Heimat, süße Heimat

Hatten wir an den Plitvicer Seen noch herbstliches Traumwetter ist es mit dem Wetterglück am nächsten Tag schon wieder vorüber. Unser Kurztrip nach Bihac (Bosnien) ist eine Angelegenheit grau in grau. Der anschließende feuchtkalte Höhlenbesuch nahe Grabovac rundet den kühlen Herbstsonntag ab. Das Wetter scheint uns deutlich zeigen zu wollen, daß wir langsam die Heimreise antreten sollten.

Also müssen mal wieder unsere treuen Fahrzeuge ran, noch knapp 1000km trennen uns von der Heimat. Auf einen Schlag nehmen wir die Strecke Grabovac (Kroatien) - Salzburg (Österreich), ärgern uns über die unverhältnismäßig hohe Maut für Transitfahrer in Slowenien und Österreich und erreichen nach dem Tauerntunnel schneeweiße Berge (z.T. reicht die Schneefallgrenze bis runter auf 700m). Kurz darauf sind wir auch schon in Salzburg, wo wir noch einmal unseren Kulturhunger stillen wollen.

Passend zur Reise lassen wir die letzte Nacht im Dachzelt ausklingen. Dafür haben wir uns den traumhaft gelegenen Autobahngrenzübergang nahe Salzburg ausgesucht. Das Bergpanorama ist natürlich beliebt und wir müssen es uns deshalb mit ca. 1200LKWs teilen. Vielleicht werden die aber auch vom ebenfalls dort stationierten Zoll angezogen. Auch wir wollen mal schnell beim Zoll vorbeischauen. Für unsere mitgeführten Carnets (Auto-Zollpapiere, die bei manchen Ländern für die Einreise obligatorisch sind) benötigen wir eine Bestätigung vom deutschen Zoll, das die Fahrzeuge wieder nach Deutschland "eingereist" sind. Sollte hierzulande ja nicht schwierig zu bekommen sein (insgeheim habe ich bei jedem komplizierten Grenzübergang in der Ferne daran gedacht, wie einfach und vor allem korrekt solche Dinge in Deutschland laufen). Die Grenzbeamten sind dann auch genauer als alle ihre Vorgänger und finden tatsächlich heraus, daß die 17-stellige Chassisnummer im Carnet falsch eingetragen ist, eine Ziffer fehlt. 1:0 für Deutschland!! Leider sind die Beamten dann aber auch so überkorrekt bzw. unflexibel (je nach Betrachtungsweise) und stellen mir mit Verweis auf die Uhrzeit gar keine Bestätigung für die Einreise aus. Nachdem Juwi für sein Carnet eine Bestätigung erhält, obwohl viele Zahlen (wie Motornummer) weil sie zu dreckig sind, garnicht geprüft werden, muß ich mein vorschnelles Loblied auf Deutschlands Grenzer auch wieder leicht revidieren. Vielleicht ist doch nicht alles so rosarot daheim. Deutschland - Ausland 1:1!!

Unsere Heimatorte sind nicht weit entfernt, da nimmt man gerne auch noch einmal eine kalte Nacht bei Minusgraden auf sich und freut sich dann, Carnet hin oder her, auf die Rückkehr ins Ländle. Die feiern wir an der bayrisch-württembergischen Grenze nahe Ulm bei einem gediegenen Heimkehrschmaus. Walli hat keine Kosten und Mühen gescheut und lädt uns zum "Big-King Sparmenü"-Essen in das Bürger König Restaurant ein. Juwi toppt das Ganze noch und spendiert im Anschluß eine Runde Sonntags-Eiscreme. Ein großes Dankeschön an dieser Stelle!! Voll mit Vitaminen vergeht die Heimreise im Flug. Naja, nicht ganz, zuerst müssen wir den für Deutschland obligatorischen Stau noch mitnehmen. Eine Sache, die uns nach jeder Reise beeindruckt, in Deutschland scheint es wirklich das höchste Verkehrsaufkommen weltweit zu geben?! Trotz Stau nicht viel später stehen wir dann am Ortsschild Maulbronn und machen die üblichen Rückkehrbilder. Dann heißt es traurigerweise Abschied nehmen von den treuen Mitreisenden und einer spannenden Reise nach Zentralasien (Nachberichte folgen).

Datum: 20.10.(Tag 114) - Tachometerstand: 246 449km - gefahrene Kilometer: 20 549km / davon Europa 7539km / Asien 13 010km - Ort: Maulbronn (Deutschland)

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Kommentare

Habe gespannt auf jeden Bericht gewartet. Ihr seid gerade noch rechtzeitig vor dem Winter heimgekommen. Viel Freude bei den Vorbereitungen zur nächsten Reise. Lieber Gruss von Bärle