Wir sind schon über`n Brenner

Haben wir wirklich an alles gedacht, genug Windeln und Gläschen eingepackt?? Unsicher wie selten machen wir uns auf den Weg in Richtung Süden. Schon etwas Anderes wenn man mit Kleinkind reist. Angepasst an unsere kleine Mitreisende Ellie haben wir die Etappen distanzmäßig etwas angepasst. An Tag 1 geht es gerade mal von Esslingen nach Ulm. Wir besuchen Deutschlands höchsten Kirchturm und übernachten im nahen Gamerschwang bei Ascher und seiner Familie. Gemeinsam feiern wir am folgenden Tag Ellies ersten Geburtstag. Vielen Dank an unsere tollen Gastgeber, der Einstieg in die Reise war perfekt!!

Doch wer die Weltreisenden kennt, weiß dass die Tour schlecht in Gamerschwang enden kann (ganz ehrlich, das ist nichts Persönliches gegen Gamerschwang), also sind wir wieder auf der Straße. Und wie!! Ich halte es für ein Naturgesetz, aber auf Deutschlands Straßen fährt man grundsätzlich in einen Stau. Totalsperrung der Autobahn bei Kempten. Na super!! Zum Glück wird die Straße bevor die Stimmung bei uns auf der Hinterbank total kippt wieder freigegeben. Das war knapp, die Fahrt stand schon kurz vor dem K.o.

Wir schlafen noch einmal in Deutschland. In Füssen schlafen wir zusammen mit der Sozialistischen Jugend Deutschlands auf einem netten Zeltplatz unterhalb von Neuschwanstein. Wir befürchten angesichts der wilden Horden eine unruhige Nacht, doch die Mannschaft sieht von Großdemos ab und verhält sich absolut korrekt. Kurz vor Sonnenuntergang marschieren wir dann noch zum Traumschloss, machen aber die Rechnung ohne Petrus. Auf dem Rückweg werden wir fies durchgeschauert. Stau, übervolle Zeltplätze, Regenwetter, ein unangenhmer Start in den Zelturlaub. Doch wer ist die Ruhe selbst, Ellie genießt das Campingleben in vollen Zügen und lässt sich die Stimmung nicht vermiesen. Auch nicht vom nächsten Tag, wo wir wieder stundenlang im Stau stehen, dieses mal in Österreich. Wie kann man bloß in der Hauptreisezeit fahren, selbst schuld.

Kurz vor Innsbruck dann das Wunder, vermutlich der teuren österreichschen Maut geschuldet. Wir biegen auf die Autobahn ein und haben auf einmal freie Fahrt. Allerdings auch nur bis zur Grenze am Brenner. Auf der anderen Seite ein vertrautes Bild, Autos, Autos, Autos, Stoßstange an Stoßstange. Warum, nicht weil es einen Unfall gegeben hat, nein weil der Verkehr sich am Nadelöhr Mautstelle auf 10 km Länge staut. Wenn in Deutschland jemals Autobahngebühren eingeführt werden, bitte nicht per Mautstellen abkassieren, das ist ausgemachter Quatsch.

Okay nach meinem gedanklichen Ausflug in Richtung Verkehrspolitik biegen wir in das schöne Pustertal ein. Noch einmal schlafen dann treffen wir auch schon die drei temporär coolsten Typen in ganz Bruneck. Männi arbeitet schon seit sechs Jahren in Südtirol und hat mit Pitschie (Vorstand d.faens) und Maulbronns drittem Bürgermeister Scotty zwei absolute VIPs eingeladen. Wir machen Halt für eine kurze Stadttour und ein leckeres Glas LimoRal. Abschied von den Superdukes, Abstecher zum Berggasthof Amaten und dann fahren wir noch weiter im Hochpustertal. Bei Toblach biegen wir Richtung Süden, Richtung Cortina d'Ampezzo ab, mitten rein in die Dolomiten. Der Zeltplatz am Toblacher See liegt traumhaft und dank Babybonus bekommen wir auch noch den letzten Stellplatz. Jetzt heißt es den Stress der letzten Wochen aus den Knochen schütteln und langsam richtig auf der Reise anzukommen.

Datum: 21.08.(Tag 4) - Tachometerstand: 261 718km - gefahrene Kilometer: 495km - Ort: Toblach(Italien)

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