Nachdem Alexandra gut angekommen ist steht erst mal sightseeing bei Houston auf dem Programm. Wir besichtigen das den San Jacinto Battleground samt zugehörigem Monument, welches - man kann es nicht oft genug betonen! - 12 ft. höher ist als das Washington Monument. An diesem historischen Ort haben am 21.04.1836 bekanntlich die texanischen Freiheitskämpfer unter General Houston dem mexikanischen Diktator Santa Anna und seiner Invasionsarmee gehörig den Allerwertesten versohlt. Als Retourkutsche für Unterdrückung, bisherigen Niederlagen und natürlich das Massaker bei Bexar! Remember the Alamo! Der gefangene Santa Anna musste nun endgültig die Unabhängigkeit von Texas schriftlich anerkennen. Dafür wurde ihm und dem Rest seiner Armee die Gnade gewährt, die er einige Wochen zuvor den Besatzern des Alamo verwehrt hatte. So konnte der „Napoleon von Amerika“ nach Hause zurückkehren und seine Karriere als „Stehaufmännchen“ der mexikanischen Politik fortsetzen. Anschließend besichtigen wir noch die „USS Texas“, die im Hafen von Houston ihren letzten Ankerplatz gefunden hat. Das Schlachtschiff der Dreadnought-Klasse hat aktiv an beiden Weltkriegen teilgenommen und dabei auch so einiges einstecken müssen. Nun nagt nur noch der Zahn der Zeit – teilweise deutlich sichtbar – an dem altehrwürdigen Koloss.
Wir brauchen nach der geballten Ladung Geschichte erst mal etwas Erholung im Palmetto State Park. Doch auch hier wandeln wir auf geschichtsträchtigem Boden. Eigentlich wollen wir nur kurz einkaufen in der nächsten Stadt. Doch das ist Gonzales, Schauplatz des „Come and take it“ Zwischenfalls, der die texanische Unabhängigkeitsbewegung überhaupt ins Rollen brachte. Im Oktober 1835 sollte nämlich eine Abordnung mexikanischer Soldaten eine kleine Kanone von den hiesigen Siedlern konfiszieren – ein weiteres Anzeichen der zunehmend restriktiven und zentralistischen Verwaltung Mexikos unter Santa Anna. Als die Soldaten jedoch der Gruppe bewaffneter „Texikaner“, der auf sie gerichteten Kanone und der Flagge mit obiger Aufschrift ansichtig wurden, ließen sie für's erste wieder von ihrem Vorhaben ab.
