in Kolumbien, oder?? ;-)

Weiterhin viel Spaß beim Radeln!! Gruß, Rolf