Eine Ode an Karl May

Wieder sind wir mit den Weltreisenden an einem Ort mit bedeutender Vergangenheit gelandet und einmal mehr beweist Deutschlands Kulturhoffnung Nummer eins, J.L., dass er nicht nur im Theater zuhause ist. Zusammen mit seinen begnadeten Freunden zaubert er einen Pupillenschmaus auf die Leinwand; mehr dazu von unserem Maestro höchstselbst:

„Nach den geradezu euphorischen Reaktionen auf unser Theater-Projekt ‚Liebe und Verrat’ im antiken Gemäuer zu Aspendos, habe ich mich auf erneut historischem Boden zu einem neuen Kunstprojekt inspirieren lassen – einer Ode an den großen ostdeutschen Schriftsteller Karl May. In den späten 60er-Jahren entstanden an den Plitvicer Seen in Kroatien legendäre Wildwest-Verfilmungen über eine der größten Männerfreundschaften der Belletristik-Geschichte, die von Winnetou und Old Shatterhand. Die Regie führte damals Harald Reinl…. oder war es Fritz Reinl oder gar Franz Reindl – oder verwechsle ich das gerade mit dem aktuellen DEL-Geschäftsführer…? Aber ich schweife wohl ab…

Wie auch immer – bei meinem Werk orientiere ich mich jedenfalls an den Shortcuts meines alten Freundes Robert Altman: In maximal 6 Bildern präsentiere ich Euch auf künstlerisch besonders wertvolle Art und Weise die zentrale Message der einzelnen Erzählungen:

In Winnetou 1: treffen die beiden Helden zum ersten Mal aufeinander und werden Freunde für die Ewigkeit – symbolisiert wird das durch den Bund der Blutsbrüderschaft und genau diese entscheidende Begebenheit wird hiermit für das World-Wide-Web auf Mbits festgehalten. In den Rollen Frank Richard Wallinger (der Bruder von Pierre Richard) und Rolf Langohr (irgendwie verwandt und verschwägert mit Phileas Fogg).

Winnetwo: in der Verfilmung von damals wurden Pierre Brice und Lex Barker vom größten deutschen Mimen aller Zeiten gegen die Wand gespielt: Klaus Kinski. Nichtsdestotrotz gab es für diesen Bösewicht (brillant dargestellt von einem sehr talentierten Nachwuchsdarsteller, dessen Name aus reiner Bescheidenheit nicht genannt werden soll) am Ende nichts zu gewinnen und so zieht er – wie in unserer Bildergeschichte abzulesen – gegen Walli-(mit den)-two (Federn) deutlich den Kürzeren. Mit der Skalpierungs-Szene am Ende will ich mich bewusst von dem Gutmenschen-Bild von damals distanzieren – die Welt hat sich seither um satte 40 Jahre weitergedreht, so dass man Winnetou mittlerweile auch so zeigen darf wie er war: Als Indianer, der halt auch nicht aus seiner Rothaut kann…

Old Shoehand: ein weiterer Freund tritt ins Leben unserer Freunde – Old Shoehand (ebenfalls von einem sehrsehr guten Schauspieltalent dargestellt). Hier gilt ‚Alle für Einen’ und ‚Ein Shoe für Alle’!! Mehr habe ich hierzu nicht zu sagen - Hugh

Der Schatz im Silbersee: wer erinnert sich nicht gerne an die faszinierende Geschichte vom Schatz im Silbersee. Götz George spielte damals in einer seiner ersten Rolle auf Zelluloid ganz groß auf und ganz Deutschland war verzückt. Letztlich entscheidend dabei ist aber die – äußerst zeitgemäße – Verbindung zwischen Geld/Gold/Zaster und Verderben. Der Finder (hierbei Uwe Walter Schoppel – alias das Riesenbaby von Honigberg) findet umgehend sein Ende…

Winnetou 3: alles hat ein Ende, nur die Wurst hat… Hoppla – jetzt schweife ich schon wieder ab. Winnetou opfert sein Leben für den besten Freund, aber der Mörder (Uwe Walter Schoppel in seiner diabolischsten Rolle) kann seinen Erfolg nicht allzu lange feiern und stirbt – als unverhohlene Kritik an der Atompolitik unserer neuen schwarz-gelben Regierung gedacht – an einer Atom-Pilzvergiftung…

Für Anmerkungen/Kommentare/Kritik bin ich auch dieses Mal gernstens wieder zu haben – Herzlichst Yours sincerely J.L.”

Reisen: