Hinter Gitter

was ein Flug,vielleicht hätte ich doch etwas genauer hinsehen sollen! Zwei Zwischenlandungen und jeweils der Abflug an einem anderen Flughafen, also immer das Fluggepäck abholen, den Bus suchen,der an den anderen Flughafen fährt und dann im Stau der Millionenstädte Sao Paulo und Rio de Janeiro bangen dass man auch pünktlich ankommt. Ich war dann auch pünktlich in Montevideo, nur das Schiff nicht – zwei Tage Verspätung hatte die Reederei mir dann mitgeteilt. Die Altstadt von Montevideo war schnell erkundet und so lief ich auch die Uferpromenaden ab und akklimatisierte mich etwas. Mein Blick immer wieder hinaus auf den Rio de la Plata wo irgendwann die „Grande Nigeria“ zu sehen sein sollte. Laut der GPStracker vom Schiff, sollte sie dann einlaufen, so machte ich mich auf zum Leuchtturm am Hafen der von Anglern gesäumt war. Irgendwann hatte ich dann keine Geduld mehr und ging wieder ins Hotel nur um dann online zu sehen dass der Bestimmungsort von Montevideo auf „Ankerplatz VOR Montevideo“ geändert wurde.

Um es kurz zu machen – ganze 8 Tage war dann das Schiff zu spät, in der Zeit hab ich dann auch das Museum Naval besucht, wo die letzte Schlacht von dem Deutschen Panzerschiff Graf Spee dargestellt wird, das dann dank einer List der Engländer von der eigenen Besatzung versenkt wurde. Und dann endlich lag die Grande Nigeria im Hafen. Nur konnte ich noch nicht mit dem bürokratischen Hürdenlauf beginnen da erst das komplette Schiff entladen werden musst. Alles was möglich war an Papieren hatte ich bereits erledigt und so konnte ich nur durch die Gitter zuschauen wie das Schiff entladen wurde und meine Auto von Bord fuhr. Geteiltes Leid ist halbes Leid ,ich war nicht alleine, an dem Zaun traf ich auch auf andere Fahrzeugbesitzer, so ging dann der Tag mit den netten Bekanntschaften und einem schönen Abendessen auch schnell vorbei. Etwas anders wie in meinem Plan zur Abholung des Fahrzeuges, musste ich nur 8 Stellen insgesamt anlaufen und so konnte ich recht zügig mein Fahrzeug aus dem Hafenbereich holen – und alles war dran und drin. Aufstocken von Lebensmittel, alles an den richtigen Platz räumen, Wasser auffüllen und schon ging es Tags drauf los. Ausser das selbst das kleinste Moped lauter ist als ein Jet waren die ersten km wie in Deutschland – Stau! Kaum aus Montevideo heraus war dann nicht mehr viel los und …. die ersten Radfahrer mit Gepäck !! Wie beneidete ich sie, aber um mein Gewissen zu beruhigen, sagte ich mir – Südamerika mit dem Rad hab ich ja schon gemacht!

Meine ersten Anlaufpunkte waren Nueva Helvecia (neue Schweiz) und Colonia del Sacramento das UNESCO Weltkulturerbe ist mit seinen Kolonialgebäuden und ehemaliger Schmugglervergangenheit. Genug ausgeruht, Patagonien ist noch weit. Die Grenze nach Argentinien war schnell überquert wie auch die mächtigen Brücken über den Rio Uruguay und Rio Parana. Und nach dem Verkehrsmoloch Buenos Aires ging es in die Pampa ganze 1000 km war mein erstes Ziel weg und dazwischen – Pampa ! So weit das Auge reicht – Felder, Weiden, die Straße vor und hinter mir, und ab und zu eine Ansammlung von Häuser und auch mal Tankstellen. Als am zweiten Tag ein Wind in Sturmstärke den ganzen Tag von vorne mir entgegen blies, wusste ich wieder weshalb ich dieses mal mit dem Auto hier war. Von den Feldern zogen dichte Staubwolken mit Grasanteil über das Land und von Weitem konnte man sehen wo Landmaschinen oder gar LKWs unterwegs waren. Heiss war es auch, aber meine Mittagspause verbrachte ich trotz der Hitze im Auto, denn draußen gab es sonst einen gratis Belag auf das Brot der zwischen den Zähnen knirschte. Etwas Ruhe versprach die Sierra de la Ventana wo ich die Nacht vor der Touristeninfo verbrachte. Datum: 11.12.2016 (Tag 14) - Tachometerstand: 100067 km - gefahrene Kilometer: km / davon Europa 630 km / Südamerika 1242 km - Ort: Tornquist/Argentinien

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