Patagoniens Magnete

Der Wettergott hatte einen weiteren guten Tag und so machte ich mich auf den Weg zu den Torres hoch, aus Granit bestehende Nadeln eines nicht ausgebrochenen Vulkanes mit der höchsten Erhebung von 2850 m. Da meine Nachbarn zwei reisende Geologen waren konnte ich am Abend vor der Wanderung viele von der Entstehungsgeschichte der Gebirge anhören – echt spannend. Der Aufstieg war allerdings nicht ganz so spannend, ganze Busladungen von Tagestouristen haben sich vor mir auf den Weg gemacht und viele schienen nicht gerade es zu genießen, die ausgetretenen Pfade im Gänsemarsch hinauf zu keuchen. Für die wo den Abstieg dann nicht mehr schafften, warteten bei einem Refugio, unterhalb der Torres, die Pferde wo die erschöpften Tagestouristen ins Tal brachten. Auch das Refuigio hatte mich überrascht, Getränke und Essen aller Art gab es, Zelte mit Schlafsack usw konnte man sich Mieten – das zusammen mit dem Pferde „shuttleservice“ ermöglicht fast jedem den Aufstieg, aber zu welchem Preis ! - Nicht das schon die ganzen Menschenmassen die Erosion vorantreiben - vor allem seit dem jeder mit diesen Wanderstöcken bestückt die Wanderwege durchlöchert (in manchen Nationalpark bittet man schon darum sie so wenig wie möglich einzusetzen ) jetzt werden auch noch mit den Pferden Getränke und Essen hinauf geschafft bzw Personen befördert was in dem Boden deutliche Spuren hinterlässt. Aber das ist wohl der Preis vom Massentourismus!

Die Aussicht zu den Torres war kaum getrübt von Wolken nur etwas Schneefall und der eisige Wind liesen mich dann irgendwann den Rückweg antreten. Auf weiteren Wanderungen durch den Park konnte ich die Patagonische Landschaft auch ganz alleine genießen nur blieb der Puma,der von man anderem gesichtet worden ist, mir leider verborgen.

Wieder überquerte ich die Grenze nach Argentinien, der Wind blies den von mir aufgewirbelten Staub vor mir her, und erst mit 90 km/h schaffte ich es so langsam das der Staub hinter mir zu lassen. Radfahrer die mit in der Ebene entgegenkamen konnte ich ansehen das es keinen Spaß macht das Fahrrad gegen diesen Wind zu schieben – an Fahren war ja garnicht zu denken bei dem Gegenwind. Ich wählte eine Abkürzung auf einer eher ruppigen Piste und schon auf den ersten Kilometer traf ich gleich zwei defekte Fahrzeuge, was mich nicht wunderte bei dem Belag der aus recht großen Steinen bestand. El Calafate mit dem nahegelegenen Perito Moreno Gletscher darf man auch nicht bei einer Patagonienreise links liegen lassen. Der Gletscher mit den beeindruckenden Ausmaßen von 5 km Breite und bis zu einer Höhe von 70 Meter über dem Wasser versetzt jeden ins Staunen – vor allem wenn ein gewaltiges Dröhnen durch den Gletscher geht und mit etwas Glück man beim „Kalben“ zusehen kann, wie ein großes Stück im See verschwindet und gemächlich dann abreibt. Alle paar Jahre schiebt der Gletscher sich gegen eine Landzunge und staut den See auf einer Seite bis zu 20m auf, bevor dann die Wassermassen den Kampf gewinnen und die Gletscherzunge wegreißt. Der Perito Moreno Gletscher entspringt dem Patagonischen Inlandeis und erfreulicherweise schrumpft dieser Gletscher noch nicht – anders wie der nahe gelegene Upsala Gletscher der erheblich wegen dem Klimawechsel geschrumpft ist. Am Lago Roca, nahe dem Gletscher, war ein herrlich gelegener Campingplatz und das auch noch umsonst. So wanderte ich dort etwas umher und bestieg auch einen Berg von dem man eine gute Aussicht hatte auf den Gletscher sowie seinen Ursprung – das Inlandeis. Der kleine windige Ort El Chalten mit seinen Touristenmagneten „Cerro Torre“ und „Fitz Roy“ wie die Granit Nadeln, gleichen Ursprung wie die Torres weiter Südlich, heißen, hat sich seit meinem letzten Besuch doch auch etwas Weiterentwickelt - unzählige Hostals und Hotels sind entstanden und alles was man noch so braucht. Nur eins ist geblieben, alles ist viel teurer wie im Rest vom Land – dank seiner Abgeschiedenheit. Jetzt brauch ich nur noch Glück mit dem Wetter da die nächsten drei Nächte mein Zelt mein Zuhause sein wird.

Datum: 31.01.2017(65Tag) - Tachometerstand: 105096 km - gefahrene Kilometer: km / davon Europa 630 km / Südamerika 6271 km – Ort: El Chalten/Argentinien

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Kommentare

Wie die Zeit rast, genau vor zwei Jahren Anfang Februar waren wir auch in El Chalten. Genieß die Tage in der super Landschaft, die Kläranlage holt Dich schnell genug wieder ein ;-)

Weiter so mit fotografieren, Deine Bilder machen Laune!

Rool