Im Herzen der Türkei

Wir entfernen uns langsam aber sicher von der geografischen Mitte der Türkei und sagen "Auf Wiedersehen" Göreme. Auf den ersten Kilometern begleitet uns noch das Team um "Walter", den roten Ford Transit (Bild 70A). Wir steuern Mustafapasa an. Dieser Ort ist sicherlich kaum weniger interessant wie Göreme, doch hält sich der Touristenrummel in engen Grenzen (Bild 72A bis 78A). Auf landschaftlich sehr reizvollen Wegen rollen wir weiter nach Derinkuyu (Tiefer Brunnen). Bis zu 20 000 Personen sollen hier in Notzeiten Zuflucht in der unterirdischen Stadt gefunden haben, die sich bis in eine tiefe von 55m erstreckt (Bild 79A, 80A). Bei den engen Gängen kann einen leicht die Platzangst überkommen, vor allem wenn einem 30m unter der Grasnarbe die komplette Besatzung eines japanischen Reisebusses entgegenkommt. Da wird der Sauerstoff schon mal knapp.

Bevor wir weiter nach Ilhara und in die Peristremaschlucht stürzen, tanken wir Energie bei einem kräftigen Vesper (Bild 81A) und legen auch noch einen Stopp bei einem aussergewöhnlich wohlgeformten Berg ein (Bild 82A). Ilhara ist ein von der Landwirtschaft geprägtes Dörfchen (Bild 83A bis 86A) und bietet den Einstieg in die obengenannte Schlucht. Diese ist nicht nur wegen ihrer idyllischen Landschaft und Natur so sehenswert (Bild 88A bis 94A), sondern auch berühmt für die vielen in den Fels gehauenen Höhlenkirchen mit ihren teilweise sagenhaft erhaltenen Wandmalereien (Bild 90A). Der Abschied von Ilhara ist auch gleichzeitig der Abschied von Team "Walter". Martina, Simon, Tanja und Carola steuern den Nemrut Dag an, während wir uns gen Ankara, der Hauptstadt der Türkei, zubewegen. Schönerweise lenkt uns der wunderbar gelegene Nachtplatz am Fuss des erloschenen Vulkans Hasan Dagi (3264m NN) etwas vom Abschhiedsschmerz ab. Die Aussichten, die sich uns abends (Bild 97A, 98A) und morgens (Bild 99A bis 101A) bieten, lassen uns auch die furchtbar kalte Nacht mit Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt vergessen. Auf einer Höhe von deutlich über 1000 m kann auch die Türkei im Mai noch bitter kalt sein. Vor Ankara (Bild 108A - Nachtstimmung am Zeltplatz) machen wir noch einen Zwischenstopp bei einer unbedeutenden Karawanserei nahe Aksaray. Dort begeistern uns die Erdmännchen (Präriehündchen??) mehr (Bild 103A) als das ziemlich verfallene Gemäuer (Bild 102A). Der Nachtplatz nahe dem Tüz Gölü (Bild 107A), dem grössten Salzsee der Türkei, ist dann wieder genau nach unserem Wildcamping-Geschmack. Ein einsamer Landstrich, den wir uns nur mit den netten Schäfern und einer Hundertschaft Schafe teilen (Bild 104A bis 106A). Kurz vor Ankara kommt es noch einmal zu einem netten Wiedersehen auf der Autobahn. Wer überholt unsere kaum zu überholenden pfeilschnellen Gs?? Das nette Leverkusener Pärchen hat sein Wohnmobil wieder flottbekommen und rauscht mit winkenden Händen an uns vorbei. Beim letzten Treffen in Aleppo (Syrien) sah das Wohnmobil noch etwas angeschlagen aus (siehe Bericht "Pack den Diesel in den Tank" - Bild 30A).

Anmerkung zu den Audiodateien: "Nina auf dem Esel" passt inhaltlich zu Bild 104A, die Datei "Schafhirte" passt zu Bild 105A

Datum: 11.05.(Tag 216) - Tachometerstand: 74 509km - gefahrene Kilometer: 27 477km / davon Europa 3601km / Afrika 21 289km / Asien 2587km - Ort: Ankara (Türkei)

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