Reiseinfo für Jordanien

Noch zwei Länder fehlen in unsere kleinen Reiseinfo-Serie. Als vorletztes Land wollen wir heute auf Jordanien eingehen:

Wer von Ägypten kommend nach Jordanien reisen möchte, kann zwischen zwei Möglichkeiten auswählen. Da beide Länder nicht direkt aneinander grenzen, muss im ersten Fall Israel passiert werden, alternativ besteigt man in Nuweiba oder Sharm-el-Sheikh die Fähre nach Aquaba. Da wir möglichen Einreise-Unannehmlichkeiten in Syrien aus dem Weg gehen wollen (zur Information: Syrien verweigert Reisenden mit einem israelischen Stempel im Pass, bzw. einem Ausreisestempel von Tabah - ägyptischer Grenzort zu Israel - die Einreise in das Land), entscheiden wir uns für die Fährverbindung über das Rote Meer.

Diese Verbindung mit den mühseligen Ein- und Ausreiseformalitäten in Nuweiba und Aquaba ist sicher eine der unangenehmsten Seiten des Reisens in Jordanien. Chaotischste Zustände auf der Fähre bei der Einfahrt in den Fährhafen von Aquaba und stundenlange Warterei bei der Zoll-Abfertigung strapazieren die Nerven.

In Jordanien selbst ist das Reisen im Vergleich zu den zuvor bereisten Ländern Libyen oder Ägypten entspannt. Die Militärpräsenz ist enorm; im Golf von Aquaba begegnen sich auf engem Raum die Länder Ägypten, Israel, Jordanien und Saudi Arabien was für besondere Brisanz sorgt. Doch die patroullierenden Militärfahrzeuge mit aufgesetzter MG und die wenigen Kontrollposten halten den Reisenden garnicht oder nur kurz auf. Das Strassennetz ist gut ausgebaut. Die Felsenstadt Petra ist sensationell und verzeiht auch den exorbitanten Eintrittspreis von über 20,-Euro. Weitere interessante Reiseziel sind das Tote Meer oder die Wüstenlandschaften des Wadi Rum. Wer zum ersten mal im Nahen Osten oder in der arabischen Welt weilt, der wird noch viele Besonderheiten in dem schönen Land entdecken. Für uns kann Jordanien, allein seiner Größe wegen, sicherlich nicht mit den zuvor besuchten Ländern mithalten, aber es war mit seiner guten Infrastruktur und den freundlichen, unaufdringlichen Menschen eine perfekte Zwischenetappe.

Unsere Reisroute lautet Aquaba - Wadi Musa (Petra) - Kerak - Totes Meer - Amman - Zarqua - Jabir

Info für Selbstfahrer: Ein Visum muss für Deutsche nicht vorher beantragt werden. Es wird bei der Einreise ausgestellt (Pass muss mind. noch sechs Monate gültig sein). Der Besitz eines Carnet de Passage ist zu empfehlen. Ob die Einreise auch ohne Carnet möglich, ist uns nicht bekannt. Die Versicherung für die Fahrzeuge kann an der Grenze abgeschlossen werden. Die Formalitäten werden einigermaßen zügig abgewickelt, nicht zu vergleichen mit dem auf der ägyptischen Seite veranstalteten Aufwand. Die Einreise per Fähre ist, bedingt durch die grossen Menschenmengen stellenweise sehr chaotisch. Die Ein-/Ausreise nach Syrien ist unproblematisch.

Die Kosten für die Einreise belaufen sich bei vier Personen und zwei Fahrzeugen auf ca. 70,-Euro. Davon entfallen etwa 48,-Euro auf die Versicherung für die Fahrzeuge. Bei der Ausreise fallen noch einmal etwa 5,-Euro pro Person und 10,-Euro pro Fahrzeug an (Summe:40,-Euro).

Die Strassen sind meist in einem ordentlichen Zustand und erreichen die wichtigsten Ortschaften des Landes. Längere Wüstenfahrten sind selbstredend nur mit GPS oder einem ortskundigen Führer durchzuführen.

Die Dieselpreise liegen deutlich höher als in den benachbarten Ländern Ägypten und Syrien, sind aber mit etwa 35 EuroCent pro Liter (Stand April 2006) immer noch sehr akzeptabel. Das Tankstellennetz ist in den dichtbesiedelten Regionen ausreichend ausgebaut. Bei kleinen Tankstellen muss, wie uns Wohnmobilreisende berichteten, mit gepanschtem Treibstoff gerechnet werden

Die Kontrollen in Jordanien halten sich in Grenzen und sind meist freundlich und korrekt. In grenznahen Gebieten ist viel Militär und Zivilpolizei unterwegs. Wir werden bei unserer Nachtfahrt nahe Aquaba auch von einer Zivilstreife gestoppt, die uns dann aber auf sehr hilfsbereite Weise bis zum nächsten Campingplatz begleitet.

Der Verkehr ist, wie allgemein in der arabischen Welt, für unser Befinden chaotisch; unserer Meinung nach aber wesentlich angenehmer wie beispielsweise in Ägypten.

Arabischkenntnisse werden, wenn überhaupt, nur in ländlichen Regionen benötigt. In den Stadt- bzw. Tourigebieten kommt man problemlos mit Englisch-, manchmal auch mit Deutschkenntnissen weiter.

(Unser) Einreiseort (per Fähre) aus Richtung Ägypten: Nuweiba- Aquaba

(Unser) Ausreiseort in Richtung Syrien: Jabir - Nasib

Unser (Geheim)tipp: Felsenstadt Petra, Baden im Toten Meer, Wadi Rum, Theodor-Schneller-Schule (sehr guter Übernachtungsplatz in Amman)

Allgemeine Infos zu Jordanien finden Sie auf der Hauptseite im Ordner "Reise"

Alte Reiseeinträge zu Jordanien finden Sie über die Suchfunktion des Tagebuchs bzw. den Menüpunkt West/Nordafrika 2005/06

Einzelne Bilder zu Jordanien sind dem Beitrag angehängt. Weitere Bilder können im Tagebuch über den Menüpunkt Galerie (Schlagworte) aufgerufen werden.

Hilfreiche Literatur zu Jordanien finden Sie unter "Buchtipp"

Bild 01A bis 06A: Impressionen aus der Felsenstadt Petra

Bild 07A: Langohrschaf

Bild 08A: Landschaft um Petra

Bild 09A, 10A: Kreuzritterburg Kerak und Umgebung

Bild 11A: Natur in der Wüste

Bild 12A bis 16A: Am Toten Meer (410 m unter NN)

Bild 17A bis 20A: Amman, die Hauptstadt Jordaniens

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