Einmal Assuan und zurück

Wir erkunden Assuan und Umgebung ausführlich, u.a. halten wir dabei nach Aussenspiegeln Ausschau (bei den Fahrzeugen wurde in der Nacht jeweils der rechte Spiegel entfernt). Unsere Route führt uns an den ehemaligen Stromschnellen (Bild 50A) und beschaedigten Touri-Kutschen (Bild 51A) vorbei zum Hochdamm Sadd el Ali und dem zughoerigen Denkmal der aegyptisch-russischen Freundschaft (Bild 52A bis 54A). Der Hochdamm staut den Nil seit 1971 zum 550km langen Nasser-See, der bis in den Sudan hineinreicht. Wegen der Flutung grosser Flaechen mussten allein 120 000Menschen ihre Haeuser verlassen und Kulturschaetze wie Abu Simbel abgetragen und an hoeherer Stelle wiederaufgebaut werden.

Nach dem Hochdamm schauen wir noch beim Philae-Tempel (Bild 57A bis 59A) vorbei, der auf einer Insel zwischen dem Hochdamm und dem unterem Damm liegt. Auch dieser Tempel musste dem Wasser weichen und wurde in mühseliger Kleinarbeit unter Schirmherrschaft der UNESCO innerhalb von 8 Jahren an eine sichere Stelle versetzt. Wir geniessen den weiteren Aufenthalt in Assuan (Bild 61A bis 64A) bevor wir uns wieder in den Konvoi nach Luxor einreihen. Wie bei der Herfahrt ist das Fahren im Konvoi die reinste Kamikaze-Aktion. Uns klingt noch die gutgemeinte Aussage eines Polizisten im Ohr (auf unsere Frage, "ob wir nicht allein fahren k?nnten?"), "it´s just for your safety!", dann geht es schon mit quietschenden Reifen auf die Strecke. Mit Pressgas geht die wilde Jagd über stark befahrene Strassen durch belebte Ortschaften. Vorne und hinten je ein Polizeiauto, dazwischen ambitionierte Minibus-Fahrer, die sich mit den Reisebussen Rennen liefern. Wir werden schnell durchgereicht und obwohl wir saemtliche Verkehrsregeln brechen, notorisch bei durchgezogener Linie vor uneinsichtigen Kurven überholen, um Haaresbreite dem Zusammenstoss mit einer wildgewordenen Kuh bei Tempo 90km/h entgehen, sind wir auch dem zweiten Begleitfahrzeug zu langsam und werden "zurückgelassen". Als wir dann auch noch bei hoher Geschwindigkeit in einen der humorlosen Bremshügel donnern, ist bei uns das Heu unten. Wir fahren unser Tempo und lassen den Konvoi Konvoi sein. Igendwie scheint die Polizei dann aber doch das schlechte Gewissen zu plagen, sie sind ja für unsere "safety" zustaendig. Sie passen uns unterwegs ab und machen sich einen Spass daraus uns zu überholen, uns vorbeizuwinken und bald darauf wieder zu überholen; usw usf... Besonders "safe" wird es dann noch einmal als wir an einen Bahnübergang mit heruntergelassener Schranke ankommen. Kann ja nicht sein, dass der Konvoi bzw. die Polizei warten muss. Also wird wild gestikuliert, der Schrankenwaerter genoetigt, der dann auch tatsaechlich noch einmal die Bahnschranke, trotz nahendem Zug, hochkurbelt!! Wie dem auch sei, zuguterletzt erreichen wir, einem Wunder gleich, gesund Luxor.

Datum: 12.04.(Tag 187) - Tachometerstand: 71 381km - gefahrene Kilometer: 24 349km (davon 20 748km in Afrika) - Ort: Luxor (Aeypten)

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