Upper Fraser Valley, Cariboo und Prince George (British Columbia)

Wir arbeiten uns weiter in Richtung Norden vor. Allerdings geht es nur langsam voran, da es immer mal wieder was zum anschauen gibt und auch das anhaltend gute Wetter verführt zu vielen Stops und Spaziergängen. Oder zum Baden. Am Duffey Lake kann ich aufgrund der warmen Witterung und des schönen Wassers nicht widerstehen. Länger als 2 oder drei Minuten halte ich aber nicht durch. Meine anschließende Messung ergibt 5,9 Grad – wahrscheinlich das kälteste Wasser in dem ich je drin war! In Quesnel machen wir Station, um die historische Goldgräberstadt Barkerville zu besichtigen. Barkerville ist vergleichbar mit Colonial Williamsburg in den USA, wo während der Saison „Schauspieler“ leben, die in historischen Kostümen die Vergangenheit wieder aufleben lassen. Zwar ist dieses Jahr offiziell noch nicht geöffnet, doch wird schon eifrig geputzt und repariert und es kostet dafür noch keinen Eintritt. Barkerville ist nach dem englischen Goldsucher William Barker benannt, der dort 1862, zu Beginn des Cariboo Goldrush, den großen „Goldwurf“ gelandet hatte, nachdem er zuvor in Kalifornien eher erfolglos gewesen war. Ihm folgten natürlich andere nach – mal mehr, mal weniger erfolgreich. Auch die nicht immer sehr umweltfreundlichen Abbaumethoden der damaligen Zeit, wo ganze Bergänge mittels Wasserkanonen abgetragen wurden, haben ihre Spuren in der Landschaft hinterlassen. Heutzutage ist man da wohl etwas sensibler. Inzwischen ist der Goldrausch dort etwas abgeflaut, aber in der Umgebung sind immernoch Goldminen aktiv. Auf dem Weg dorthin sichte ich auch die ersten Schwarzbären. Fotomäßig muss ich diesbezüglich aber noch etwas schneller werden, denn so schnell man die Bärchen sieht sind sie auch schon wieder verschwunden. Wie ich unterwegs in den Nachrichten mitbekomme hat das sonnige Wetter aber auch seine Schattenseiten. Übergangslos ging das Wetter von um die 0 Grad und Schnee Ende April über zu Sonne und über 20 Grad, wie man mir auch verschiedentlich erzählt. Demzufolge haben die Kanadier nun, überwiegend im südlichen BC, mit Hochwasser aufgrund des schnell abgeschmolzenen und in den Bergen noch schmelzenden Schnees zu kämpfen. Und tatsächlich sind uns auch auf unseren diversen Spaziergängen schon die hohen Wasserstände der Flüsse und Bäche aufgefallen. Da fahren wir mal lieber, über Prince George, die größte Stadt in Norther British Columbia, weiter in Richtung Nordwesten.

Reisen: