Über 2600km sind wir von Bayern/Baden Württemberg entfernt verrät uns das Schild in Suzdal. Weit weg von daheim sind wir hier wieder mitten im Leben angekommen und der Tourismus im Ort sorgt dafür, dass doch auch einige der Einheimischen leidlich Englisch sprechen. Im Hinterland war eine Kommunikation nahezu unmöglich und wir sind schnell dazu übergegangen uns Texte per Smartphone übersetzen zu lassen. Trotz russischem Kontinentalklima bekommt das Wetter auch hier noch nicht ganz die Kurve. Seit der Abreise aus Deutschland fahren der Regen und überraschend kühle Temperaturen mit uns mit.
Mit Suzdal (im sogenannten Goldenen Ring gelegen) haben wir den östlichsten Punkt der Reise erreicht. Weit östlicher war unser Campingnachbar aus Görlitz mit seinem Wohnmobil. Bei seiner Reise an den Baikalsee hat er aber viel Lehrgeld bezahlt und sich auf den Hoppelstrecken sein Fahrzeug gut zerschossen. Für uns geht es jetzt wieder westwärts, rein in die Megacity Moskau. Die Einwohnerzahlen für die russische Hauptstadt gehen weit auseinander. Mit 12Mio. soll Moskau die größte Stadt Europas sein, inoffizielle Stellen sprechen sogar von 18Mio. Es erwartet uns ein heißer Tanz, denn Moskaus Verkehr gilt als stauberüchtigt und die Einheimischen fahren auch nicht immer zimperlich. Unter diesen Vorraussetzungen läuft die Einfahrt relativ schmerzfrei, ohne Probleme finden wir unsere Unterkunft im Osten der Stadt.
Kurz danach sind wir mit der Metro schon am Roten Platz gelandet und geplättet von der pulsierenden Riesenmetropole. Moskau beeindruckt durch seine schiere Größe, die mächtigen Bauten, riesigen Denkmälern und dem hektischen Treiben in der Innenstadt. Der ganze Eindruck wird noch verstärkt durch eine große Zahl Fußballfans (vor allem aus Lateinamerika), die die Stadt vibrieren lassen. Moskau ist im (Halb-)Finalfieber und an jeder Stelle wird man an die WM erinnert. Dabei macht die ganze City einen fast schon geleckten Eindruck. Vielleicht hängt man sich für die Dauer des Turniers besonders ins Zeug?! In jedem Fall stört fast kein Müll das Auge, in den wunderschönen Metrostationen sucht man selbst kleinste Zigarettenkippen vergeblich.
Am Folgetag geht die Stimmung dann noch weiter hoch, mit unserem Reisefreund Luchs kündigt sich die nächste Blendgranate an. Mit ihm kommt dann endlich auch das gute Wetter und gemeinsam machen wir drei Tage die Stadt unsicher. Leider klappt es nicht mit dem erhofften Besuch des Halbfinalspiels England-Kroatien. Doch auch so ist der Besuch hier ein voller Erfolg und lässt uns manch leidige Erfahrung im Land wie beispielsweise das umständliche und undurchsichtige Registrierungsprozedere vergessen.
Datum: 12.07.2018 (Tag 19) - Tachometerstand: 319438 km - gefahrene Kilometer: 3461 km / davon Russland 1081 km - Ort: Moskau (Russland)
