Verliebt auf dem Salar

gut erholt und mit Vorräten für eine paar Tage führen wir im Konvoi – Unimog und zwei Landcruiser- noch zu Tankstelle, wo alle Tanks aufgefüllt wurden, von uns noch zusätzlich mit einem Additiv versehen das der Diesel in den kommenden kalten Nächten nicht versulzt. Auf einer schönen Asphaltstraße ging es stetig hinauf auf über 4300 m, eine Höhe die wir die nächsten Tage nicht unterschreiten sollten, mit wundervollen Aussichten auf den Vulkan Licancabur mit seinen 5920m. Die Chilenischen Grenzformalitäten hatten wir in San Pedro erledigt, jetzt wo wir von der Asphaltstraße abgebogen waren und vor einem kleinen Gebäude im windigen nirgendwo standen durften wir einen teil der Bolivianischen Grenzformalitäten erledigen – der zweite Teil folgte später. Sandig, staubig,Kalt und mit einem kräftigen Wind empfing uns Bolivien. Mit verminderter Motorleistung und etwas kurzatmig erreichten wir bald die Laguna Verde wo wir unsere erste Nacht verbringen wollten, aber wegen dem Starken Wind uns schon aufteilten mussten da es für das Team im Dachzelt unmöglich war dort zu nächtigen.

Die erhoffte Farbveränderung der Laguna Verde , blieb wohl wegen des Windes aus und so machten wir uns am Morgen auf den Weg um an Thermalquellen in 4300 m, wieder vereint, ein Bad in herrlich warmen Wasser uns zu genehmigen und nebenher dem Trubel der geführten Geländewagentouren zu zu schauen die hier immer Schubweise auftauchten. Aufgewärmt und sauber ging es auf staubigen Pisten zu einem Geysirfeld auf 4900 m wo wir verschiedenfarbige Schlammgeysire bewundern konnte. Etwas weiter und noch höher durften wir dann endlich die Zollformalitäten auf 5033 m erledigen. Stürmisch empfing uns auch die Laguna Colorada mit ihrem roten Wasser und den vielen Flamingos die dem Wind und den eisigen Temperaturen trotzten. Morgens hatte sich der Sturm gelegt und die Farben, die durch Algen und die Mineralien entstehen, kamen besser zur Geltung in der Sonne.

Ein Schweizer Paar mit einer Mercedes V Klasse hatte sich uns angeschlossen, das Fahrzeug war schon etwas Lädiert wegen der geringen Bodenfreiheit und auf der Strecke zu der Laguna Cachi durfte der Unimog des öfteren das überforderte Fahrzeug an den Haken nehmen das immer mehr Teile am Unterboden beschädigte oder auch verlor. Mit 4600 m, nach vielen Sandfelder und an Bizarren Steinformationen vorbei, erreichten wir unseren höchsten Übernachtungspunkt etwas oberhalb der Laguna Cachi.

Abends gab es einen Glühwein der wegen der Kälte draußen in der gemütlichen Kabine im Unimog serviert wurde wo man sogar zu acht Platz hatte. Dank der Akklimatisierung der letzten Tage konnte ich sogar in der Höhe Schlafen und in der Sonne bei Windstille war es herrlich Draußen zu frühstücken nachdem der strenge Nachtfrost vergessen war. Weiter über Sand, wo man seine Spur selber suchen konnte, erreichten wir eine Piste die uns nach einer weiteren Nacht auf den Salar de Uyuni leitete. Über einen aufgeschütteten Damm konnten wir auf den Salzsee fahren der im blenden Weiß erstrahlte. Nur am Ufer und bei den „Ojos“ - offenen Stellen, war Vorsicht geboten sonst, konnte man auch hier sich austoben und das Gaspedal voll durchtreten. Auch die obligatorischen Bilder wo man mit den Größenverhältnissen spielen konnte durfte nicht fehlen, so konnte ich eine Liebesgeschichte mit einer gefunden Puppe nachstellen die ich „zufällig“ auf dem Salar traf, daraus wurde Liebe auf den ersten Blick ! Mit 10 000 Quadratkilometer ist der Salar de Uyuni nicht nur die größte Salzpfanne der Erde und ein entsprechender Touristenmagnet, es ist auch eine Wirtschaftliche Chance für Bolivien da der See einer der größten Lithiumvorkommen der Welt beherbergt und dieser Rohstoff ein enormes Wachstumspotential hat. Ganze drei Nächte verbrachten wir auf dem Salar bzw an einer Insel wo wir Abends sogar mit ein paar vertrockneten Büschen und Kakteen ein Lagerfeuer machen konnten. Tagsüber musste man sich wegen dem gleißenden Licht mit Sonnenbrille und Sonnencreme ausstatten und konnte Fahrzeuge in der Ferne beobachten, die vom nahen Uyuni die Touristen über den See oder auch bis nach Chile brachten.

Nach einer letzten Fahrt über die bis zu 30 m dicke Salzkruste, vorbei an einem Monument der Dakar Rallye erreichten wir mit salzüberzogenem Unterboden die Asphaltstraße die uns nach Uyuni brachte, dem Ziel unserer gemeinsamen Lagunenroute. Jetzt brauchen die Fahrzeuge erst einmal eine gute Wäsche um das Salz los zu werden.

Datum: 20.05.2017(183 Tag) - Tachometerstand: 11318 km - gefahrene Kilometer:15185km / davon Europa 630 km / Südamerika 14555km – Ort:Uyuni/Bolivien

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