Schnell unterwegs

Es viel mir nicht leicht von Sydney in die 2 Zugstunden entfernten Blue Mountains zu fahren. Zum einen gefiel die Stadt mir sehr, aber auch Prasheela kochte so gut – aber es waren ja nur drei Tage. Schon auf dem Hinweg begeisterte mich die Gegend und als ich es noch zum Sonnenuntergang zum „Echo Point“ - einem Aussichtspunkt – schaffte und zu den „Three Sisters“- einer Felsformation – mit samt den umliegenden Schluchten, bin ich nun voll und ganz überzeugt von den Bergen die einst in der Besiedlung Australiens ein großes Hindernis darstellten. Den Namen übrigens verdanken die Berge den Eukalyptusbäumen und ihrem Harz, das wenn es ausgast einen blaugrünlichen Dunst über den Tälern erzeugt.

Kaum war ich an der Talstation der Seilbahn vorbei, war ich alleine auf den gut markierten Wanderwegen und keiner der meist asiatischen Besucher machte einen Schritt von der hölzernen Plattform. Da Katoomba, wo ich in einem schönen Hostel wohnte, auf einem Hochplateau liegt, war der Abschluss meiner Wanderungen meist steil und mit vielen Treppenstufen, die in den Sandstein gehauen waren, verbunden.

Der schönste „Bush walk“ war aber eindeutig der „Grand Canyon“ bei Blackheath, wo man erst in eine enge Schlucht absteigt und wo einige Wasserfälle über dem Weg herabregnen. Die Schatten der Wände und Bäume versprechen auch genug Kühlung wenn es oberhalb recht warm sein sollte. Später windet sich der Weg heraus aus der Schlucht und man kann in ein anders Tal hineinschauen, das genau das Gegenteil ist - riesig.

Bevor es wieder nach Sydney ging machte ich noch schnell morgens eine Wanderung, die nur für geübte Wanderer zu empfehlen ist. Grund sind die 900 Stufen die sehr steil (und bei mir nach dem Regen auch noch rutschig) in einen wunderschönen Wald führen. Nach dem Regen war es jetzt umso schöner, durch den sonnendurchfluteten Wald zu laufen und die feuchte Luft einzuatmen. Auf jeden Fall eines der Highlights meiner Reise – die Blue Mountains!

In Sydney zurück konnte ich noch mal bei Stefan und Prasheela( hier noch mal ein herzliches Dankeschön an meine Herbergseltern ;-) unterkommen, bevor es Tags drauf für mich hieß Abschied zu nehmen – von Ihnen wie auch von Sydney.

Wieder mit dem Zug ging es nach Melbourne, das mich mit merklich kühleren Temperaturen empfing. Aber anders als die Temperaturen waren die Leute. Das große Footballfinale stand an und so gab es eine Parade und überall konnte man Fahnen, Mützen Ballons und jede Menge Fans sehen. Vorneweg: als Tagsdrauf das Finale ausgetragen wurde gab es mit einem Unentschieden eher eine Enttäuschung.

Ich gönnte mir keine Pause in Melbourne. Gleich ging es weiter mit der Fähre nach Tasmanien und so verbrachte ich auch die zweite Nacht ohne viel Schlaf in einem Sessel. Tasmanien das klingt schon nach Wildnis und Abenteuer, mit so einer Vorstellung erreichte ich die Insel. Hier musste ich bei trübem Himmel viel anziehen, um nicht zu frieren. Kurz vor meinem Etappenziel öffnete dann der Himmel seine Schleusen. Da kam mir das Kaminfeuer in der Jugendherberge gerade recht, um mich aufzuwärmen und zu trocknen. Der Raureif war noch auf dem Gras als ich die ersten Meter fuhr, strahlend blauer Himmel und ein Wind, der es oft gut mit mir meinte warteten auf mich. Das war auch nötig, denn die Wettervorhersage war nicht gerade gut. Schnellstmöglich versuchte ich Hobart näher zu kommen. Mit abgestrampelten 155 km konnte ich dann einigermaßen zufrieden sein als ich mir einen Nachtplatz suchte. Der Wind wurde gegen Abend zum Sturm, der mein Zelt trotz der geschützen Lage ordentlich durchschüttelte. Keinen Kaffee, der mir morgens so wichtig ist, gab es für mich. Schnell packte ich zusammen gerade noch rechtzeitig bevor der Regen kam. 15 km hatte ich mich schon vorwärts gequält bei Regen und Sturm als plötzlich ein LKW neben mir hielt und mich fragte, ob ich nicht einsteigen wolle - und ich wollte. Die letzten 70 km konnte ich dann vom Beifahrersitz genießen - schade, aber bei den Wetterverhältnissen die richtige Entscheidung. Die Sonne hatte dank des starken Windes noch ein paar mal die Chance, über Hobart zu scheinen und so konnte man auf dem Mt Wellington - dem Hausberg - den frischen Schnee sehen. Auch die nächsten Tage ist Schnee in den Bergen angesagt.

Datum: 28.09.(Tag 134) - Tachometerstand Juwi: 7830 km Ort: Hobart/Australien

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Kommentare

also ich les' hier die ganze Zeit immer nur von Zügen, Fährschiffen und LKW-Fahrten. Und dann gibt's da im anfangenden Sommer (??) auch noch Schnee auf den Bergen...? Bin ich denn hier überhaupt richtig bei einer Rad(!!!!)-Tour auf der Südhalbkugel oder handelt es sich doch nur um eine gefakte Pussy-Club-Tour vor (zugegebenermaßen originell arrangierten) Fernweh-Postern ;-)??

Schöne Grüße from yours (!!) sincerely DuwoischganzgenauwerIbin