Von Moschusochsen, Trollen und Tiefseefischen

Auch bei Tag ist das Dovrefjell wegen der bescheidenen Wetterverhältnisse kaum heller als bei Nacht, optimale Verhältnisse für die Moschusochsen-Pirsch. Hier im Nationalpark gibt es eine kleine Gruppe von kaum hundert Tieren, die vor etwa 50 Jahren erfolgreich ausgewildert wurde. Kaum 1km auf unserem Wanderweg unterwegs haben wir dann auch schon unser erstes Exemplar dieser mächtigen und für Menschen unter Umständen nicht ganz ungefährlichen Tiere entdeckt. Liegt bei der ersten Begegnung noch ein riesiges Tal zwischen uns und dem Moschus und das "Ungetüm" reduziert sich auf Erbsengröße, so haben wir später auf dem im "Sommer" glücklicherweise temporär stillgelegten Truppenübungsplatz mehr Glück. Wir können uns auf etwa 300m nähern und kurze Zeit später entdecken wir sogar noch eine kleine Herde dieser seltenen Tiere. Nahe unseres Nachtplatzes läuft uns dann auch noch ein kapitaler Elch über den Weg.

Stand der letzte Tag im Zeichen der Wildtiere, so sind heute die Trolle auf dem Programm. Wir folgen von Dombas kommend dem Romsdalen bis Andalsnes, dann biegen wir scharf ab und finden uns kurze Zeit später vor der mächtigen Wand der Trollstiegen. Die Troll-Leitern führen spektakulär in die Höhe und man kann sich nur wundern wie große Reisebusse sich unbeschadet die engen Serpentinensträsschen hochquälen. Die Trolle sind uns wohlgesonnen und so erreichen wir trotz minimaler Sicht und bescheidenstem Wetter wohlbehalten den Pass und bald darauf Alesund. Neben der wunderschönen Lage der Altstadt beeindruckt uns das nicht ganz billige Aquarium. Ein Wunder, daß der Taucher bei der Fischfütterung unbeschadet aus dem Becken steigt. Noch wunderlicher sind die ausgestellten Tiefseefische, von ausgewählter Hässlichkeit und mit extraordinären Körpermaßen. So sind die Weibchen oft zehnmal so groß wie die mickrigen Männchen.

Datum: 16.07.2007 (Tag 10) - Tachometerstand: 278 661km (Start: 275 997km) - gefahrene Kilometer: 2664km - Ort: Alesund (Norwegen)

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