Reiseinfo für Tunesien

Passend zum uneinheitlichen Auftritt der Tunesier bei der Fussball-WM in Deutschland ist auch unsere kleine Reise-Nachbetrachtung für Tunesien von zwiespältigen Gefühlen geprägt:

Wer von Algerien bzw. Libyen kommend in Tunesien einreist, der fühlt sich fast schon wieder nach Europa versetzt. Die Infrastruktur ist für afrikanische Verhältnisse sehr gut. Das Reisen ist für Individual- oder Gruppenreisende absolut problemlos. Ähnlich wie in Marokko setzt der tunesische Staat auf die Einnahmequelle Tourismus. Die Formalitäten halten sich dementsprechend in engen Grenzen, ein Visum wird nicht benötigt. Aktuelle Informationen finden sich auf den Seiten des Auswärtigen Amtes (www.auswaertigesamt.de)

Unser Verhältnis zu Tunesien ist, wie oben erwähnt, etwas gespalten. Einerseits haben wir den, in Vergleich zu Westafrika, hohen Lebensstandard genossen, der uns ein angenehmes Reisen ermöglicht hat. Andererseits fehlt an vielen Stellen im Land das exotische Flair. Der starke westliche Einfluss und eine grosse Zahl von Hotelburgen und Touristenkomplexen versprühen wenig Charme. Zudem leidet das Land unter dem hohen Bevölkerungsdruck, was Zersiedlung und maximale Flächenausnutzung mit sich bringt. In vielen Bereichen des Landes ist es nahezu unmöglich wild zu zelten. Auch der Kontakt mit den Einheimischen war nicht immer ganz problemlos. Viele Leute sind uns sehr nett begegnet und haben uns immer wieder eingeladen. Umgekehrt sahen wir uns auch mit steinewerfenden Kindern konfrontiert und entgingen nur knapp einem Überfall.

Unsere Reiseroute lautete Hazoua - Tozeur - Gafsa - Sidi-Bouzid - El Jem - Mahdia - Hammamet - Tunis - Sbeitla - Bou Hedma Nationalpark - Chott El Fejaj - Kebili - Chott El Jerid - Matmata - Ben Guerdane

Info für Selbstfahrer: Ein Visum für Tunesien wird nicht benötigt (s.o.). Ein gültiger Reisepass reicht bei der Einreise aus. Die Daten für das Fahrzeug werden gegen eine geringe Gebühr eingetragen; ein Carnet de Passage wird nicht verlangt. Die Abfertigung geht allgemein zügig vonstatten. Der Abschluß einer Fahrzeug-Versicherung in Tunesien ist relativ teuer. Es empfiehlt sich die (deutsche/europäische) Fahrzeugversicherung vorab, falls nicht automatisch Bestandteil, auf Tunesien auszuweiten.

Kontrollen in Tunesien sind, im Gegensatz zu den Nachbarländern, wohltuend selten. Eine Versicherung kann aber in Anbetracht der aggresiven und unorthodoxen Fahrweise der Einheimischen sicher nicht schaden. Trotz vorhandenen Gehwegen muss immer wieder, auch auf Autobahnen, mit Fußgängern auf der Fahrbahn gerechnet werden. Riskante Überholmanöver sind keine Seltenheit.

Die Dieselpreise liegen deutlich höher als in den Nachbarländern Algerien und Libyen, sind für europäische Verhältnisse aber immer noch sehr günstig. Der Dieselpreis lag Anfang März 2006 bei etwa 40 EuroCent. Bezahlung oder Barabhebung mit Kredit- oder EC-Karte sind, vor allem in den Touristengebieten, absolut problemlos. Die Versorgungslage ist, abgesehen von den dünnbesiedelten Regionen im Süden völlig unproblematisch.

Arabisch- oder Französischkenntnisse sind von Vorteil, werden aber für das Reisen im Land nicht dringend benötigt. In den Touristenzentren sprechen viele Einheimische auch deutsch.

(Unser) Einreiseort aus Richtung Algerien: Taleb Larbi - Hazoua (sehr ruhig)

(Unser) Ausreiseort in Richtung Libyen: Ben Guerdane - Ras Ajdir

Unser Geheimtipp: Bou Hedma Nationalpark, Schlucht bei Sakket

Allgemeine Infos zu Tunesien finden Sie auf der Hauptseite im Ordner "Reise"

Alte Reiseeinträge zu Tunesien finden Sie über die Suchfunktion des Tagebuchs

Einzelne Bilder zu Tunesien sind dem Beitrag angehängt. Weitere Bilder können im Tagebuch über den Menüpunkt Bilder (Schlagworte) aufgerufen werden.

Bild 10A: Strassenszene in Tozeur

Bild 11A: Chott El Jerid, der grösste Salzsee der Sahara

Bild 12A: Frühling nahe Kebili

Bild 13A, 14A: Tourenfahren nahe Sakket

Bild 15A, 16A: Bou Hedma Nationalpark

Bild 17A bis 19A: Römische Ruinen in El Jem und Sbeitla

Bild 20A: Mittelmeer nahe Mahdia

Bild 21A, 22A: Kulturlandschaft nahe Hammam Lif

Bild 23A, 24A: (Kultur)-Landschaft nahe Matmata

Bild 25A: Abendstimmung in Kebili

Bild 26A: Wegweiser bei Ben Guerdane

Bild 27A, 28A: Unser schönster (Tozeur) und unser hässlichster Nachtplatz (nahe Mahdia)

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