Reiseinfo Mali

Wie gewohnt folgt nach Abschluß der Reise eine länderspezifische Reiseinfo zu den besuchten Staaten. Den Anfang machen wir mit Mali. Als Basis greifen wir auf die letzte Mali-Reiseinfo zurück, erweitert um aktuelle Infos.

Mali ist der Juwel in der Krone Westafrikas sagt der Reiseführer von Lonely Planet und dem können wir uns eigentlich nur anschließen. Dieses Land hat in vielerlei Hinsicht gehalten was uns vorher versprochen wurde. Mali bietet mit Mopti, Djenne, u.a. sicher einige der interessantesten Städte dieser Region. Außerdem ist es landschaftlich sehr abwechslungsreich geprägt durch die Sahara und der sich anschließenden Sahelzone im Norden und den Fluß Niger, der als Lebensader das trockene Land durchfließt. Die Menschen sind von ausgesprochener Freundlichkeit und trotz der (für westafrikanische Verhältnisse) relativ hohen Zahl an ausländischen Besuchern hält sich die Belästigung durch Touristenjägern ziemlich in Grenzen (für 2006 muss ich diese Info etwas relativieren. Solche Empfindungen sind ja immer ziemlich subjektiv, aber nach unserer Einschätzung lässt sich in Zentren wie Mopti und Djenne doch nicht mehr so unbehelligt lustwandeln wie früher). Weiterhin gilt aber sicher, daß neben alle landschaftlichen Schönheiten vor allem die Menschen, die Märkte, das tägliche Leben mit Hühnern am Fahrradlenker, Ziegen auf Gepäckträger und Busdach, überladenen Fahrzeugen aller Art dieses Land so sehens- und besuchenswert machen.

Trotz der bescheidenen Infrastruktur und der eingeschränkten Versorgungslage (Mali gilt als eines der ärmsten Länder der Welt) ist das Reisen, auch im eigenen Fahrzeug, entlang der asphaltierten Achse Bamako - Segou - Djenne - Mopti - Douentza - Hombori - Gao problemlos. Das Reisen wird durch viele Kontrollstellen gebremst, die aber meist überfahren werden können. Die wenigen Kontrollen verlaufen meist korrekt und freundlich. Schikanöses Verhalten oder das Betteln nach Cadeaus (Geschenken) hält sich in Grenzen bzw. beschränkt sich auf die Grenzen. Die Sicherheitslage im Land ist relativ gut, Reisewarnungen bestehen nur für die Wüstengebiete nördlich der Linie Timbuktu - Gao. Aktuelle Informationen hierzu findet man auf den Seiten des Auswärtigen Amtes

Infos für Selbstfahrer: Ein Visum für Mali sollte vorab in Deutschland beantragt werden, kann aber auch in den malischen Botschaften der Nachbarländer beantragt werden, z.B. in Nouakchott (Mauretanien). Ein Carnet de Passage für das Fahrzeug wird nicht verlangt, ist aber von Vorteil, da an der Grenze beim Zoll keine Kosten anfallen. Für Fahrer ohne Carnet wird ein Laissez Paisser ausgestellt, dessen Preis in unserem Fall recht willkürlich erhoben wurde. Preis pro Fahrzeug bei der Einreise in Nioro ca. 9000,-CFA (etwa 13-14Euro), bei der Einreise in Koloko/Sikasso wurde 5000,-CFA (7-8Euro)erhoben.

Die Versicherung für das Fahrzeug kann an der Grenze abgeschlossen werden, wenn nicht bereits eine länderübergreifende Versicherung für alle Länder des westafrikanischen Staatenbundes besteht. Wir haben diese Art von Versicherung 2005 bei der Einreise in den Senegal abgeschlossen (Die Polizei in Mali hat von uns dann zuerst eine neue malische Versicherung gefordert und wollte uns an einen befreundeten Versicherer vermitteln. Nachdem wir auf stur schalteten, wurde die senegalesische Versicherung dann doch anerkannt und wir hatten auch in den danach besuchten Ländern keine Probleme mehr damit). 2006 haben wir eine Versicherung in Nioro abgeschlossen.

Mit dem Besitz eines Carnets und der Versicherung aus Senegal fielen bei der Einreise 2005 für uns keine Kosten an. Bei der Ausreise wurde eine kleine Gebühr verlangt. 2006 wurden uns in Nioro (Einreise von Mauretanien), beim nach unserem Empfinden sehr unangenehmen Zollchef, etwa 11000,-CFA für Laissez Passer und Gebühr abgeknöpft (plus etwa 26000,-CFA Versicherung), bei der Ausreise über Boni (nach Burkina) fielen keine Kosten an. Bei der zweiten Einreise (von Burkina kommend) fielen nur 5000,-CFA (Laissez Passer/keine Gebühr) pro Fahrzeug an.

Die Strassen sind abgesehen von der obengenannten Route meist im schlechtem Zustand und selten geteert. Größere Pisten sind in der Trockenzeit staubig und bestehen meist aus beinhartem Wellblech. Kleinere Pisten verzweigen oft und verlieren sich leicht, bzw. sind in der Regenzeit unbefahrbar. Auf vielen Streckenabschnitten wird ein Fahrzeug mit viel Bodenfreiheit benötigt.

(Minimale) Französischkenntnisse sind für das Reisen dringend zu empfehlen. In ländlichen Gebieten sprechen die Einheimische oft nur lokale Stammessprachen was die Kommunikation erschwert.

Kreditkarte kann nur selten (Bamako) eingesetzt werden (EC-Karte garnicht), in Bamako kann mit einer Visa-Karte aber problemlos auch Geld am Automaten geholt werden. Außerhalb der Städte ist das Geldwechseln schwierig bis unmöglich. 1,-Euro entspricht etwa 665,-CFA.

(Unser) Einreiseort aus Richtung Mauretanien: Ayoun el`Atrous/Kobenni - Gogui/Nioro

(Unser) Ausreiseort in Richtung Burkina Faso: Hombori(Zoll)/Boni - Baraboule/Djibo (Zoll)

(Unser) Einreiseort aus Richtung Burkina Faso: Koloko - Sikasso

(Geheim)tipp: Hombori und (trotz aller negativen touristischen Nebenerscheinungen) Wandertour im Dogonland Enttäuschung: Timbuktu

Allgemeine Infos zu Mali finden Sie auf der Hauptseite im Ordner “Reise”

Bilder zu Mali finden Sie in den Bildergalerien des Reise-Tagebuchs

Alte Reiseeinträge zu Mali finden Sie über die Menüpunkte West/Nordafrika 05/06 bzw. Westafrika 2006

Reisen: