Natchez Trace Parkway und Lynchburg (Tennessee)

Genug Kultur, jetzt geht’s wieder in die Einsamkeit des Natchez Trace! Vom nördlichsten Parkway campground aus unternehmen wir einen ganz wichtigen Ausflug! Und zwar nach Lynchburg, Tennessee! Ganz genau, das ist da wo noch alles ist wie früher und alles gaaanz langsam von statten geht! Und von dort kommt jeder einzelne Tropfen des guten Jack Daniel's Tennessee Whiskey, der so oft schändlicherweise mit Cola vermischt getrunken wird. Eine Tour dort ist absolut empfehlenswert! Es gibt verschiedene zur Auswahl, ich nehme die „Angels Share Tour“ mit „Probiererle“ am Schluss. Zu sehen gibt’s jede Station der Whiskey-Produktion, von der Herstellung der eigenen Holzkohle für das „mellowing“, bis zur eigenen Küferei, da JD nur neue Eichenfässer aus eigener Produktion verwendet. Schön ist auch wie stolz man hier auf die Familientradition ist. Die meisten Angestellten arbeiten bereits in x-ter Generationen im Betrieb und es gab kein Jahr in dem niemand aus der Familie Green in der Firma gearbeitet hat. Nathan Green - ein Schwarzer, was jedoch für Jack Daniel, trotz der damaligen Zeit auch nie ein Problem darstellte - war der Partner mit dem Jack Daniel einstmals angefangen hatte. Und natürlich sieht man die Grotte mit der Quelle wo alles seinen Anfang hatte und den Safe, der Jack Daniel, der selber keine Nachkommen hatte, umgebracht hat … Das Städtchen Lynchburg ist auch einen kurze Besichtigung wert, und sei es nur zum Einkauf von JD merchandise. Hier ist alles auf JD ausgerichtet und alles was groß genug für den Schriftzug ist gibt’s auch mit JD-Emblem zu kaufen. Witzig nebenbei: Lynchburg selber ist „dry“, d.h. der Verkauf und Ausschank von Alkohol ist verboten und auch der shop in der Brennerei darf nur mit Sondergenehmigung des US-Senats Whiskey in der Flasche an Touristen verkaufen. Besonders witzig ist das wenn man bedenkt wie viele Millionen Gallons in den überall verstreuten JD Barrel Houses in Fässern lagern und reifen und wenn man dann noch bedenkt wie viele Steuermillionen da wieder auf den Staat warten. Denn erst mit der Abfüllung wird auch die Steuer fällig. Die genauen Zahlen hab ich schon wieder vergessen, aber es war sehr sehr viel. Interessanter ist vielleicht noch zu wissen, daß je nachdem auf welcher Ebene die Fässer im Barrel House Lagern ein anderer Whiskey rauskommt.

Mit einer kleinen Ausfahrt am Folgetag bis zum Duck River, bzw. dem dort noch erhaltenen Gordon House, welches der ehemalige Fährman dort erbaut hat, haben wir auch unseren nördlichsten Punkt auf dem Natchez Trace Parkway erreicht. Aus Zeitgründen und weil das Wetter hier immer wüster wird fahren wir nicht mehr bis Nashville weiter. Bevor wir aber am nächsten Tag Richtung Memphis abbiegen erweisen wir noch dem berühmten Meriwether Lewis (Chef der Lewis & Clark Expedition) die Ehre und besuchen sein Denkmal. Hier wurde er beerdigt, nachdem er am 11.10.1809 während einer Reise auf dem Natchez Trace unter ungeklärten Umständen zu Tode kam.

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