Sommer, Sonne, Strand

Abschied von Venedig und Italien. Über Triest erreichen wir Slowenien, wo ich mich gleich wieder über die gemeine Mautpolitik einzelner Länder auslassen könnte (für etwa fünf Autobahnkilometer zahlen wir, weil es nur ein 7-Tage-Ticket als kleinste Einheit gibt, 15,-Euro). Doch wir haben Urlaub und das Wetter ist zu schön, als daß ich auf die Idee käme einen Antimaut-verein zu gründen. Zudem empfängt uns Kroatien mit der traumhaften ersten Station Rovinji. Ein toll gelegener Zeltplatz mit Blick auf die Altstadt und nette Nachbarn aus Murr an der Murr, die einem gleich Heimspielatmosphäre geben. Das Heimgefühl verstärkt sich noch als wir beim Rundgang über den Campingplatz mit Oli Waldhaus einen alten Bekannten aus Maulbronner Tagen treffen.

Zweimal setzen wir mit dem Taxiboot über zur sehenswerten Hafenstadt. Die restliche Zeit verbringen wir im angenehm temperiertem Mittelmeer. Doch jedes Paradies hat seine Tücken. Während wir uns bei anderen Reisen vor giftigen Schlangen und anderen Unwägbarkeiten schützen müssen, lauert hier die Gefahr im Dunkeln. Bei meinem letzten Ausflug zur Toilette kurz nach Mitternacht laufe ich volle Karacho in eine Wäschleine auf Halshöhe und stranguliere mich unangenehm..

Istrien ist Geschichte, wir sind schon wieder auf der Autobahn. Autobahn??, eigentlich zuckeln wir auf einer gemeinen einspurigen Straße, die aber überraschenderweise mautpflichtig ist. Grrr, Maut!!! Okay, okay lassen wir das Thema. Das nächste Ziel liegt schon etwas tiefer im Süden, wir wollen nach Paklenica. Dort gibt es einen interessanten Nationalpark, der vor allem bei Freikletterern beliebt ist. Das Freiklettern sparen wir aus, dafür sind wir natürlich wieder mit Kraxe unterwegs. Die herrliche Landschaft war auch Drehort verschiedenster Winnetou-Filme, was bei uns gleich Erinnerungen an den letzten Aufenthalt in Kroatien wachruft (siehe - Eine Ode an Karl May). Winnetou treffen wir leider nicht, auch nicht die Bären und Geier, die es hier geben soll, dafür geniessen wir die Natur und besuchen die sehenswerte Höhle Manita Pec. Als Ausgleich zu so viel frischer Luft produzieren wir am gleichen Tag noch etwas Abgas und brettern mit dem Jestski durch die Bucht vor Starigrad Paklenica.

Nicht weit von Paklenica findet sich schon der nächste Nationalpark. Nahe Sibenik stürzt das Wasser der Krka in hunderten Kaskaden in die Tiefe. Das ist sehr sehenswert und als Luxus on top darf man in dem klaren Wasser sogar noch Baden. Das hat sicher auch Winnetou gefallen, der meines Wissens auch hier unterwegs war und mit abgeschnittenem Röhricht als Schnorchel heimlich getaucht ist. Wir nehmen eine kleine Abkühlung und wandern dann zum Fahrzeug zurück. Das war heute nur eine kleine Spaziertour und Isabel befürchtet wohl insgeheim, daß ich nicht richtig ausgelastet bin. Absichtlich oder wohl eher auch nicht, hat sie Ellies Supertrinkbecher an den Wasserfällen stehen gelassen. Also im Schweinsgalopp zurück, bevor Andere den heiligen Gral entführen. Tatsächlich finde ich den Becher unversehrt im Tal. Als Belohnung machen wir noch einen kleinen Besuch in Skradin und lassen den Tag bei einem leckeren Cevapcici mit kühlem Karlovacko ausklingen.

Datum: 03.09.(Tag 17) - Tachometerstand: 262 687km - gefahrene Kilometer: 1464km - Ort: Sibenik (Kroatien)

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