Marrakesch und weiter

Schon die Einfahrt nach Marrakesch zeigt mir, dass sich seit meinem letzten Besuch vor 20 Jahren viel getan hat. Doppelspurige Straßen führten uns am Zentrum vorbei zu unserem etwas außerhalb gelegenen Campingplatz. Mit dem Bus ging es dann ins quirlige Zentrum, in die Medina und auf den beliebten Platz „Jemaa El Fna“. Hunderte von Mopeds schlängeln sich hupend durch die engen Gassen der Medina. Von den Händlern wird man nicht oft angesprochen, auch stehen zum Teil „Festpreise“ an den Waren, das hat sich auch geändert.

Auf dem Platz selbst waren Wasserträger, Schlangenbeschwörer und dergleichen anzutreffen. Man konnte sich einen Saft pressen lassen oder sich abends in gutem Deutsch und mit lockeren Sprüchen zum Essen an einem der vielen Stände überreden lassen! Leider neigte sich Johanna's Urlaub dem Ende zu. Ich brachte sie noch zum Flughafen, wo sie aus dem Auto sprang. Ich machte mich sofort auf den Weg aus der Stadt, um mich mit Matthias zu treffen.

Am Abend trafen wir uns an einem Pass, Ausgangspunkt für eine Offroad-Strecke! An einem schönen Aussichtspunkt, hoch oben, haben wir übernachtet. Wir hatten uns viel zu erzählen, was umso mehr Spaß machte, als Matthias tatsächlich Bier im Kühlschrank hatte, was nach drei Wochen Abstinenz seine Wirkung nicht verfehlte!

Zuerst führte uns die Route auf etwas mehr als dreitausend Meter Höhe, wo noch Schnee lag. Dann ging es um das Felsmassiv der „Chatedrale des Roches“. Wunderschöne Gebirgslandschaften konnten wir auf den vielen Pistenkilometern, die sich um die Berge schlängelten, bewundern. Auch unsere nächste Offroad-Strecke hatte es in sich. Durch eine riesige Schlucht, immer direkt am Fluss „Assif Melloul“ entlang, führte unsere Strecke immer weiter an Engstellen und Überhängen vorbei. Nach fast jeder Biegung wurde die Aussicht besser, es war eine der schönsten Strecken die wir gefahren sind. Auch war es wieder sehr heiß, so dass wir ein kühles Bad im klaren Fluss genossen.

Zurück auf der Asphaltstraße mussten wir uns langsam in Richtung Tanger bewegen. Aber wir machten noch ein paar Abstecher und besuchten noch einmal den schönen Zedernwald mit seinen Berberaffen. Vorbei an Meknes mit einem kurzen Stopp am Strand des Pazifiks erreichten wir Tanger. Noch einmal genossen wir das wilde Treiben in der Medina, die fremden Gerüche oder auch die Späße mit den Kindern, die uns unterwegs immer wieder alles Mögliche fragten.Da die Fähre Verspätung hatte, konnten wir es bis zum Einlaufen in den Hafen gemütlich angehen lassen. Nachdem das Auto geröntgt wurde, kam der Rauschgiftspürhund und als wäre das nicht genug, wurden auch noch meine Schränke (nach Personen) durchsucht.Zu der angekündigten Verspätung kam noch eine Oberauf und als beim Verladen ein Unimogfahrer meinte, er bräuchte mehr Platz um sein Fahrzeug und sich standhaft weigerte, dem Schiffspersonal zu folgen, platzte mir bald der Kragen. Durch beherztes Zureden von Matthias ließ sich der Strukkopf doch noch bewegen, ein Stück vorzufahren, nun konnte auch ich endlich parken. Die Fähre brachte wenig Überraschungen, das kannten wir ja schon! Define sahen wir auch wieder und etwas mehr Zeit hatten wir auch, da noch ein zusätzlicher Stopp eingeplant war! Tanger: 4038Km

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